Kapitel 54 Zu Hause angekommen stolperte ich aus dem Auto und fiel fast hin. Ich konnte mich noch an der Tür festhalten. Lucas kam herum und nahm meinen Arm. Kaum eingetreten rauschte mein Dad in den Flur. "Wo warst du? Ich hab dir genau gesagt dass du um 8 zu Hause sein sollst! Wie soll..." Erst dann bemerkte er Lucas. "Oh, hallo Lucas. Danke dass du sie zu Hause angesetzt hast." Lucas nickte. "Kein Problem. So konnte ich sie nicht da stehen lassen." Mein Vater nickte langsam. "Tja, nochmals danke." Dann ging Lucas weg und ich schleppte mich quälend langsam die Treppen hoch in mein Zimmer. Ich dachte schon mein Dad würde mir noch eine Standpauke halten, aber da kam nichts dergleichen.
Ich erwachte von den schlimmen Kopfschmerzen. Mein Kopf war kurz vorm Platzen. Ich drehte mich auf die andere Seite und hoffte noch eine Weile schlafen zu können, doch mein Dad platzte rein. "Aufstehen und sofort runterkommen", sagte er und ging raus. Er sagte es leise aber irgendetwas an seinem Ton ließ die alarmglocken in meinem Kopf schrillen. Schnell ging ich runter. Ich setzte mich an den Küchentisch und starrte auf meine Hände. Plötzlich knallte mein Vater eine Tasse auf den Tisch. Ich schreckte auf. "Au", sagte ich leise und deutete auf meinen Kopf. Dann schaute ich rein. "Kaffee? Gibts kein Cappuccino oder Latte?" Ich schaute hoch und sah mein Vater, der mich bitterböse anstarrte. "Nein. Und das wirst du jetzt gebrauchen." Okay, also das schüchterte mich jetzt doch etwas ein. Ich rutschte auf meinem Stuhl etwas tiefer und trank meinen Kaffee in kleinen Schlucken. Nach einer Weile setzte sich mein Vater mir gegenüber. "Das geht so nicht. Weisst du eigentlich, dass du gestern eine Straftat begangen hast? Dokumentenfälschung? Du kannst froh sein dass die das nicht bemerkt haben. Es gelten jetzt neue Regeln hier: spätestens um 8 bist du jeden Tag zu Hause. Samstagabends wirst du zu Hause bleiben und wenn ich dich nochmal besoffen sehe dann kannst du was erleben." Pause. "Trink dein Kaffee zu ende dann kannst du dich wieder hinlegen. Im Bad in der zweiten Schublade ist Aspirin." Und mit diesen Worten ließ er mich allein und ich schaute ihm missmutig hinterher.
