Alltagsroutine

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Ich stehe da und mache nichts Ungewöhnliches. So wie sonst eben auch. 
Alltagsroutine. 

Da passe ich kurz nicht auf und bekam nicht mit, wie er nach Hause kam. 
Denn auf einmal steht er hinter mir. 
Vor Schreck habe ich fast die Pfanne ins Abwaschwasser zurückfallen lassen. 

Wie lange war er mir schon nicht mehr so nah gekommen?! Und doch sehnen wir uns beide nach Zweisamkeit. Das weiß ich. 
Irgendwie verpassen wir uns ständig. 

Ich spüre, wie auch er sich mehr wünscht. 
Er steht ganz still, aber nicht ruhig hinter mir. 

Es ist so lange her, sodass ich mich in die Jugendzeit zurückversetzt fühle. 
Soll ich mich herumdrehen oder einfach so bleiben? Wer macht den nächsten Schritt? 
Mein Körper gibt alle erdenklichen Signale, wartet auf mehr, auf mehr als jetzt gerade ist ...  darauf, dass er es wagt. 

Ist auch er nervös? Das Warten bringt mich noch um den Verstand. 

Immer noch steht er hinter mir, ganz nah und vor Aufregung beschleunigt sich meine Atmung. Endlich beginnt er, mir meinen Nacken zu küssen. Ich lehne mich zur Seite, will ihm zeigen, dass ich es ebenso will, nach ihm verlange, genauso wie er nach mir. 

Bestärkt streift er mit seinem Finger meine Konturen nach. Meine Lust steigt so sehr an, dass es fast schon schmerzt. Seiner Lust, Ausdruck zu verschaffen, greift er mit seinen Händen in meine Taille und fährt mit ihnen über meinen Körper. 

Mein Körper bebt und wartet auf den Moment, dass er mich herumzieht ... 

-

»Wenn du die Pfanne noch länger mit dem Schwamm schrubbst, weiß ich nicht, ob wir noch lange etwas von ihr haben.« 

Erschrocken springe ich rum, stelle fest, dass niemand hinter mir steht. Ich drehe mich Richtung Flur, wo er gerade durch die Wohnungstür hereingekommen sein muss. Dort steht er und blickt mich mit seinem charmanten funkelnden Lächeln an. 

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