Kapitel 16

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Caleb's Sicht

Mitten in der Nacht wache ich auf und bemerke erst da, dass ich in Jakes Armen eingeschlafen bin. Verwirrt und müde schaue ich mich um und zucke erschrocken zusammen, als ich sehe wie Blake genau gegenüber von uns sitzt und uns nachdenklich anschaut.

Er sieht verletzt aus. Das wollte ich nicht...

Sofort entferne ich mich von Jake und schaue Blake entschuldigend an.

„Tut mir leid, Blake", murmle ich

„Ist okay", haucht er, doch ich spüre, dass es nicht „Okay" ist

Ich stehe auf und setze mich auf Blake's Schoß. Sofort schlingt er seine Arme um mich und liebevoll kuschle ich mich an ihn ran. Nur er kann mir die Wärme geben, die ich brauche und nur er kann mir den Komfort schenken, den ich benötige.

„Ich will nur dich, Blake. Ich brauche nur dich", flüstere ich ehrlich

„Ich will gebraucht werden von dir. Nur von dir", flüstert er zurück

Noch näher kuschle ich mich an seine Brust und lausche seinem Herzschlag. Sanft streichelt Blake meine Arme, meinen Rücken und krault mir durch die Haare. Er ist so lieb. Er hat mein Lieblingsessen gekocht, Eis gemacht und Jake angerufen. Ich weiß doch, dass er mir helfen möchte aber es ist einfach so unglaublich schwer überhaupt irgendwas zu tun. Selbst vom essen bin ich erschöpft, doch ich schätze seine Bemühungen sehr wert.

Er streicht sanft über meine Wange und hebt mein Kinn. Fragend schaue ich ihn an, doch ich kann aufgrund der Dunkelheit nicht wirklich etwas sehen.

„Du bist alles für mich", haucht er und plötzlich spüre ich seine Lippen überall auf meinem Gesicht.

Zuerst küsst er meine Stirn, dann runter über meine Augen und Nase, meine Wangen folgen und schließlich landen seine Lippen auf meinen. Seufzend schlinge ich meine Arme um seinen Hals und er schlingt seine Arme um meine Taille. Besitzergreifend drückt er mich an sich.

Es ist Tage her seitdem wir uns das letzte Mal geküsst haben und erst jetzt bemerke ich, wie sehr ich es vermisst habe. Langsam aber sicher setze ich mich breitbeinig auf seinen Schoß und sofort umschließt er meinen Hintern mit seinen Händen.

Immer wieder drückt er zu und lässt mich genießerisch in den Kuss seufzen. Kurz lösen wir uns voneinander und schauen uns verliebt in die Augen. Es ist zwar dunkel, doch ich würde seine Augen selbst in der tiefsten Dunkelheit wiedererkennen.

Verdammt ich liebe ihn so sehr und es ist der einzige Moment seit Tagen, wo ich den Schmerz als erträglich empfinde.

„Ich bin immer bei dir, Schneewittchen. Ich bin immer für dich da", haucht er und ich spüre seinen Atem auf meinen Lippen

„Dankeschön, Blake. Ich brauche dich so sehr", schluchze ich und küsse seine Wange

Er drückt mich gegen seine Brust und fängt wieder mit seinen streichle Einheiten an. Beschützt und behütet schlafe ich mit dem Klang seines Herzschlags ein.

Durch leichtes Schaukeln wache ich auf und bemerke, dass ich nach Stunden immer noch in Blake's Armen liege. Er lächelt zu mir runter und schaukelt mich wach.

„Guten Morgen, Schneewittchen", grinst er mich an

„Morgen", murmle ich verlegen und verstecke mich in seiner Brust

Er lacht auf und ich spüre das Vibrieren seines Brustkorbs. Ich habe ihn lange nicht mehr lachen gehört. Das ist wahrscheinlich mein Verdienst.

Nach ein paar weiteren Minuten strecke ich mich endlich und Blake schaut mir dabei lächelnd zu.

Tiefe Narben 2 • MM Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt