Kapitel 6

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Minho

Mit meinen Gedanken ganz wo anders stocherte ich mit den Stäbchen in meinen Ramen herum. Die anderen Bandmitgliedern unterhielten sich angeregt über den Dreh heute bei dieser Variety-Show, schienen sie das Bedürfnis zu haben alle Details von heute den anderen mitteilen zu müssen.

Ich konnte es verstehen schließlich war das unsere erste Variety-Show, bei der wir zu Gast waren. Doch ich wollte mich nicht am Gespräch beteiligen, viel zu versunken war ich in meine Gedanken, die sich rund um diesen heißen Stylisten drehten. Ich verstand nicht warum er auf dieser Party war, Wooyoung hatte gesagt es wären nur Idole dort.

Andererseits schien er ihn zu kennen, immerhin hat der Typ mit den süßen Wangen bei Ateez im Haus übernachtet. Und Woo schien ihm auch zu vertrauen, schließlich sagte er mir ich hätte nicht zu befürchten, dass mich der unverschämt niedliche und zugleich heiße Typ verrät.

Mich selbst zu Vernunft bringend schüttelte ich den Kopf. Das hört sich ja selbst in meinen Gedanken schnulzig an, wie ich ihn die ganze Zeit umschrieb.

Aber wie zum Teufel stand er zu Wooyoung?

Ich hatte mich bisher noch nicht getraut Woo zu fragen. Kam es nicht irgendwie komisch rüber, wenn ich nach einem Fremden fragte mit dem ich absolut nichts zu tun hatte? Dazu kam, dass wir uns, rein theoretisch, gar nicht begegnet wären, wenn wir in getrennten Zimmern geschlafen hätten.

Plötzlich bildete sich eine Vermutung in meinem Kopf, was es mit diesem Stylisten auf sich haben könnte. Was wenn er der Freund von einem der Ateez-Mitglieder war? Wooyoungs zwar auf jeden Fall nicht schließlich hatte der ja San, aber von den anderen kannte ich den Beziehungsstatus nicht. Warum sollte ein Idol sonst zu einem Stylist Kontakt haben?

Es war eine indirekte Regel, dass Idole und Stylisten außerhalb der Arbeit keinen Kontakt zueinander haben sollten. Darauf reagierten Fans meist sehr sensibel und manche reagierten sogar über, mal davon abgesehen, dass der betroffene Stylist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch seinen Job verlieren würde. Das alle würde also nur Probleme mit sich bringen.

Bei dem Gedanken, der Stylist könnte bereits an einen meiner Freunde vergeben sein, machte sich trotzdem ein beengendes Gefühl in meinem Magen breit. Jetzt hatte ich erst recht keinen Appetit mehr.

„Hey, Minho was ist denn dir über die Leber gelaufen?“
Chan stupste mich mit seiner Schulter an und grinste verschmitzt. Noch immer schlecht gelaunt brummte ich nur ohne ihn anzusehen, schenkte meinen inzwischen sehr aufgeweichten Ramen noch immer meine Aufmerksamkeit. Aus dem Augenwinkel sah ich das Lächeln des Älteren weichen und zu einem alarmierten Ausdruck wechseln.

„Was ist passiert, Lino?“
Wie automatisch aktivierte sich sein Beschützermodus und besorgt musterte er mich einmal, wahrscheinlich um nach Verletzung Ausschau zu halten. Seufzend legte ich meine Stäbchen aus der Hand und blickte ihn beruhigend an. „Ich bin nicht verletzt. Ich war einfach nur in Gedanken versunken.“ Zweifelnd und davon überzeugt, dass da mehr hinter meiner Aussage steckte, zog er die Augenbraue nach oben.

Seinem Blick ausweichend überlegte ich wie ich ihm das mit dem Stylisten erklären sollte. Ich hatte keine Chance aus dieser Zwickmühle herauszukommen also versuchte ich es erst gar nicht. Chan hatte diese Gabe, konnte er jeden dazu bringen, etwas schließlich doch zu erzählen, auch wenn man das anfangs eigentlich nicht wollte. Doch das tat er nur sehr selten, akzeptierte er es wenn man nicht dazu bereit war. Aber im Moment schien er wirklich besorgt und beunruhigt zu sein.

Schwer seufzend begann ich schließlich ihm meine Gedanken mitzuteilen. „Ich hatte dir doch von meinem Retter erzählt, mit dem ich auf der Party im selben Bett geschlafen habe.“ Nun mit zunehmendem Misstrauen, warf er mir einen fragenden Blick zu. Nervös lächelnd erwiderte ich seinen Blick.

Deserve | Minsung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt