Geständnisse und Versprechen

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Asahi PoV

„Ich glaube, ich hab mich in dich verliebt." Die Worte hatten meinen Mund verlassen und mir war sofort bewusst, dass sie wahr waren. Viel mehr noch sagte es mir mein schnell klopfendes Herz, welches wie ein aufgeregter Kolibri in meiner Brust flatterte und aufgeregt auf eine Antwort von Noya hoffte. Meinem Satz folgte eine lange Stille. Ich sah Noyas Gesicht nicht deshalb wurde ich etwas unruhig, als ich keine Antwort von ihm bekam.

„Noya?", fragte ich unsicher und drückte ihn etwas von mir weg um einen Blick auf seine Miene zu erhaschen. „Meinst du... meinst du das wirklich ernst?", fragte er nun leise und mit gesenktem Kopf. Ich schluckte und erwiderte: „Absolut ernst. Ich glaube, ich mag dich schon eine ganze Weile... also mehr als nur freundschaftlich. Und ich will einfach, dass du die Wahrheit kennst", erwiderte ich fest und schaute auf seinen Haarschopf.

Dann spürte ich plötzlich wie Noyas Körper zitterte und erschrocken hob ich sein Kinn an, damit er mich anschaute. Tränen liefen ihm über die Wangen und sein Gesicht spiegelte eine Mischung aus Freude und Trauer. „Weißt du eigentlich, was du damit bei mir auslöst?", schluchzte er und ich nahm ihn erschrocken wieder fest in die Arme. Beruhigend strich ich ihm über den Rücken, doch aus Noya schienen jahrelang unterdrückte Gefühle mit einem mal hervorzubrechen und ich erinnerte mich wieder daran, was er mir Heiligabend an den Kopf geworfen hatte:

„Weißt du eigentlich, warum ich das alles mache? Warum ich so weit wie möglich von dir weg bin? Weil ich es nicht ertragen habe, wie du eine glückliche Beziehung mit dieser Frau geführt hast!"

Er hat es nicht ertragen, dass ich in einer Beziehung war, auch wenn diese alles andere als glücklich war. „Asahi", murmelte Noya wieder. Seine Tränen liefen immer noch und ich strich mehrmals mit dem Daumen über seine Wange um die Flut zu stoppen. „Ich habe dich geliebt, obwohl du mit Lana zusammen warst. Ich habe dich geliebt, obwohl du mehrere tausend Kilometer von mir entfernt warst. Ich habe dich geliebt, obwohl ich mir sicher war, dass es eine einseitige Liebe ist. Und jetzt... jetzt sagst du mir sowas. Wie bitte soll ich dich jetzt verlassen können? Ich kann doch unmöglich in ein paar Tagen fliegen, wenn ich das weiß!", rief er, nun etwas aufgebracht und irgendwie sah er dabei total niedlich aus, sodass ich ein wenig lachen musste, während mein Herz einen Hüpfer machte.

„Lachst du mich jetzt aus? Ich wusste, dass du dich über mich lustig machst", plusterte er sich nun weiter auf, doch ich legte ihm meine Hand auf den Mund um seinen Redeschwall zu stoppen. „Ich mach mich nicht über dich lustig. Ich hab nur gedacht, wie süß du gerade aussiehst", neckte ich ihn etwas und sein Gesicht unter meiner Hand nahm einen dunkelroten Farbton an. Dann nahm ich sie von meinem Mund und drückte meine Lippen auf seine. Sofort stieg er auf den Kuss ein und ich schmeckte das Salz seiner Tränen, sodass ich mich ein paar Augenblicke später wieder von ihm löste.

„Hör bitte auf zu weinen, ja?", sagte ich etwas hilflos und er wischte sich verstohlen über die Wangen um sie zu trocknen. „Ich werde nicht fliegen", sagte er trotzig und ich lachte wieder leicht. „Vergiss es. Weißt du, was es kostet, wenn du jetzt dein Ticket stornierst? Außerdem hast du erzählt, du kannst dort ein paar Wochen arbeiten. Was sollen die denn denken, wenn du aus heiterem Himmel absagst?", antwortete ich und schüttelte den Kopf.

„Du willst das also wirklich machen? Ich meine... willst du überhaupt eine... Beziehung?", fragte er zweifelnd und für mich gab es nur eine Antwort: „Was denkst du denn? Natürlich!" Bei diesen Worten hellte sich seine Miene auf. Er lachte mich an und in seinem Blick konnte ich nichts als Zuneigung erkennen. „Ich wollte sowieso nicht mehr lang herum reisen, sondern bald mit arbeiten anfangen", sagte er freudig und ich musste lachen. „Dich wird man nie vom herumreisen abhalten können! Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Nimm mich doch lieber mal mit", erwiderte ich und seine Augen wurden groß.

Noya biss sich auf die Unterlippe. „Ich habe immer gewusst, dass ich nicht zu deinem geordneten Leben passe", sagte er und seufzte schwer. „Dann wäre es allerdings auch ganz schön langweilig, oder?" Ich nickte und lachte. Oh ja, das wäre es.

Als Noya mich plötzlich stürmisch umarmte, blieb mir kurz die Luft weg und ich fing an zu lachen, als er mehrere Küsse auf meinem gesamten Gesicht verteilte. „Versprich mir, dass wir jeden Tag schreiben! Und telefonieren! Und Videochatten!", sagte er und eine gewisse Traurigkeit lag in seinem Blick. Ich nickte und gab ihm mit dem darauffolgenden Kuss ein Versprechen. „Und bis ich fliege, haben wir ja noch ein paar Tage. Glaub bloß nicht, dass du dieses Bett verlassen wirst!"

Damit stürzte er sich auf mich und verwickelte mich in einem heißen Kuss, der jeden Widerstand im Keim erstickte.

No Distance || Asahi x NishinoyaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt