„Ich wurde abgelenkt, Dr. Ross!", sagt meine Assistenzarzt und schaut mich entschuldigend an. „Dann lassen Sie sich beim nächsten Mal nicht ablenken! Und sagen sie verdammt nochmal Bescheid, wenn Sie Hilfe brauchen", sage ich gefährlich leise und starre den jungen Arzt gefährlich ruhig an. „Es tut mir aufrichtig leid. Ich wollte nicht, dass Miss Miller einen allergischen Schock bekommt. Ich wusste nicht, dass sie allergisch gegen Morphin ist", verteidigt er sich.
„Bringen Sie mich nicht noch einmal in so eine Lage und zeigen Sie mir, was Sie in der Uni gelernt haben. Dazu gehört auch, das richtige Lesen der Patientenakte. Seien Sie aufmerksam, pünktlich und mit Hingabe dabei. In diesem Krankenhaus zählt jedes Leben - oder keines. Hier", ich drücke ihm die Akten in die Hand, welche ich das Gespräch über in der Hand gehalten habe.
„Fangen Sie mit Mr. Harrison an, Zimmer drei." Mit dem Stapel an Papieren in der Hand nickt er mir ernst zu, bevor er schnell an mir vorbei geht. „Und Dr. Miller, verbocken Sie es dieses Mal nicht", rufe ich ihm hinter her. Ich drehe mich um, fahre mir durch die Haare und über den Nacken. Danach schlage ich den Weg Richtung Empfang und Sammelpunkt des Pflegepersonals ein und reiße verdutzt meine Augen auf, als ich sehe, wer dort am Sammelpunkt steht.
„April", sage ich verdutzt und bleibe vor der blonden Frau stehen. Die Frau meines besten Freundes dreht sich zu mir um und zeigt mir ihre perfekten weißen Zähne, welche sie bei ihrem breiten Lächeln zeigt. „Gott, was machst du denn hier?", frage ich und ziehe sie zur Begrüßung in eine freundschaftliche Umarmung.
„Ich bin hier, weil Jaxson eine Nachuntersuchung bei Dr. DeLuca hatte", erklärt sie und mir fällt erst jetzt der graue Kinderwagen auf, der neben ihr steht. Sofort beuge ich mich zu dem kleinen Jaxson um, welcher friedlich mit geschlossenen Augen im Kinderwagen liegt. „Was hat Dr. DeLuca bei der Untersuchung gesagt?", frage ich und küsse den Knopf meines Patensohnes.
„Laut Marcello geht es Jaxson hervorragend und er entwickelt sich hervorragend", sagt sie und lächelt mich an. „Wie läuft es mit der Hochzeitsplanung?", fragt sie und sofort verdrehe ich meine Augen zum Himmel. „Gott, April frag mich doch bitte nicht sowas", knurre ich und fahre mir müde mit der Hand übers Gesicht. „Verflucht, Nico. Du planst gerade deine Hochzeit mit der Frau, die du über alles liebst. Also reiße dich zusammen und sage mir was alles schon geplant ist", weißt sie mich zu recht.
„Ich dachte, wir sollen nicht vor den Kindern fluchen", ermahne ich April spielerisch, was mir einen vernichtenden Blick einbringt. Sie dreht sich zu mir um und zuckt mit den Schultern, während sie mich unschuldig aus braunen Augen anschaut. „Ich darf das Kumpel und jetzt sprechen wir mal Klartext. Warum sagst du mir nicht, wie die Hochzeitsplanung läuft?", bohrt sie weiter und schaut mich eindringlich an.
„Josephine macht Stress", spucke ich die Worte aus und bereue es sofort. „Wieso macht sie Stress?", fragt sie weiter, was mich tief Luft holen lässt. „Sie hat unseren gemeinsamen Termin mit Kira abgesagt. Nur um alleine zum Termin gehen zu können und alle Details für die Hochzeit mit Kira zu besprechen. Sie plant die Hochzeit ohne ihren zukünftigen Ehemann", stoße ich leise aus, damit die herumlaufenden Pfleger nichts von meinen Worten mitbekommen.
„Gott, diese Frau ist echt verrückt", sagt April und schüttelt entsetzt ihren Kopf. „Aber sie ist meine Verlobte", sage ich knapp und zucke mit meinen Schultern. „Die eine Hochzeit ohne ihren Verlobten plant", entgegnet April. „Du musst mit ihr reden", spricht April weiter und zieht ihrem Sohn die Decke bis zum Hals, damit er nicht friert. „Habe ich versucht. Doch sie ist nicht einsichtig genug", antworte ich und ziehe meinen Schultern hoch.
„Verdammt, du bist ein Mann. Also verhalte dich auch wie einer", zischst April, greift nach den Griffen des Kinderwagens und dreht zu sich um. „Jaxson und ich werden jetzt seinen Bruder vom Kindergarten abholen. Danach werden wir gemeinsam Jasper besuchen und ihn davon überzeugen, heute früher Feierabend zu machen", verkündet April, beugt sich vor und drückt mir zum Abschied rechts und links Küsse auf die Wange.
Ich erwidere Aprils Geste, winke Jaxson zum Abschied zu und schaue dabei zu, wie die zwei in den Fahrstuhl steigen. „Bye", rufe ich den beiden hinter her und begebe mich ins Ärztezimmer der Oberärzte, wo ich auch Maxon treffe. Kaum habe ich mich gegenüber Maxon an den Tisch gesetzt, öffnet er den Mund und spricht mich an.
„Was war das vorhin? Willst du die Assistenzärztinnen bereits am ersten Tag einschüchtern?", knurrt Maxon und schaut mich wütend an. „Sei kein Spielverderber, Maxon. Ich musste deinen Schützling zu recht weißen, sonst wäre das nächste Mal der Patient wirklich gestorben."
„Erzähl mir keinen Mist", sagt er und schaut mich dabei gespielt schockiert an und fasst sich an sein Herz, als hätte ich es nicht gerade gebrochen. „Doch, im Ernst, deine Ansprache an den jungen Arzt war eindrucksvoll. Das sage ich nicht einfach so. Ich hab richtig mit dem jungen Mann mitgefühlt. Deine Worte haben mich erreicht, ganz tief in meinem Herz", sagt er und fasst sich dabei gespielt geschockt an sein Herz.
„Ich habe meine Entscheidung getroffen und werde mich nicht dafür entschuldigen", grummele ich und reibe mir über die müden Augen, bevor ich mich ihm ganz zuwende und ihm in die Augen schaue. „Es sind zwar deine Ärzte, dennoch war Dr. Miller heute mein Schützling und hat für mich gearbeitet. Also darf ich ihn kritisieren und das so lange und oft, wie ich möchte, bis er wieder bei dir ist."
„Du machst mich fertig", nachdem er das erwidert, ertönt sein Pager, welchen er aus seiner Tasche zieht, einen Blick darauf wirft und sich vom Tisch abstützt, ohne mich noch einmal anzusehen. „Das hier müssen wir leider verschieben. Ich muss los", sagt er, steckt den Pager weg und klopft mir zum Abschied auf die Schulter. „Ich freue mich auf das nächste Mal", sagt er.
„Hoffentlich nicht", Murmel ich und nippe an meinem Kaffee. Ein paar Sekunden später ertönt auch mein Pager und ich laufe nach einem Blick auf dem kleinen Display los...
-ÜberarbeitetDa kriselt es wohl...
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𝐒𝐭. 𝐒𝐦𝐢𝐭𝐡 𝐇𝐨𝐬𝐩𝐢𝐭𝐚𝐥 𝐊𝐢𝐫𝐚 & 𝐍𝐢𝐜𝐨
ChickLitSchon bei ihrer ersten Begegnung auf der Hochzeit von ihren gemeinsamen Bekannten, funkt es zwischen Kira und Nico. Und für Nico steht fest, dass er die Schönheit unbedingt wiedersehen möchte. Nur konnte er nicht wissen, dass er sie ausgerechnet bei...