Kapitel 2

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Nachdem ich mich von Felix und Innie verabschiedete, als wir unsere Late-Night Americanos ausgetrunken hatten, begab ich mich nach Hause um an meinem aktuellen Track weiter zu arbeiten.

Das tat ich fast immer nach der Arbeit, da ich am Abend und in der Nacht am besten funktionierte. Nachts war es einfach so still, ich konnte meinen Gedanken besser freien Lauf lassen und die Kreativität ließ nur so die Lyrics und Melodien aus mir heraussprudeln.

Ich hatte mir für mein leidenschaftliches Hobby so etwas wie ein kleines Studio in meiner Wohnung erschaffen. Sie war zwar sehr klein, aber ich hatte trotzdem genug Raum, um meinen Computer und mein Mikrofon unterzubringen, auf das ich lange hin gespart hatte.
Es war wahrscheinlich mit meinem Computer das wertvollste, was ich besaß.

Dadurch, dass ich so viel Geld in mein Hobby investierte, ging ich ihm auch entsprechend oft nach. Eigentlich jeden Tag, nur an den Tagen an denen ich zu erschöpft von der Arbeit war, ließ ich das Aufnehmen sein.
Trotzdem schrieb ich an solchen Tagen auch Lyrics oder nahm Melodien mit meinem Handy auf, die mir in den Sinn kamen.

Ich war schon immer eine musikalische Person, das hatten meine Eltern schon früh bemerkt. Sie wünschten sich immer, dass ich mal meinem Traum nachkam und glücklich wurde.

Vor allem meine Mutter war schon immer meine größte Unterstützerin und jeder der sie kannte oder auch nur mit ihr sprach wusste sofort, dass das Glück ihres Kindes für sie an erster Stelle stand.
Ich hatte eine so gute Kindheit, konnte mich wirklich glücklich schätzen solche wundervollen Eltern zu haben.

Ich hoffte meiner Mutter ging es gut und mein Vater vermisste uns beide nicht so sehr. Ich musste ihn mal wieder zu Hause besuchen. Also nahm ich mir spontan vor, meinen Vater demnächst wieder anzurufen und ein Treffen mit ihm auszumachen.

Gerade als ich eine Erinnerung auf meinem Handy abspeichern wollte, leuchtete plötzlich Felix' Name auf meinem Display auf. Verwirrt nahm ich an, verwundert warum er mich anrief, schließlich war es erstens sehr spät und zweitens hatten wir uns doch heute schon gesehen.

„Hallo?"
„Wusste ich doch, dass du noch wach bist!"
Seine Begeisterung darüber, dass er recht hatte brachte mich zum Schmunzeln. Er war so ein Sonnenschein.
„Ja, das ist nichts Neues. Warum rufst du denn an?"

Ich lehnte mich in meinen Stuhl zurück und schloss das Programm, mit dem ich meine Tracks bearbeitete, nachdem ich meinen Fortschritt abgespeichert hatte. Langsam wurde ich doch etwas müde, rieb mir die Augen vor Müdigkeit und ließ das Gähnen raus, das ich erst versucht hatte zu unterdrücken.
Okay, ich war nicht nur ein wenig müde.

„Du klingst müde, also fass ich mich kurz. Da die Party schon morgen ist, haben sich Innie und ich überlegt, dass wir drei morgen vielleicht shoppen gehen können? Wir brauchen immerhin etwas Angemessenes um auf eine solche Party zu gehen. Hast du eigentlich irgendeinen Dresscode bekommen?"

Ich überlegte kurz, denn ich hatte Wooyoung bereits angeschrieben, sobald ich zu Hause angekommen war. Er hatte mir alle nötigen Infos geschickt und ich glaubte dabei auch einen Dresscode gesehen zu haben.

„Warte kurz"
Ich nahm mein Handy vom Ohr und checkte nochmal die Nachricht von Wooyoung. Als ich sie mir noch einmal durchgelesen hatte, sprach ich wieder ins Handy.
„Wooyoung hat mir geschrieben, dass das Thema „Casual" ist. Also würde ich einfach eine bisschen schickere Jeans und kein Gammel-Oberteil anziehen oder so. Aber klar ich komme gerne mit zum Shoppen."

Felix schnalzte mit seiner Zunge, weshalb ich mein Handy etwas vom Ohr entfernte.
Das war verdammt laut.

„Und wie du mitkommst, mein Lieber. Innie und ich werden dir ein perfektes Outfit aussuchen, schließlich haben wir es dir zu verdanken, auf diese Party gehen zu können. Du wirst super heiß aussehen!"

Deserve | Minsung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt