Kapitel 28
Lucas löste sich von mir, strich mir eine Strähne von meinem Gesicht und flüsterte: "Du bist so wunderschön." Ich errötete. Lucas lachte. "Hat dir das nie jemand gesagt?" Eine Erinnerung tauchte vor meinem inneren Auge auf: Casper, auf dem Steg beim Sonnenuntergang, als er mich das allererste mal küsste. Als er mir sagte wie schön ich sei. Übelkeit stieg in mir hoch. Diese beiden Sachen -die Erinnerung und die Gegenwart- ähnelten sich so sehr. "Al?", fragte Lucas und musterte mich besorgt. Er setzte sich neben mich. "Alles okay? Hab ich was falsches gesagt?" Ich atmete einmal tief durch, setzte mich auf, nahm Lucas' Hand und fand irgendwo ein Lächeln, das ich mir aufsetzte. "Nein. Alles super", sagte ich, beugte mich zu ihm rüber und küsste ihn erneut. Nachdem ich mich von ihm gelöst hatte, schaute ich nicht mehr in die blaugrünen Augen von Lucas, sondern in die grünen von Casper! Ich wich zurück und schüttelte den Kopf. Das kann doch nicht wahr sein, schrie eine Stimme in meinem Innerem. Vergiss den Typen! Dieser Mistkerl hat dich betrogen!, schalt mich die Stimme wieder. "Ähm... Lucas mir geht es nicht so gut. Hab etwas Kopfschmerzen, wollen wir vielleicht etwas spazieren gehen?",fragte ich ihn. Vielleicht würde es mir gut tun. Er nickte. Offensichtlich erleichtert darüber, dass mein komisches Verhalten an Kopfschmerzen lag. Er nahm meine Hand und zog mich hoch. Wir gingen eine Weile spazieren und Lucas hob mich hoch und schmiss mich ins Wasser während ich kreischte und lachte. Als er mir aus dem Wasser helfen wollte packte ich seine Hand und zog ihn mit ins Wasser. Für diese Jahreszeit war das Wasser ungewöhnlich warm. Lucas und ich küssten uns und als Lucas mich zuhause absetzte, konnte ich mir vorstellen wie ich aussah: nass, wie ein Waschbär und strahlend vor Glück.