Endlich war Melina - Schwester Melina!
Es war geschafft!
Die fachpraktischen und auch die theoretischen Prüfungen waren bestanden und auch die Prüfung in der Spezialisierungsrichtung Funktionsdiagnostik wurde mit Erfolg bestanden. Ein weiterer Schulischer Wertegang würde sich für 'Schwester Melina' nunmehr vorerst nur auf bestimmte Fortbildungen oder Anwenderschulungen beschränken.
Bestanden!
Und nun?
Im 'St. Martins' hatte Melina ihren Lauftag hinter sich gebracht. So hatte sie erneut mit der Personalabteilung gesprochen und Formulare ausgefüllt. Und auch der Wunsch, bei der bekannten Dienstschicht in die Planungen gesetzt zu werden, hatte sich erfüllt.
Doch Stationsschwester Virginia war nur wenig glücklich mit der Zuweisung, wenngleich auch sie sich mit Melina freute und deren Zuordnung in ihren Kreis der Schwestern mehr als guthieß. Es war die 'Maßgabe der Abordnung' von Melina, mit welcher sich Virginia nicht so richtig anfreunden konnte, denn auf der ITS wurde jede Hand benötigt. Virginia sah die Mehrbelastungen für sich und die anderen Krankenschwestern. Und sie war skeptisch über den Einsatz außerhalb der Klinik.
„Willst Du das wirklich machen? Melina? Du weißt doch gar nicht, was Dich da erwartet? Und hier könnten wir dich sofort brauchen."
„Ach das wird schon. Und es ist ja nur temporär, bis P1 wieder zu dem Punkt kommt, dass er sagt: Ja, jetzt komme ich klar. Dankeschön! Und zurück ins 'St. Martins' mit Melina Hargraves."
„Also körperlich ist P1 okay. Er ist ja vor drei Wochen entlassen worden. Du hast da bestimmt ein gutes Auskommen. Nur Betreuen? Im Luxushaushalt? Zumindest musst Du da keine Bettpfannen wechseln. Das bekommt Herr Sutton selbst hin."
Schwester Virginia sah ja auch die Vorteile, aber eine solche Verwendung einer ihrer zugewiesenen Schwestern hatte es am 'St. Martins' noch nicht gegeben. Aber man war an einer Privatklinik. Und wenn Jemand für diese Zuhause- Dienste die Klinik ordentlich entlohnte?
„Krankenschwester im Homeoffice! Das ich dies noch erlebe? Aber lass Dich nicht für alles verheizen. Wenn Ihre Majestät irgendeine exotische Behandlung wünscht, dann sprich mit der Klinik-Verwaltung und lass Dir hier in der Klinik Termine für Herrn Sutton geben."
„Keine Sorge. Ich mache nur, was machbar erscheint.", versicherte Melina.
„Mal unter uns: Ich glaube, dieser Herr Sutton mag Dich. Ich kann mir sonst diesen Zirkus nicht erklären, den er extra wegen Dir hier veranstaltet. Es hätte ja auch jede andere Schwester sein können. Und im ambulanten Bereich oder bei den Ärzten draußen hätten sich bestimmt auch Schwestern gefunden, die dieses Angebot nicht ausgeschlagen hätten. Aber nein- er wünscht sich die junge, ansehnliche Schwester Melina von der Intensivstation. Und zack- die Klinik springt."
„Schwester Melina- das hört sich für mich noch ungewohnt an. Klingt aber schön. Und du denkst, P1 mag mich?"
„Muss er wohl. Ich würde mich als Frau sehr täuschen, wenn es nicht so wäre."
Schwester Nancy, eine von Melina's neuen Kolleginnen, betrat das Schwesternzimmer. Sie hatte wohl auch schon erfahren, wohin ihre neue Kollegin abgeordnet wurde.
Und vom Gespräch hatte sie wohl auch einige Brocken aufgeschnappt. Unverhohlen gestand Nancy ein: „Also ich hätte den Job auch angenommen, wenn mich Herr Sutton gefragt hätte. Er ist ja schon ein Sahneschnittchen, oder? Vielleicht bekommst Du einen tollen Dienstwagen gestellt?"
„Nun ist aber gut Nancy. Ich weiß gar nicht, was du damit meinen könntest, werde ja gleich ganz rot im Gesicht. Naja, ich werde Euch berichten, wie es sich in einem 'Luxushaushalt' so behandeln und betreuen lässt als Schwester. Ach Nancy? Ich denke, ich bekomme wohl keinen Dienstwagen."
Melina hatte ihre Sachen jedenfalls für das neue Abenteuer zusammen.
„Viel Glück, meine Kleine.", wünschte Stationsschwester Virginia.
Ab morgen soll es dann also losgehen!
![](https://img.wattpad.com/cover/309875419-288-k947286.jpg)
DU LIEST GERADE
Coin Dreamer
Ciencia FicciónIn einer noblen Privatklinik erwacht ein Mann aus einem Komazustand. Obgleich sich der Patient verständigen kann und alles wahrnimmt, scheint seine Erinnerung vollkommen ausgelöscht. Doch es sind diese entfallenen Erinnerungen, welche für Scotland Y...