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Ich greife hier auf Charaktere aus meiner Novelle ›hope_gap‹ zurück, dennoch kann die Kurzgeschichte ohne Vorwissen gelesen werden.

›hope_blank‹
→ Setzt sich übersetzt zusammen aus Hoffnung und Leere | Lücke

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»Meinst du wirklich, dass es klappt?«, frage ich Jul und drehe mich zu ihr um. Sie ist meine kleine Schwester. Na ja, eigentlich nicht, aber gefühlt sind wir Bruder und Schwester. Das ist sogar für ihre Eltern so. Rita und Kalle – einfach großartige Menschen. Und nun brauche ich als großer Bruder ihre Hilfe in diesen Dingen.

»Jetzt mach dich mal locker. Das wird schon.« Jul blickt mich zuversichtlich an.

»Wo ist eigentlich Fay?«, will ich nun wissen.

»Benilein. Hörst du eigentlich je zu?«

»Das fragst ausgerechnet du?«

»Ey.« Mahnend mit erhobenem Zeigefinger sieht sie mich streng an. Doch ich kann nicht ernst bleiben.

»Ja, ganz recht. Du bist diejenige, die ständig und überall in komische Gedankenkonstrukte schweift«, kann ich noch äußern, bevor ich ganz ins Lachen verfalle. Sie boxt mir zwar in die Seite, aber muss selbst anfangen zu lachen.

»Oookay«, gibt sie zu. »Punkt für dich.«

Abwartend schaue ich sie an. Wo ist denn nun Fay?

»Fay ist schon los. Wir treffen uns dort. Damit der Plan auch aufgeht. Immerhin seid ihr beide schlimmer als ...«

»Als ihr?«, biete ich an.

»Nicht fair!«

»Okay stimmt. Aber auch von der ganzen Horrorgeschichte mal abgesehen, habt ihr echt ewig gebraucht, mal Klartext zu reden.«

»Wir haben aber wenigstens miteinander geredet«, erwidert sie mit einem schelmischen Grinsen. Da hat sie recht. Ein Punkt für sie.

»Hans und ich reden auch ab und zu«, versuche ich es dennoch.

»Ben. Tut mir leid, aber eine Kaffeebestellung bei ihm würde ich jetzt nicht unbedingt gelten lassen.«

»Aber wir haben auch schon –«

»Über mich gesprochen? Beziehungsweise hast du irgendwelche lächerlichen Fragen über mich beantwortet, damit er irgendwann mal zu dem Schluss kommen konnte, dass wir beide wirklich kein Paar sind?!« Jul zeigt mehrfach und überdeutlich zwischen uns hin und her. Das wäre auch wirklich abwegig und nicht nur, weil wir beide homosexuell sind. »Außerdem sollte das für Hans wohl seit Fay wieder da ist, klar sein.« Jul zwinkert mir zu.

Ich puste nur aus. Es ist einfach so kompliziert. Das Interesse besteht – Meinerseits auf jeden Fall. Keine Frage. Bei ihm bin und war ich mir nie so sicher. Jul irgendwie schon. Und Fay sieht es anscheinend auch so. Jedoch könnte Fay ebenso einfach Juls Sicht annehmen. Aaaah! Was ist, wenn es doch nicht so ist? Warum hat Hans bisher noch nie etwas in die Richtung gezeigt? Andererseits ... habe ich das auch nicht. Aber ... aber ... aber ... Und ... und ... und ... Seit Jul und Fay endlich wieder glücklich zueinanderfinden konnten, wurde es mir nur noch schmerzlicher bewusst. Vor allem, wenn wir zu dritt im Café sitzen, in dem Hans arbeitet. Oh, er sieht so gut aus, vor allem seine grünen leuchtenden Augen sowie sein knackiger Po, der vielleicht für viele zu klein wäre, aber ich mag das. Aber es ist nicht nur sein Aussehen. Er strahlt eine Wärme aus, dass ich mich nur wohlfühlen kann, wenn ich in seiner Nähe bin. Außerdem ist Hans enorm hilfsbereit und fast immer gut gelaunt und so sympathisch und hat ein so süßes Lächeln und ...

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