Malon & Naneah - Die 20. Hungerspiele | Kapitel 2 Naneah

392 24 0
                                    

Am nächsten Tag erwachte ich durch eine streichelnde Hand auf meinen Rücken. Im ersten Moment war es nur angenehm, doch im nächsten erinnerte es mich an die vergangene Nacht und ich spürte wie mein Körper wollig erschauderte. 

„Gute Morgen.", murmelte der Junge den ich liebte hinter mir.

Malon hauchte einen sanften Kuss in meinen Nacken, nachdem er meine blonden Locken zur Seite geschoben hatte, wodurch ich auf meine Lippe beißen musste, um nicht laut aufzustöhnen. Es schien, als wären meine Nervenenden viel Sensibler, als noch am gestrigen Morgen. Als wären sie... erwacht.

Ob man mir es ansah?

Mit leicht roten Wangen, drehte ich mich in seinen Armen zu ihm, um über seine Wange zu streicheln, ehe ich erwiderte: „Morgen."

„Gut geschlafen?", fragte er und grinste dabei frech. Ich spürte regelrecht wie mir die röte in die Wangen schoss aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht kontern würde.

„Als du mich endlich hast mal schlafen lassen, ja."

Kurz schien es ihn aus der Fassung zu bringen, doch es wäre nicht Malon, wenn er nicht irgendetwas schlagfertiges erwidern würde.

"Ich kann mich nicht erinnern dass du dich beschwert hast, dass du zu müde bist.", grinste er und knuffte mich in die Seite. Daraufhin kniff ich zurück und begann ihn zu kitzeln. Ich wusste genau, wo ich ihn richtig ärgern konnte. Das liebte ich so sehr an ihm. Er schaffte es immer, mich irgendwie zum lachen zu bringen. Doch nach gestern Nacht wurde aus dem ärgern schnell mehr. Meine Lippen hatten wie von selber ihren Weg zu seinen gefunden und sie in Besitz genommen.

Erst als ich ihn wieder halb über mich gezerrt hatte, merkte ich was ich hier anstellte. Wieder einmal hoch rot angelaufen, ließ ich ein wenig von ihm ab.

„Entschuldige.", erklärte ich schwer atmend.

"Für was denn? Ich könnte auch nicht die Finger von mir lassen." , spaßte er und ich wollte ihn schon wieder schlagen, als seine Miene ernst wurde und er flüsterte: „Ich liebe dich."

Er gab mir nicht einmal die Zeit um etwas zu erwidern, sondern zog mich gleich wieder an sich. Also versuchte ich ihn mit küssen zu zeigen, dass ich das gleiche empfand.

Unsere Körper bewegten sich wieder näher auf einander zu, als es vorsichtig an der Tür klopfte.

Malon setzte sich zu erst auf und ich folgte ihm unbeholfen. Es konnte nur mein Vater sein aber ich wollte nicht unbedingt, dass er uns nackt im Bett vorfand.

„Ähm... ja?", fragte ich vorsichtig und hoffte, dass er vor der Tür blieb. Wie immer hatte mein Vater jedoch ein fantastisches Gespür. Kurz räusperte er sich von der anderen Seite, bevor er erklärte: „Ich wollte nur fragen, ob ihr Hunger habt."

Ich aß immer in der Früh mit meinem Vater, wenn die Ernte war. Seit Malon in meinem Leben war, tat auch er es. 

„Natürlich Dad. Wir... wir kommen gleich runter.", versprach ich und lächelte den Jungen neben mir entschuldigend an.

"Dann sollten wir uns mal anziehen. Ich denke nicht dass du so deinem Vater gegenüber treten willst, auch wenn ich finde es steht dir ausgezeichnet." Frech zupfte er an der Bettdecke und ich hielt sie quietschend vor meinen Körper fest, auch wenn ich lachen musste.

Es dauerte eine Weile bis wir jeweils unsere Kleidung fanden und uns nicht mehr gegenseitig mit Kissen bewarfen. 

Als wir runter gingen, hatte ich das Gefühl, es würde auf meiner Stirn stehen, was wir die Nacht getan hatten, wodurch ich meinen Vater kaum in die Augen schauen konnte. Ich hoffte, er schob es auf die Nervosität vor der Ernte, die langsam auch wirklich einsetzte. 

Malon & Naneah - Die 20. HungerspieleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt