Malon & Naneah - Die 20. Hungerspiele | Kapitel 7 Malon

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Als wir am nächsten Morgen geweckt wurden stellte ich überrascht fest, dass ich doch geschlafen hatte. Es konnte zwar nicht lange gewesen sein, da ich mich alles andere als ausgeruht fühlte, doch immerhin hatte ich nicht die ganze Nacht wach gelegen.

Wir gingen nacheinander zum Duschen, ehe wir uns auf den Weg ins Esszimmer machten. Dort fanden wir dieses Mal nicht nur Nyerte und Tampit vor, sondern auch unsere Stylisten.

„Malon!", rief Wolf und kam sofort auf mich zu. „Gib mir deine Kette."

Entsetzt starrte ich ihn an. War er verrückt geworden?

„Vergiss es.", zischte ich ihn an und umklammerte den Ring.

„Gib ihn mir, andernfalls kannst du ihn nicht mit in die Arena nehmen.", antwortete er ebenfalls ein wenig bissig.

„Aber man darf doch ein Erinnerungsstück mitnehmen!", protestierte ich und klang dabei ziemlich verzweifelt.

„Darfst du auch, jedoch muss es zuvor auf versteckte Waffen überprüft werden.", erklärte Wolf.

„Versteckte Waffen? Das ist eine Kette mit einem Ring! Ich kann dir versichern, ich habe darin nirgendwo eine Axt versteckt.", erwiderte ich sarkastisch.

„Egal. Willst du sie mitnehmen oder nicht? Wenn ja, rück sie raus."

Ich brummte vor mich hin, zog sie jedoch dann doch über meinen Kopf und reichte sie ihm.

„Wehe du verlierst sie.", warnte ich ihn und setzte mich dann an den Tisch um noch etwas Essen runter zu würgen.

Nach dem Frühstück wurden wir auf das Dach gebracht, um mit dem Hovercraft zur Arena geflogen zu werden. Nyerte und Tampit umarmten uns noch kurz, ehe sie uns auch schon weiter scheuchten.

Ich legte den Kopf zurück und schloss die Augen, während sich das Gefährt in Bewegung setzte. Mein Magen rumorte ein wenig und ich hatte Angst dass ich mein Essen nicht in mir behalten konnte. Scheinbar vertrug ich diese Höhen oder aber auch dieses fliegende Fortbewegungsmittel nicht wirklich.

Wir flogen ziemlich lange und Malie kuschelte sich an mich. Keiner von uns sagte etwas, bis uns eine andere Stimme plötzlich hochschrecken lies.

„Arm her.", sagte eine Frau und sah uns streng an.

„Nein.", sagte Malie sofort und sah sie feindselig an. Ein paar der anderen Tribute, die mir erst in diesem Moment auffielen, grinsten breit.

„Ich kann dich auch zwingen.", meinte die Frau und grinste, woraufhin nun ich mich zu Wort meldete.

„Fass sie ja nicht an."

„Verdammt noch mal, Arm her. Wieso müsst ihr heuer alle so ein Theater um den Aufspürer machen?", meinte sie verärgert und da verstand ich was sie tun wollte. Sie wollte uns das kleine Gerät einpflanzen, welches dem Kapitol zeigte wo wir uns in der Arena befanden. Damit sie unsere Leichen fanden oder Mutationen in diese Richtung schicken konnten.

„Gib deinen Arm her Malie.", sagte ich etwas niedergeschlagen und nach einem kurzen fragenden Blick tat meine Schwester was ich ihr aufgetragen hatte.

Sie zuckte zusammen und biss sich auf die Lippen, als die spitze Nadel in ihren Unterarm geschoben wurde. Danach war ich an der Reihe.

Der Schmerz war stechend doch hielt er zum Glück nicht lange an. Viel mehr störte mich jedoch die Tatsache, dass ich ein Gerät in meinem Arm trug.

Die Frau ging weiter und setzte den Aufspürer auch den anderen Tributen ein, als ich merkte wie das Hovercraft immer langsamer wurde. Automatisch wurde ich nervös, da ich wusste was das bedeutete. Wir waren in der Arena angekommen.

Malon & Naneah - Die 20. HungerspieleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt