„Welche Gruppe stylst du heute?" Felix streckte den Kopf in den Vorbereitungsraum, gefolgt von Jeongin, der ebenfalls neugierig in das Zimmer spähte. Ich steckte das Glätteisen in die Steckdose, damit es vorheizen konnte und legte alle Haarbürsten, Kämme und Haarsprays bereit, bevor ich ihm ohne die beiden anzusehen antwortete. „Lesen. Steht an der Tür. Aber falls ihr das nicht könnt: Ateez" Nun traten die beiden ein und ich blickte nun doch zu ihnen auf. „Und ihr?" Auf Felix Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. „Ateeeeeeeeeez" Seine begeisterte und aufgedrehte Antwort brachte mich zum Schmunzeln. Man konnte ihm ohne Anstrengungen ansehen, dass er total begeistert von unsere dieswöchigen Gruppe war, natürlich auch weil wir heute dieselbe Gruppe stylten. Innie meldete sich nun auch zu Wort, beschwerte sich über unseren offenherzigen Sonnenschein. „Der kommt gar nicht darauf klar. Ich muss mir das schon die ganze Zeit anhören" Nun war ich derjenige, der grinste. So war Felix eben, ein lebensfroher, nicht zu bändigender Wirbelwind mit einer nicht selten präsenten liebevollen Seite. „Aber deren neuer Song ist schon ein richtiger Ohrwurm. Dieser Rap von Mingi und Hongjoong ist echt der Hammer." Nun war auch ich in meinem Element und schwärmte über Ateez' neuen Song. Wenn man einmal damit anfing konnte ich mich auch nicht zurückhalten, immerhin ist die Musik meine geheime Leidenschaft, die ich nach meinem Job als Hairstylist bediente. Besonders beim Rappen meines eigenen Lyrics zu meinen Tracks, konnte ich meine ganze Umgebung so einfach vergessen und konzentrierte mich nur auf die Musik. Es ist wie ein Zufluchtsort, ein Safeplace für mich in dem ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen kann. „Nicht du auch noch" Lachte Innie verzweifelt, aber sichtlich belustigt von der Situation. „Aber ich muss zugeben die Outfits heute sind echt fire. Die passen perfekt zu dem Genre des Songs" Die auf dem Gang ertönenden Schritte, die zu uns in den Raum drangen ließen uns verstummen. Unsere Münder verließ ein letztes „Fighting" und schon waren die beiden in den Umkleideraum mit den Stageoutfits verschwunden. Die beiden gehörten zu dem Outfitstyling Team, ich dagegen war spezialisiert auf das Haar-Styling und das Auffrischen von Make-up konnte ich auch übernehmen. Das trennte mich am Arbeitsplatz zwar meistens von ihnen, aber dafür unternahmen wir nach der Arbeit oder in unserer Freizeit viel miteinander, auch wenn es nur ein Iced Americano war, den wir uns im Café nicht weit vom Studio entfernt gönnten. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als sich die Tür öffnete und die 8-köpfige Boygroup in den Raum trat. Alle verbeugten sich, einschließlich der Idols, und wünschten sich eine gute Zusammenarbeit. Danach wurden alle Mitglieder einem Stylisten zugeteilt, mir Wooyoung, der zuerst seine Haare gestylt bekommen sollte. Er setzte sich also vor mir auf den Stuhl und ich begann meine Arbeit, denn die Frisur die er bekommen sollte wurde mir bereits übermittelt. Wooyoung schien von Anfang an sehr belebt, so wie er sich auch sonst in der Öffentlichkeit zeigte und so fing er gleich ein Gespräch an, was eher untypisch war. Viele Idols unterhielten sich untereinander oder machten irgendwas an ihrem Handy um sich die Zeit zu vertreiben. Oder sie sangen leise ihre Parts, rappten oder gingen ihre Choreo nochmal im Kopf durch, wobei sie ihre Hände und Arme auch etwas mitbewegten. Das sah ich jede Woche, aber er war der erste der direkt ein Gespräch anfing. „Wie heißt du? Also wenn ich fragen darf. Wenn du nicht möchtest musst du es mir nicht sagen" Ich schmunzelte und griff nach dem Hitzespray um es in seine Haare zu sprühen. Er sprach zwar noch förmlich, weil er nicht wusste wie alt ich war, aber das würde er jetzt wohl auch weglassen. „Han Jisung, Hairstylist, 21 Jahre alt und wohnhaft in Seoul." Ich gab mit Absicht mehr Antworten als nötig, da ich erstens noch mehr Standardfragen vermeiden wollte und zweitens meine freche Seite durchkam. „Ich bin Wooyoung, 22 Jahre alt, ebenfalls wohnhaft in Seoul." Er hatte ebenfalls ein freches Schmunzeln auf den Lippen und schaute mich durch den Spiegel an. Ich erwiderte seinen Blick kurz, bevor ich nach dem Glätteisen griff um das Styling zu beginnen. „Kennst du unseren neuen Song schon?" Er klang wirklich interessiert und ohne zu zögern verließ ein „Klar" meine Lippen. Er warf mir einen überraschten Blick zu, wieder durch den Spiegel. Ich musste Grinsen und äußerte schließlich den Gedanken, der mir bei seinem Blick sofort in den Kopf geschossen war. „Wolltest du jetzt etwa die von der Company erstellte und einstudierte Vorstellung des Titletracks vortragen?" Da konnte auch er sich ein Lachen nicht verkneifen. „Vielleicht? Aber dann hätte ich dir auch den Refrain vorgesungen" Ich machte mich nun an den vorderen Teil seiner Haare, sodass er mir nun zugedreht saß. „Keine Sorge ich kann gefühlt fast das ganze Lied auswendig. Inklusive der Rapparts" Ich grinste überlegen und nun war er wieder an der Reihe mich mit einem erstaunten Blick anzusehen. „Bist du etwa Atiny? Wie cool! Ich habe noch nie einen Stylisten getroffen, der Atiny war!" Ich griff nach Klemmen um seine Haare in Form zu halten bis sie ausgekühlt waren. „Jap. So ziemlich" „Bist du irgendwie aufgeregt? Man sieht dir das gar nicht an." Ich drehte ihn wieder dem Spiegel zu und griff nach dem Glätteisen. „Naja, ich habe mich gewissermaßen daran gewöhnt Idols zu treffen. Aber wenn ich Gruppen style die ich persönlich mag, freue ich mich umso mehr und bin auch etwas nervös. Ich find es aber ziemlich entspannt mit dir zu reden, also bin ich gar nicht angespannt oder so." Er nickte verstehend, ehe er wieder das Wort ergriff. „Du hast gesagt du kannst fast das ganze Lied auswendig, darf ich das hören?" Er grinste frech und es war wahrscheinlich auch als Scherz gemeint, aber so wie ich nun mal war fing ich einfach an Mingis Part in „Fireworks (I'm the one)" zu rappen bis ich schließlich auch anfing den Refrain zu singen. Alles natürlich in eher gesenkter Lautstärke, schließlich wollte ich nicht zu viel Aufmerksamkeit erregen. Als ich endete war Wooyoung komplett baff, sodass er noch nicht mal ein Wort erwidern konnten. Nach ein paar Sekunden hatte er sich dann wieder gefangen und gab mir ein Kompliment, das mich sofort aus der Bahn warf. „Bist du irgendwie ein Idol Undercover, oder warum hört sich das so verdammt professionell an? Eyyy, Mingi mein Stylist kann besser rappen als du!" Er rief letzteres durch den ganzen Raum und es war mir doch tatsächlich etwas unangenehm. Ich kratzte mir verlegen den Hinterkopf und sah den Angesprochen entschuldigend an. Doch Wooyoung dachte nicht daran aufzuhören, drehte sich jetzt zu seinem Leader. „Hongjoong, können wir einen neuen Slogan machen? Nine makes one team?" „Jetzt übertreibst du aber" Meine Stimme zitterte leicht und ich war in dem Moment so schüchtern. „Dein Stylist rappt besser als ich? Das will ich hören" Mingi, der gerade fertig geschminkt wurde kam auf uns zu und war sichtlich neugierig und bereit meinen Rap zu hören. Doch meine Nervosität stieg nur weiter ins Unermessliche und meine jetzige Ausstrahlung war der totale Kontrast zu meiner selbstsicheren Ausstrahlung vor ein paar Sekunden. „Hey, ihr Beiden! Ihr macht ihn ja vollkommen verlegen! Lasst den Armen doch seinen Job machen und bedrängt ihn nicht so. Und du Wooyoung schrei hier nicht so herum, ja?" Zu meinem Glück grätschte Hongjoong dazwischen und rettet mich vor einer zweiten Rap-Einlage, die wahrscheinlich eher peinlich ausgefallenen wäre. Ich lächelte Mingi nervös an, was wahrscheinlich sehr verkrampft wirkte, so fühlte es sich allerdings auch an und gab ein „Das meint er nicht so" in Mingis Richtung von mir. Dieser ging schließlich schulterzuckend wieder zurück zu seinem Platz und ich atmete erleichtert auf. Währenddessen beobachtete Wooyoung mich unentwegt und auch als ich an seinen Haaren die letzten Touch-ups vornahm ruhte sein durchdringender Blick noch immer auf mir. „Möchtest du mir irgendwas sagen?", fragte ich nun in die Stille hinein und erwiderte seinen Blick durch den Spiegel. „Du bist auch noch total hübsch. Dir würden alle zu Füßen liegen, wärst du ein Idol" Ich seufzte tief und legte die Haarbürste zurück auf den Tisch. „Darf ich fragen warum du kein Idol geworden bist?" „Ich bin vor zwei Jahren erst zurück nach Südkorea gekommen. Meine ganze Familie lebt immer noch in Malaysia. Es war meine Entscheidung hierher zu kommen, wollte wieder dorthin zurück, wo ich geboren wurde und das Land, jetzt wo ich erwachsen bin, neu entdecken. Ich war also 19 als ich herkam und glaubte fest daran meine Chancen wären gegen null in einer Company aufgenommen und trainiert zu werden. Ich glaube du weißt selbst, dass die meisten schon sehr früh Trainee werden, in meinem Alter haben viele ihr Debut schon hinter sich. Das Interesse für Musik war zwar da, aber ich entschied mich dafür Hairstylist zu werden, schließlich gab es meiner Überzeugung nach, keine Hoffnungen noch ein Idol zu werden" Das war zwar nicht die ganze Wahrheit, aber das sollte eigentlich als Erklärung reichen. Wooyoung sah mich begeistert und mit strahlenden Augen an. „Also wolltest du mal Idol werden!" Nun war ich derjenige, der mit den Schultern zuckte. „Ja, aber wenn ich ehrlich bin, die Sachen, die ich so mitbekomme: Stalker und die ganzen Skandale, dann habe ich doch irgendwie das Gefühl, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben." Er nickte, verstand meinen Standpunkt und als ich ihm sagte, ich sei fertig mit seinen Haaren, drehte er sich zu mir um und schaute mir geradewegs in die Augen. „Hey, eigentlich darf ich das nicht aber: Hast du vielleicht Lust am Freitag auf unsere Party zu kommen? Wir feiern wegen den vielen verkauften Alben und es wird richtig cool. Es werden wahrscheinlich auch noch andere bekannte Idole da sein, aber nicht so viele, schließlich haben die auch alle ihre Abläufe. Sie findet bei uns im Haus statt, die Adresse schicke ich dir, wenn du meine Nummer hast. Aber bitte nicht weiterschicken, ja? Ich vertrau dir dabei aber irgendwie. Wir kennen uns zwar erst seit knapp einer halben Stunde aber du bist mir sehr sympathisch." Er flüsterte das alles so leise, dass selbst ich Probleme hatte ihn zu verstehen, dabei stand ich doch direkt vor ihm. Verblüfft starrte ich ihn an, als mein Kopf verarbeitet hatte was er da gerade vorgeschlagen hatte. Eine Party? Und ich soll da auch hin? Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist schließlich bin ich erstens kein Idol oder Produzent oder sonst irgendjemand, der eine guten Grund hätte zu der Party eingeladen zu sein, nein, dazu könnte ich auch Wooyoung in Schwierigkeiten bringen, wenn das auffliegt. Er hatte schließlich gesagt, dass er das eigentlich gar nicht darf. „Warum? Ich meine ich fühle mich geehrt, aber warum ich?" Ich hielt meinen Blick immer noch auf ihn gerichtet, sah ihn jetzt eher zweifelnd, aber dennoch verwirrt an. Seine Antwort warf mich noch mehr aus der Bahn und beantwortete meine Frage nicht wirklich zufriedenstellend. „Du bist cool. Ich denke die anderen werden dich mögen und damit meine ich nicht nur Ateez." Es machte mich verlegen, dass er so darauf bestand, mich zur Party einzuladen. Das schien er auch zu bemerken, weswegen er in eine seiner Jackentaschen griff, einen Stift aus dieser herausholte und schließlich ein Taschentuch beschrieb, weil er nichts anderes gefunden hatte. Als schließlich sein Name gerufen wurde, da er zum Make-up gehen sollte drückte er mir das Taschentuch schnell vor die Brust. Perplex nahm ich es an, hörte ihn noch ein schnelles „Melde dich, wenn du dich dafür entschieden hast, ansonsten verbrenn es" in meine Richtung murmeln. Immer noch sprachlos nickte ich leicht und blickte schließlich unauffällig auf das Taschentuch auf dem doch tatsächlich eine Nummer stand. Hatte mir Wooyoung gerade seine Handynummer gegeben? Ich musste wohl zu lange gestarrt haben, denn eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah auf, aber eine Brust versperrte mir die Sicht, also wanderte mein Blick weiter nach oben. Mingi stand vor mir und grinste frech. „Kannst du bitte rappen? Ich will hören was Woo so sehr begeistert hat" Ich schluckte bevor meine, vor Nervosität zitternden, Hände das Taschentuch in meiner Hosentasche verschwinden ließen. Mein Blick suchte den Raum ab, hoffte ich irgendeinen potenziellen Retter zu finden, aber nichts da. Natürlich waren keine Leute von all den Mitarbeitern, die ich kannte hier. Verdammt. „Ähm... Mal sehen. Setz dich erstmal damit ich dir deine Haare stylen kann" Ich deutete mit einer wirren Handbewegung auf den Stuhl vor mir und er nahm Platz, sodass ich endlich etwas runterkommen konnte, ohne, dass mich irgendwer mit Fragen löcherte, mich rappen hören wollte oder ständig Augenkontakt suchte. Was war denn heute los? Erst das mit Wooyoung und jetzt wollte Mingi auch in gewisser Weise ein Gespräch aufbauen. War heute „alle-attraktiven-Männer-verunsichern-Jisung-Tag" oder was? Nachdem ich bis zehn gezählt hatte und mir eingeredet hatte alles wäre gut, fühlte ich mich wieder einigermaßen emotional bereit mich Mingi zu widmen. Ich griff also nach der Haarbürste und dem Lockenstab und begann wofür ich bezahlt wurde. Denn das war nicht mit Idolen quatschen, deren Handynummern zugesteckt bekommen und zu deren Partys eingeladen werden. Doch die Ruhe hielt nicht lange an, denn dummerweise hatte Mingi immer noch nicht vergessen, dass ich anscheinend gut rappen konnte. Es wirkte eher so als würde er den perfekten Moment abwarten, mich zu fragen zu rappen, lag ihm diese Frage schon die ganze Zeit auf der Zunge. „Kannst du bitte ganz kurz rappen? Ganz kurz? Ich will es nur kurz hören" Er bettelte schon fast und ich seufzte. Es fühlte und hörte sich irgendwie so an, als wäre ich das Idol und er der Fanboy. Was passierte hier? Trotz allem gab ich schließlich nach, denn ich hatte mich etwas beruhigt und würde mich jetzt nicht vollkommen aufgrund von Nervosität blamieren. Ich begann also denselben Part wie vorhin bei Wooyoung zu rappen, seinen Part, nur, dass ich diesmal nicht den Refrain sang. Ich hatte zu große Angst, dass meine Stimme vielleicht doch zitterte und wollte mir diese eventuelle Blamage dann doch ersparen. Er wollte schließlich nur den Rap hören also tat ich das, während ich ihm seine Haare mithilfe des Lockenstabs etwas lockte für mehr Volumen. Ja, Multitasking fiel mir schon immer leicht und das machte sich gerade sehr bezahlt, sonst wären wir hier morgen noch nicht fertig. Meine Ausstrahlung schien sich während des Raps wohl drastisch geändert zu haben, denn nachdem ich geendet hatte erntete ich einen fassungslosen Blick von Mingi. Ich verlor mich nun mal immer in der Musik, wenn ich rappte oder sang, auch wenn ich das Ganze im Moment ohne Musik tat. Ich drehte Mingi in meine Richtung, lockte nun seine vorderen Strähnen, wobei ich nun doch den Refrain summte. „Warst du mal Trainee?" Ich ließ den Lockenstab seufzend sinken und hielt seine Haare mit Hilfe von Klemmen an Ort und Stelle. „Nein, ich bin nur ein 21-jähriger Mann der nach Südkorea gezogen ist und sein Talent mit Haaren umzugehen, an Idolen auslässt. Also pass auf was du sagst, ich habe die Macht" spielerisch hielt ich die Haarbürste drohend in seine Richtung und konnte mir ein schiefes Grinsen nicht verkneifen. Das brachte ihn zum Lachen, verstand er zum Glück Spaß, aber das taten die meisten Idole. „Du bist cool. Ich bin nicht sicher ob ich das darf aber-" Ich erinnerte ihn mit meinen Blicken wieder an die Haarbürste, bevor ich ihn unterbrach, denn ich hatte schon eine Vorahnung was er sagen wollte. „Wehe du willst mich jetzt auch zu eurer Party einladen, die ihr feiert, weil ihr so viele Alben verkauft habt. Ich kann nicht glauben, dass gleich zwei Idole mich zu derselben Party einladen wollen" Belustigt, aber auch leicht verzweifelt sah ich ihn an. Jetzt musste ich doch auf diese Party, wenn mich schon zwei der Gastgeber einluden, obwohl sie mich doch gar nicht richtig kannten. Wieder sah mich Mingi verblüfft an. Zur Erklärung zog ich, nachdem ich die Haarbürste beiseitegelegt hatte, das beschriebene Taschentuch aus meiner Hosentasche und hielt es ihm vor die Nase, möglichst unauffällig versteht sich. Immer noch geschockt musterte er die Nummer, sah dann zu mir mit einem fragenden Blick auf, dazu formte er mit seinen Lippen ein „Wooyoung". Nickend steckte ich das Taschentuch wieder ein. Ich nahm das Haarspray und machte die letzten Touch-ups an seinen Haaren, nachdem er nach einer ganzen Weile immer noch kein Wort über seine Lippen gebracht hatte. Ich hatte schließlich einen streng getakteten Ablaufplan, ich musste nämlich noch zwei Mitgliedern die Haare stylen. „Willst du irgendwen mitbringen? Desto mehr Leute desto besser. Aber es wäre besser, wenn du den Leuten zu 100% vertraust, damit sie nichts ausplaudern." Verblüfft stellte ich das Haarspray zurück an seinen rechtmäßigen Platz, um ihm meine vollkommene Aufmerksamkeit zu schenken. „Ich darf jemanden mitbringen? Sicher, dass die anderen damit einverstanden sein werden, ich meine, ich bin ja schon eine Ausnahme." Er machte eine abwinkende Geste mit seiner Hand bevor er ein „Das lass mal meine Sorge sein" von sich gab. Ich überlegte, nicht weil ich nicht wusste wen ich mitnehmen wollte, das war schließlich klar, sondern ob das wirkliche eine so gute Idee war auf diese Party zu gehen. Als ich wieder zu Mingi schaute, sah er mich neugierig an, anscheinend gespannt darauf wen ich als Begleitung auswählte. In dem Moment entschloss ich mich dazu auf diese Party zu gehen, denn ich war erstens lange nicht mehr auf einer, nämlich seit ich nach Seoul gezogen war, und außerdem konnte ich diese Abwechslung auch mal gebrauchen. Mein Leben bestand im Moment aus Arbeit, an meinen Tracks basteln und Treffen mit Felix und Innie. Daran war auch gar nichts falsch und ich genoss es so gute Freunde, eine Arbeit, die mir Spaß machte und eine Leidenschaft, die ich gerne verfolgte zu haben. Aber etwas Neues zu erleben war doch schon sehr verlockend. „Also wenn es ok ist, würde ich meine zwei besten Freunde mitnehmen: Felix und Jeongin. Sie arbeiten auch hier als Outfit-Stylisten. Sie sind heute tatsächlich für eure Outfits zuständig." Mingi lächelte breit, strahlte schon fast. „Dann können wir sie sogar persönlich einladen, cool. Wie erkenne ich sie?" Ich überlegte kurz, woran man die beiden schnell und eindeutig erkennen konnte. „Der blonde mit den Sommersprossen ist Felix und der Dunkelhaarige, der wie ein Fuchs aussieht und mit Felix abhängt ist Innie" Er nickte verstehend, gab mir noch zu verstehen, dass ich mich bei Wooyoung für die ganzen Daten melden sollte, bevor er auch schon weiter zu den Outfits musste. Doch mir viel noch etwas wichtiges ein weswegen ich Mingi kurz aufhielt. „Ach, und Felix ist ein richtiger Fan von euch, also rechne mit Hyperventilation und Fanboying" Ich grinste während ich ihm diese Information übermittelte, die ihm zum auflachen brachte. „Danke für die Vorwarnung" mit einem letzten Grinsen war auch er schließlich verschwunden. Jetzt noch zweimal Haare stylen und dann ist Showtime!
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„Die Performance war so cool. Ich will weinen, so glücklich bin ich" Felix hatte anscheinend gerade das Bedürfnis dramatisch zu werden, aber das ging hoffentlich schnell vorbei. Wir befanden uns gerade in dem Café nicht weit vom Studio, weswegen Felix einige neugierige Blick erntete. „Ja, ja jetzt bestell bitte deinen Kaffee, sonst willst du weinen, weil du angeschnauzt wirst, dich zu beeilen.", gab ich trocken von mir, musste die Situation etwas entschärfen sonst könnten es womöglich noch einige besessene Fans bemerken, die uns dann belauschten, versuchten auszufragen und zu verfolgen. Alles schon passiert, denn gerade in diesem Café versammeln sich Fans, wenn sie die Abfahrt ihrer Idole beobachtet hatten und den Abend ausklingen lassen wollten. Das ging uns Mitarbeitern genauso, nur mussten wir wie gesagt vorsichtig sein. Zum Glück hörte sich Felix noch wie ein Fan an und nicht wie ein Mitarbeiter der Musikshow. Nachdem wir schließlich alle unseren Kaffee bestellt hatten, setzten wir uns an unseren Stammtisch in einer gemütlichen, versteckteren Ecke des Cafés. Während wir warteten, dass unsere Bestellung fertig wurde quatschten Lix und Innie leise, anscheinend über die Show. Ich nutzte die Zeit, checkte mein Handy und stellte fest, dass ich eine neue E-Mail hatte. Sie teilte mir mit wo ich an den restlichen Tagen, an denen keine Musikshow stattfand, aushalf. Es war anscheinend irgendeine Variety-Show, aber dem schenkte ich nicht mehr Aufmerksamkeit, da mich die beiden nun in ihr Gespräch einbeziehen wollten. „Sag mal, was hast du gemacht, dass dich gleich zwei Ateez Member zu ihrer fucking Party eingeladen haben und du Gäste mitbringen darfst?!" Felix flüsterte zwar aber, sein Enthusiasmus war klar herauszuhören. Er musste sich sichtlich bemühen nicht loszukreischen. Das brachte mich zum Lachen und nun wurde auch Innie ungeduldig. „Jetzt sag schon!" Langsam leerte sich das Café, es war immer hin auch schon nach 21 Uhr, doch trotzdem ließ ich den Blick umherwandern. Als dann schließlich auch der Typ an der Kasse, nach hinten verschwand, antwortete ich den beiden, die vor Neugier schon nicht mehr still sitze konnten. „Gesungen, gequatscht und gerappt. Hauptsächlich die letzten beiden" Die Verwunderung war den beiden deutlich auf die Stirn geschrieben und es vergingen einige Sekunden bevor Felix das Wort ergriff. „Innie, wir haben einen verdammten Charmeur als Freund. Er hat einfach gleich zwei Idols um seinen Finger gewickelt." Ich gab einen empörten Laut von mir, denn „um den Finger gewickelt" hatte ich sie ganz sicher nicht, eher ihr Interesse geweckt. Aber Innie stimmte Lix zu bevor ich mich irgendwie verteidigen konnte. Es hörte sich irgendwie so an als hätte ich nur mit ihnen geredet, weil sie Idols waren und ich sie wegen ihrer Bekanntheit und Erfolg umgarnen wollte. Das stimmte beides nicht, aber als ich ihnen das gerade klar machen wollte, wurde unsere Bestellung aufgerufen. Wir waren tatsächlich die letzten im Café, weswegen totale Stille herrschte, die nur von den arbeitenden Maschinen des Cafés und dem Großstadtlärm der von außen zu uns drang, gebrochen wurde. Mit einem „Ich geh schon" stand ich auf und brachte unsere Getränke zurück zu unserem Tisch, bezahlt hatten wir schon. Sobald ich wieder saß, wollte ich nun endlich etwas klarstellen. „Ich habe sie nicht um den Finger gewickelt. Sie haben das aus freien Stücken gemacht und ich habe nicht beabsichtigt, in irgendeiner Form weiteren Kontakt mit ihnen zu pflegen oder mir aus unseren Gesprächen irgendetwas erhofft." Mit einem ernsten Blick sah ich den beiden abwechselnd in die Augen. Nachdem sie genickt hatten und ich das Gefühl hatte, dass sie meinen Standpunkt verstanden hatten, nahm ich den ersten Schluck von meinem Americano. Ich stöhnte zufrieden auf als sich der mir bekannte, köstliche Geschmack auf meiner Zunge ausbreitete. Hier gab es einfach den besten Kaffee und da hielten mich auch ein paar verrückte Idol-besessene Fans nicht davon ab, hierher zu kommen._____________
Hallo liebe Leute, die sich zu meiner ff verirrt haben!
Das ist meine erste ff also seid lieb, ja? :')
Das was ich euch eigentlich mitteilen möchte ist folgendes:1. Meine Kapitel sind immer so lang manchmal sogar noch länger (lol ich glaub das hier ist das kürzeste :I) also wird es demzufolge nicht so viele Kapitel geben (das ist allerdings kein Versprechen, weil ich mich nicht kurzfassen kann. Aber das merkt man ja schon :D)
2. Updates kommen denk ich immer Samstags manchmal vielleicht auch Sonntags (also am Wochenende) aber immer nur einmal in der Woche
3. Gebt mir gerne Feedback, konstruktive Kritik und all den guten Stoff ;)
Eure Theorien und Gedanken interessieren mich auch also scheut euch nicht zu kommentieren <34. Das erste Kapitel ist langweilig. Ich weiß. Es wird besser, ja? :')
5. Warum in der Beschreibung Bc1 steht, werdet ihr noch erfahren und der Name Stray Kids wird noch vorkommen also keine Angst ;)
6. Wenn ich das Bedürfnis habe Stray Kids memes (oder einfach lustige Screenshots) an das Ende des Kapitels zu packen, mach ich das auch. Das ist meine Sucht, ok? :')
7. Kommas und ich vertragen sich nicht also keine Erwartungen diesbezüglich an mich stellen :I
Schönen Tag, Nacht, wann auch immer ihr das lest,
Eure EinwildesStay <3
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Deserve | Minsung
Fanfiction"Du verdienst es nicht, neben mir im selben Bett zu liegen" Jisung war nicht besonders wild oder leichtsinnig. Er hatte einen Job, den er mochte, ausgezeichnete Freunde und ein Hobby, das ihn erfüllte. Was er ganz bestimmt nicht war, war eigenartig...