Spoiler!!
Die Story spielt, nachdem es die Kinder geschafft haben, der Monsterwelt zu entfliehen und nun damit beginnen, ein normales Leben in der Menschenwelt zu führen.
Du sitzt wie an jedem anderem Tag in deinem Klassenraum, als plötzlich drei ne...
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"D/N."
Ich hatte es bis zum letzten Tag durchgehalten.
"Du bist nun bereit für deine kurze Prüfung."
Hana hatte einen Vater, der ihr ständig Anweisungen gab, dies und jenes zu tun. Dabei schien er sie mit irgendetwas zu erpressen oder unter Druck zu setzen. Ich hatte Hana natürlich nichts davon erzählt, was ich wusste.
"Beantworte mir folgende Frage: Wärest du willig, den Göttern dein Leben zu opfern?"
Ich starrte Hana unglaubwürdig an. Mit 'den Göttern' meinte sie wahrscheinliche diese Kreaturen, die sie hier anbeteten. Natürlich wäre ich nicht bereit mein Leben für sie zu opfern. Doch ich dachte, wenn ich jetzt einfach das sagen würde, was sie hören wollte, konnte ich die Sache früher hinter mich bringen und so Ray und die anderen schneller wiedersehen.
"Ja, das wäre ich."
Ich wartete auf Hanas Reaktion, die einfach nur stumm mein Gesicht musterte. "Gut. Ich habe dir versprochen, dass du deinen Freund und dessen Geschwister wiedersiehst. Folge mir."
Innerlich seufzte ich erleichtert auf. Sie hatte mir doch keine leeren Versprechen gegeben.
Wir liefen mehrere Stockwerke hinauf, bis wir vor der großen Tür zum Stehen kamen, durch die man nur mit einem Code eingelassen wurde. Wir traten in den Gang dahinter ein und Hana führte mich an mehreren Türen vorbei.
Dann öffnete sie eine breite weiße Tür. "Hier rein."
Dahinter befand sich ein weitläufiger Raum mit mehreren Stühlen, Bänken und an einem riesigen Tisch in der Mitte saßen sie.
Ray und seine Geschwister.
Sie waren gerade dabei Mittag zu essen und schauten allesamt auf, als die Tür sich öffnete.
Mir traten Tränen in die Augen, doch ich schluckte sie runter.
"Ray", war alles, was ich herausbrachte.
Etwas verwirrt sah er mich an. "D/N? Wie bist du hierher gekommen?"
"Ich... Ich hab alles gemacht um euch wieder zu sehen..." Meine Stimme begann zu zittern. "Ihr wisst gar nicht, wie froh ich eigentlich bin, dass es euch gut geht."
Ray lächelte. "Nun, wenn du dann hier bist, willst du vermutlich auch bleiben, stimmt's?"
Verwirrt schaute ich ihn an. "Was? Wie meinst du das? Hier bleiben?"
"Ja, natürlich. Du weißt es ja gar nicht, aber uns geht es hier so gut wie noch nie."
"Wovon... redest du denn da? Hana hält euch doch gefangen."
"Gefangen? Nein, du bist die jenige die Schwachsinn redet", lachte Ray und nahm meine Hand. "Wir haben hier so ein wundervolles Leben geschenkt bekommen."
Ich zog meine Hand weg. Es war nicht zu fassen, was er da von sich gab. "Aber zu welchem Preis? War euer Leben denn bei uns schlimm? Wieso wollt ihr hier bleiben?"
"Hana hat uns sozusagen die Augen geöffnet. Wir führen hier ein geschütztes Leben vor der Außenwelt und müssen uns um nichts Gedanken machen, außer unseren täglichen Aufgaben im Alltag."
Komplett fassungslos starrte ich ihn an. "Nein... Das kann nicht... Emma!" Ich lief zu der Rothaarigen herüber. "Das willst du doch gar nicht! Du wolltest immer die große weite Welt entdecken! Was tust du denn?"
"D/N." Hanas Stimme durchschnitt die Luft wie ein Messer. "Ich stelle dich jetzt vor eine Wahl. Du hast die Geschwister wieder gesehen, so wie du es wolltest. Entweder bleibst du freiwillig in einem friedlichen Leben mit ihnen hier... oder wir müssen dich in dein altes Zimmer schicken."
Sie meinte wohl eher einsperren.
"Hana, ich muss mit dir unter vier Augen reden", entschied ich.
Sie willigte zum Glück ein. Vor der Tür stellte ich sie zur Rede.
"Ich weiß nicht, was du mit ihnen gemacht hast, aber das will ich gar nicht wissen. Viel lieber will ich wissen, was du noch mit ihnen vorhast. Welchen Sinn hat dieses 'friedliche Leben', das du ihnen vorspielst?"
"Leider kann ich dir deine Frage nicht beantworten, meine Liebe. Du solltest dich besser mal entscheiden."
"Hana, ich weiß, dass du für deinen Vater arbeitest. Du weißt selbst gar nicht, was vor sich geht."
Hanas Augen weiteten sich. "Woher..."
"Bitte... Wenn wir es schaffen, das Geheimnis deines Vaters rauszufinden... Dann könnten wir all diese Leute und Kinder retten. Wir könnten so viel Gutes tun. Du hättest die einmalige Chance auf einen Neuanfang. Löse dich von deinem Vater und wir machen das zusammen!"
Hana starrte mich einfach nur mit weit offenen Augen an. "D/N... Du verstehst das nicht. Er hat mir Dinge angetan..."
"Wird er das immer noch, wenn er glaubt, dass du ganz sicher auf seiner Seite bist? Bitte, hilf mir!"
Hana sah zu Boden. "Merkst du es denn nicht? Deine Freunde wollen hier gar nicht mehr weg."
"Ist doch egal. Wir wissen beide, dass das hier nicht das wahre Leben ist. So etwas haben sie nicht verdient. Nicht noch einmal."
Wir sahen einander tief in die Augen.
Schließlich seufzte sie. "Na gut. Ich tue es. Für dich und die Geschwister."
Am liebsten hätte ich das Mädchen, dass ich vor wenigen Tagen noch hätte umbringen wollen, umarmt. "Ich danke dir."