Zuhause.

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Sasuke gähnte, schon zum hundertsten Mal in dieser Nacht, während er dabei zusah, wie Naruto sich kleine Pfannkuchenstücke in den Mund schob. Die blauen Augen schimmerten aufgeregt, bei dem dunklen Topping. Der Blonde hatte eine Schwäche für Schokolade und obwohl die Aufrechterhaltung seiner Diät oberste Priorität hatte, nach einundzwanzig Uhr nichts mehr zu essen, hatte er heute dem Anschein nach nichts dagegen, sich mitten in der Nacht selbstgemachte Pfannkuchen reinzustopfen.
Sasuke war ein guter Koch, obwohl er es nicht oft tat und einige Anhaltspunkte brauchte, was die Zutaten, die Zeit oder die Zubereitung anbelangte.

Naruto streckte Sasuke den leeren Teller entgegen, der nach ihm fasste und in die Spüle legte. Danach lehnte Naruto sich zufrieden in den Stuhl zurück, klopfte sich auf seinen vollen Bauch und seufzte: „Gott, bin ich voll."

„Ja?" kicherte Sasuke und drehte das Wasser auf. Als er gerade dabei war, den Teller abzuspülen, hörte er Naruto aufstehen, indem er mit dem Stuhl den Fließen entlang rutschte. 

„Hey, lass mich das machen." der Blonde schupste ihn an der Hüfte von der Spüle weg. „Ruh dich aus."
Abgesehen von dem Teller, stand noch einiges an dreckigem Geschirr herum, woran er deuten konnte, wie wohl Sasuke's Zustand in letzter Zeit war. Müde und ohne Ansporn.

Der Uchiha lächelte über die kleine Geste, kurz aber aufrichtig, bevor er sich die Hände an einem Handtuch abwischte und etwas darüber murmelte, dass sich Naruto keine Sorgen um ihn machen muss. Dieser schüttelte nur vehement den Kopf.

Die beiden stritten sich im laufe der Nacht darüber, wer wo schlafen wird. Naruto weigerte sich strickt mit Sasuke das Ehebett zu teilen, indem normalerweise Sakura mit ihm schlief und Sasuke war nicht all zu glücklich darüber auf dem Sofa zu nächtigen. Schließlich gab der Blonde nach und beschloss auf der Couch zu schlafen, während Sasuke sich in sein (und Sakura's) Schlafzimmer zurückzog.

Naruto bat außerdem um Wechselkleidung, woraufhin Sasuke ihm einen flauschigen Pullover und eine Pyjamahose reichte. Der Blonde verschwand zum umziehen im Badezimmer, er wollte es nicht vor dem Uchiha tun.
Nichtsdestotrotz fühlte sich alles so seltsam normal an, so als würde er bei einem guten Freund übernachten.

Beide fühlten sich wohl, genossen die Anwesenheit des anderen. Naruto mochte Sasuke, auch wenn er nur selten lächelte. Aber wenn er es tat, war es ehrlich und seine blassen Wangen kräuselten sich leicht mit einem schwachen Geist von Grübchen. Es war so heimisch und vertraut. Naruto dachte unweigerlich an seine Teenagerjahre zurück.
Sasuke hatte sich total verändert—mit Ausnahme seiner Sucht.

Naruto driftete langsam in den Schlaf, während er Sasuke's Lächeln vor Augen hatte und kicherte leise in sich selbst hinein, als er ein, nicht gerade leises Schnarchen aus dem Schlafzimmer hörte.
Betrunkene Menschen schnarchen gern.

Er rollte das Kissen unter sich zusammen und atmete tief ein und aus. Der Stoff roch nach Sasuke's Duft, es half ihm sich zu entspannen. Im laufe der Jahre hatte der schwarzhaarige sein Parfum nicht geändert. Naruto war froh darüber.

Für diese eine Nacht beschloss er die Zuneigung zu Sasuke nicht als Fluch zu betrachten, sondern genoss es einfach nur in dessen Nähe zu sein.

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Naruto wurde wach, blinzelte verwirrt und versuchte sich an seine Umgebung anzupassen. Der Raum war gehüllt in Dunkelheit.
Er hörte entsetzliche Würgelaute, die sich mit einem Husten vermischten. Der Blonde rümpfte die Nase, kurz danach hörte er die Toilettenspülung, gefolgt von der Wasserleitung und langsame, schleifenden  Schritten, die in seine Richtung lauter wurden.

Love Therapy - SasuNaru.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt