Sie einigten sich darauf, sich eine weitere Woche Zeit zu geben.
Freyning machte sich mit einer Patrouille auf den Weg zu X. Sie war wie erwartet in ihrer Höhle, Yves war bei ihr.
Niek war bei Freyning, als sie sich zu der Buchhalterin begaben.
Die Höhle sah tatsächlich aus, wie aus einem Märchen, so wie Skalli es beschrieben hatte. Das Glasgestein, welches aus dem mit einer flachen Wasserschicht bedeckten Boden ragte, ließ die Höhle erstrahlen. Durch die Stalagmiten und Stalagtiten sah es beinahe so aus, als trüge die Höhle Zähne und ein eigenes Leben – der leichte Wind, der durch die Gänge wehte, erweckte den Anschein, die Höhle würde atmen.
„Hallo, X", grüßte Freyning die Alte höflich. Dann nickte der Soldat freundlich Yves zu. „Lecon hat mich geschickt."
„Lecon?", widerholte X verwirrt.
„Skalli", korrigierte Niek die Aussage seines Kameraden.
Freyning warf ihm einen entschuldigenden Blick zu.
„Skalli, ja", ging X da ein Licht auf. „Ihr seid aus der Grube."
„Genau", bestätigte Freyning. „Es mag etwas unhöflich sein, aber wir haben eine Bitte an dich."
„Ihr dürft die Höhle benutzen, darum müsst ihr nicht bitten", sprach X da.
Doch Freyning schüttelte seinen Kopf. „Leider haben wir eine neue Bitte. Wir könnten es voll und ganz verstehen, wenn du ablehnst", klärte er die Frau höflich auf. So höflich, wie es nur ein Soldat aus Zodiac lernte – wie es ihnen eigeprügelt wurde. „Wir benötigen einen Flugdrachen, der einige unserer Leute zum Zodiac-Berg bringt, um dort Verbündete von uns zu retten, die in unserer alten Stadt gefangen genommen worden sind."
„Soll ich nur fliegen oder auch kämpfen?", hakte X nach.
„Nur fliegen. Das ist schon genug verlangt von dir", versicherte Freyning ihr.
X lächelte und nickte. „Ich verlange nur eins dafür..."
Der Soldat blickte sie aufmerksam an. „Alles, was du möchtest."
Die Buchhalterin musste daraufhin leise lachen – ein freundlicher Ton. Dann sagte sie: „Ich möchte eure Geschichte erfahren."
Sie setzten sich daraufhin an X's Seite und erzählten ihr geduldig von der Monarchie des Königs, dem Kampf der Aufständler und der Übernahme der Piraten.
X und Yves hörten ihnen interessiert zu.
Am Enden, als Freynings Stimme von der langen Erzählung schon ganz rau war, nickte X lediglich und lächelte. „Eine wunderbar tragische Geschichte. Ich werde sie niederschreiben." Dann wandte sie sich zu aller Verwunderung an Niek speziell und meinte: „Du bist etwas Besonderes, ich verstehe, dass du damit überfordert bist."
Niek starrte sie erschrocken an. „Woher weißt du das?", fragte er die Frau. Er hatte keine so große Rolle in Freynings Erzählung gespielt, als dass X von seinen Verwandlungen wissen könnte – er nahm an, dass sie davon sprach.
„Dein Kamerad hat es mir erzählt. Er hat sich Sorgen gemacht", antwortete X ruhig.
„Skalli?"
X nickte. „Anders zu sein, ist kein Fluch", fuhr sie fort. „Es ist eine Bereicherung. Du solltest immer daran denken, wie viel du deinen Kameraden bedeutest."
Niek war zu perplex von diesem Rat, um sich am folgenden Gespräch zu beteiligen.
Freyning fragte die Frau, wie viele Personen sie transportieren könnte. Sie sprach von vier Personen, was schier unglaublich für Niek schien. Vier Personen war eine Menge.
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Dragontale - Etappe IV
FantasyEkliptik entwickelt sich prächtig. Es scheint, als könnte die Oberwelt doch noch ihr zu Hause werden. Während die Aufständler sich regenerieren und mit den Bewohnern ein zu Hause errichten, welches in Zukunft ein sicherer Ort für ihre Verbündeten au...