Epilog

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Mona wusste tatsächlich etwas mit Aton anzufangen. Er sperrte den Dolch in eine Metallkiste, murmelte feierlich ein paar Worte und versteckte das Ganze unter den Dielen seines Hauses.

Als ich ihn auf die Wirkung der Kräuter ansprach, lächelte er nur und sagte: „William und ich sind alte Freunde. Ich hätte nie zugelassen, dass er stirbt. Außerdem, ohne ihn, gäbe es dich nicht."

Mein Schicksal hatte sich zwar erfüllt, aber der Kampf war noch nicht vorbei. Das Tor war gefunden worden und es wieder zu verschütten, brachte nicht viel. Denn mit den Vampiren waren auch Echnatons Karten aus der Höhle verschwunden, in der man Tuckers Vater und mich gefangen gehalten hatte. Der Medizinmann der Miwok war sich sicher, dass von jetzt an noch mehr Andere kommen würden, um das Tor zu öffnen und ein paar würden auch versuchen Aton zu finden."

„Und du hast wirklich die ganze Zeit da drin gesteckt und alles Mitbekommen, was Aton gemacht hat?", wollte Dakota wissen.

„Ja, alles. Auch die hässlichen Sachen. Er hat Unmengen Menschenblut getrunken." William saß hinter seinem Schreibtisch und ich saß auf seinem Schoß und schmiegte mich ganz eng an seine Brust. Ich wollte ihn nie wieder gehen lassen.

„Und bist du jetzt wieder auf Menschenblut?", hakte Tucker nach.

„Nein. Ich war bloß Beobachter. Geschmeckt und gespürt habe ich nichts. Also ist das wirkungslos an mir vorbeigezogen."

„Das heißt, du hast auch nicht gespürt, als ich Aton verprügelt habe?", murmelte ich an seinem Hals.

„Nein, aber ich saß in der ersten Reihe."

„Und, wem spucken wir als Nächstes in die Suppe?", fragte Tucker grinsend und schwang sein Schwert. Während ich in der Bibliothek mit Aton beschäftigt war, hatte Tucker draußen vor dem Haus ein paar Vampiren den Hintern aufgerissen. Dakota war mächtig stolz auf ihn und wollte jetzt auch unbedingt kämpfen lernen.

„Wann machst du aus mir ein Supergirl?", wollte sie von William wissen. „Ich möchte auch so schnell sein, wie unsere Tiponi."

William lachte. „Wenn ich wüsste, wie das funktioniert hat, dann würde ich eine ganze Arme von diesen süßen Jägerinnen aufstellen." William hievte mich auf die Schreibtischplatte, schnappte sich einen Stapel Bücher und verteilte sie auf dem Boden vor dem Kamin. Die Flammen flackerten einen Moment unruhig, als der Luftzug sie traf. „Machen wir uns an die Arbeit. Lasst uns rausfinden, wie wir das Tor für immer versiegeln können."

„Ich hol den Cappuccino", rief Dakota freudestrahlend.

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