Kapitel 13: Ein bisschen Hoffnung (I'm not okay -Citizen Soldiers)

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Kapitel 13: Ein bisschenHoffnung

Er war nicht okay. Er war fucking nochmal nicht okay. Wie sollte er das sein? Wie?! Verzweifelt krallten sich dünne Finger in die blasse Haut und der schmale Körper krümmte sich zu einer Kugel zusammen. Wie als hätte er Bauchschmerzen, hielt Carlos sich den Bauch. Sein T-Shirt war bei dieser Bewegung hochgerutscht und er spürte den stechenden Schmerz den seine Fingernägel in seine Haut ausübten. Warum tat Harry ihm das an? Carlos wollte doch nichts weiter als seine Nähe. Deshalb hat er doch in der gesamten letzten Zeit so getan als würde es ihm prima gehen.

Ein ersticktes Schluchzen entkam seiner Kehle. Er wusste er wäre nie gut genug gewesen. Nicht nur weil Harry offenkundig nicht auf Männer stand. Aber scheinbar war er es nicht einmal wert sein Freund zu sein. ‚Natürlich nicht' Die ihm allzu bekannte Stimme gab ihm Recht. ‚Du hast keine Freunde.' Carlos liefen unaufhörlich Tränen über die Wangen. Warum tat alles was er machte weh? Warum tat jedes Gefühl so unglaublich weh? Es sollte aufhören. Alles sollte aufhören. ‚Harry könnte sowas jämmerliches niemals lieben', erklang es immer wieder und er schrie daraufhin laut auf. Er konnte es nicht mehr ertragen. Denn es war nicht nur das Harry ihm ganz offensichtlich aus den Weg ging. Das tat schon viel zu sehr weh. Aber es gab da etwas, was das ganze noch viel schmerzhafter macht. Es verwirrte ihn und sein Herz und machte alles nur noch schlimmer. Carlos fühlte sich hoffnungslos. Die Träume die er immer zu hatte und auch die neusten waren eine Qual. Er hatte es aushalten können einen Harry zu haben der ihn quälte, der ihn misshandelte und ihn fertig machte. Er war damit zurecht gekommen einen Harry zu haben der liebevoll und fürsorglich ist, aber all seine Hoffnungen nur zerstörte. Der Carlos dazu gebracht hatte sich in ihn zu verlieben. Aber er konnte nicht noch mehr aushalten. Nicht den kleinen Harry, der ihn liebte. Die jüngeren Versionen von den beiden suchten ihn seit einigen Tagen heim. Es war schlimmer als die anderen Träume. Grausamer. Denn dort liebte der jüngere Harry den kleinen schwachen Carlos. Erneut entkam ihm ein Schluchzen und er war nicht in der Lage irgendeine seiner Emotionen zu unterdrücken. Eher war er so überfordert von seinen Gedanken, dass er nicht mehr in Stande war richtig zu atmen. Er wünschte Harry wäre hier bei ihm.

Harry war nicht einmal weit vom Haus entfernt, als er einfach nur seufzend stehen blieb. Er hatte zwar wirklich vor gehabt zu Audrey zu gehen, doch er hatte nicht einmal Lust dazu. Er wollte nicht wirklich zu Audrey. Am liebsten würde er einfach wieder nach Hause gehen, sich zu Carlos ins Bett legen und einen Film gucken. Der Jüngere würde sich an ihn kuschelnd einschlafen und er könnte ihn dabei beobachten. Der ganze letzte Monat war so viel besser gewesen, wobei sie nicht viel gemacht hatten, als seine bisherige Zeit in Auradon. Erst mit Carlos hatte es angefangen sich nach Zuhause anzufühlen. Nicht einmal mit Uma und Gil hatte er sich so sicher gefühlt. Er wollte nichts lieber als zurück zu Carlos gehen. Trotzdem führten ihn seine Füße weiter. Denn Harry war bewusst das er nicht zurückgehen sollte. Carlos würde bald all seine Freunde wieder haben. Jay würde wieder präsenter sein und spätestens da wäre nicht genug Platz für ihn an der Seite von Carlos. Traurig aber wahr.

Harry begann sich vorzustellen wie es Carlos im Moment ging. Er stellte sich vor wie dieser zu einer Kugel zusammengerollt im Bett lag. Er hatte seine Kopfhörer auf den Ohren und würde wahrscheinlich nicht schlafen können. Jetzt fühlte sich Harry nur noch mieser. Er wünschte er könnte Carlos glücklich machen, aber er war nie dazu bestimmt gewesen. Auch wenn Harry das eine ganze Weile geglaubt hatte.

„Harry?" Erschrocken schreckte der Angesprochene aus seinen Gedanken auf, auch wenn er es sich nicht anmerken ließ. Es war spät am Abend und er hatte nicht gedacht ausgerechnet hier auf Mal zu treffen. „Was machst du hier? Ist alles in Ordnung? Du siehst nicht gut aus." Entgegensatz zu früher klang sie aber kein bisschen feindselig. Denn auch als die Piraten auf Einladung des Paares nach Auradon gekommen sind, hatte Mal ihr Misstrauen nicht ablegen können. Besonders ihm gegenüber. Er war damit klar gekommen, aber gerade deshalb war es so seltsam. „Warum bist du so nett zu mir?" Harry konnte sein eigenes Misstrauen nicht verbergen. Sie seufzte erst nur genervt und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wegen Carlos." Das erklärte nicht seine Frage, dachte er und guckte sie weiterhin auffordernd an. Mal drehte sich kurz um und suchte nach Anzeichen das ihr Gespräch belauscht werden könnte. Aber sie waren vollkommen alleine unter der Laterne die vor einigen Minuten angegangen ist. „Ich denke es wäre Carlos wichtig wenn wir uns miteinander verstehen. Du scheinst ihm wichtig zu sein." Sie war kurz still, bevor sie etwas leiser weitersprach. „Außerdem hast du sein Leben gerettet."

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