Minho
Ich wurde für meine Verhältnisse ziemlich früh wach. Das lag entweder an den grellen Sonnenstrahlen, die ins Zimmer fielen und auch bei meinen geschlossenen Augenlidern keinen Halt machten oder an den dröhnenden Kopfschmerzen, die ich selbst zu verantworten hatte. Ich hatte mir gestern wirklich viel hinter die Binde gekippt ohne einen Gedanken an den Kater am nächsten Morgen zu verschwenden.
Vielleicht, aber nur ganz eventuell, wurde ich auch wegen meines Weckers wach. Als ich mein Handy auf dem Nachttisch fand, schaltete ich ihn sofort aus ohne einen Blick auf das Display zu werfen. Es war gerade einfach alles zu laut und zu hell. Ich ließ mich zurück ins Bett fallen, hatte mich zuvor aufgerichtet um nach meinem Handy zu suchen.
Mich umfing ein fremder Geruch.
Das war nicht der Weichspüler mit dem ich meine Bettwäsche wusch. Die Erinnerung an den ebenfalls fremden Nachttisch, auf dem mein Handy lag, schoss mir durch den Kopf. Ruckartig war ich hellwach. Verdammt, wo bin ich? Ich kämpfte gegen das nervig helle Sonnenlicht an und sah mich genauer um. Ich befand mich in einem Schlafzimmer, was ich sogleich als das Gästezimmer von meinen Freunden erkannte. Ich habe schon öfters hier geschlafen, war ich ziemlich eng mit den acht liebevoll verrückten Spinnern, die zusammen die Boygroup Ateez bildeten.
Erleichtert atmete ich aus, wurde aber gleich wieder an meine Ignoranz gestern erinnert, als mich eine Schmerzenswelle überrumpelte. Ich versuchte die Ereignisse von gestern Revue passieren zu lassen, klappte dies gut bis auf ein paar Fetzen. Plötzlich fiel mir das Gespräch von gestern Mittag mit unserem Manager wieder ein, weshalb ich panisch nach meinem Handy auf dem Nachttisch griff. Deswegen hatte ich mir doch einen Wecker gestellt. Zu meiner Überraschung war ich tatsächlich bei meinem ersten Wecker wach geworden und hatte demzufolge noch genug Zeit mich fertig zu machen und zum Label zu kommen. Es war erst 8 Uhr. Beruhigt, dass ich nicht in Zeitverzug war, sah ich mich wieder im Raum um. Doch mein Blick blieb an der anderen Seite des Bettes hängen.
Lag da etwa jemand? Meine Vermutung wurde bestätigt als sich das, in die Decke eingerollte, Etwas bewegte. Vor Schreck ließ ich fast mein Handy fallen, aber das wäre sowieso nur auf die Matratze gefallen. Mein größeres Problem, war diese fremde Person, die im selben Bett wie ich lag. Ich versuchte mich nochmal an alle Ereignisse gestern Nacht zu erinnern, aber mir kam niemand in den Sinn, der diese Person sein könnte. Da war eine Lücke in meinen Erinnerungen.
Ok Minho, wie wird man eine fremde Person los ohne, dass es zu einem Skandal kommt? Ich muss sie einfach vertreiben, bevor sie überhaupt eine Chance hat mich zu erkennen oder sich zu erinnern. Welche Eigenschaft finde ich am unausstehlichsten? Ich durchforste meinen Kopf nach einer Antwort bis ich schließlich glaubte sie gefunden zu haben. Ich tu einfach auf abgehoben und arrogant, dann würde sich die Person schnell aus dem Staub machen. Würde ich zumindest machen. Stolz auf meinen Einfall, redete ich einfach drauf los, war zu überzeugt von meinen Schauspielkünsten.
„Du verdienst es nicht neben mir im selben Bett zu liegen“ Wow, das klang ausgesprochen noch viel eingebildeter als in meinem Kopf. Aber das war in der jetzigen Situation ja von Vorteil. Die Decke meines Gegenübers wanderte ein Stück nach unten, gab nun seine Augenpartie frei. Ich wusste gar nicht, dass er mir zugedreht lag, denn sein ganzes Gesicht war zuvor von der Decke bedeckt gewesen. Wenn ich mich nicht komplett täuschte war es ein Mann, der dort lag und die Augen zukniff bevor er sie dann doch langsam öffnete. Dummerweise schien ihm das Sonnenlicht geradewegs ins Gesicht weswegen er sie sofort wieder schloss. Es ertönte ein schmerzerfüllter Laut und kurz darauf tauchten seine Arme neben seinem Kopf auf, wo er sich mit jeweils zwei Fingern die Schläfe rieb. Ich war also nicht der einzige mit einem Kater. Das erleichterte mich, denn vielleicht erkannte er mich nicht, wenn er so auf seine Schmerzen konzentriert war, oder noch besser, er erinnerte sich nicht, an das was eventuell passiert sein könnte. Aber ich hatte nicht ewig Zeit, also warf ich ihm schon den nächsten dummen Spruch entgegen.
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Deserve | Minsung
Fanfiction"Du verdienst es nicht, neben mir im selben Bett zu liegen" Jisung war nicht besonders wild oder leichtsinnig. Er hatte einen Job, den er mochte, ausgezeichnete Freunde und ein Hobby, das ihn erfüllte. Was er ganz bestimmt nicht war, war eigenartig...