Kapitel 56
Ein paar Stunden später kam Alaska vorbei. Wir chillten ein bisschen und schauten uns einen Film an. Aber leise, weil wir ziemlich große Kopfschmerzen hatten. Nachdem sie weg war, legte ich mich wieder ins Bett. Doch ich blieb nicht lange ungestört. Mein Dad kam rein. "Hey, ich wollte eben mit dir reden." Ich schaute ihn nur an. Er kam zu mir und setzte sich auf mein Bett. "Ich weiß, das alles findest du nicht fair, aber ich finde das was du getan hast auch nicht sehr fair. Es ist nicht sehr leicht wenn man alleinerziehend ist. Nach dem deine Mutter gestorben ist..." er unterbrach sich und redete nicht mehr weiter. Meine Mom war vor 6 Jahren an Krebs gestorben. Damals war ich 9 gewesen, deshalb waren meine Erinnerungen nicht ganz klar, aber klar genug um sie schmerzlich zu vermissen. Ich schluckte den Kloß in meinem Hals runter. "Ich habe versucht alles richtig zu machen, Allie, dich vor dem ganzen Bösen zu beschützen, aber ich weiß nicht was jetzt passiert ist. Ich weiß nicht warum du dich derartig verändert hast, dass du anfängst zu trinken und besoffen nach hause kommst. Liegt es daran, dass du und Lucas euch getrennt habt?" Ich senkte den Blick. "Ja", flüsterte ich. "Er fehlt mir. Ich kann nicht ohne ihn. Ich sehe ihn jeden Tag in der Schule, sitze jeden Tag mit ihm in einem Raum, sehe ihn lachen, auch mit anderen Mädchen und ich weiß, dass nicht mehr ich das Mädchen bin, das ihn zum Lachen bringen kann. Das tut einfach nur weh. Es zerreißt mir mein Herz, Dad, und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Am liebsten würde ich einfach nur noch zu Hause sitzen bleiben und nirgendswo mehr hingehen." Ich verkroch mich tiefer in meine Decke rein. "Stimmt das alles, Al?", fragte plötzlich eine Stimme von der Tür aus. Ich sah auf und sah Lucas wie er an der Tür lehnte und einen traurigen blick hatte.
