Kapitel 36

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Caleb's Sicht

Einige ruhige Wochen sind vergangen, doch der Schmerz und die Erinnerungen holen mich jede Nacht ein. Blake und alle anderen denken, ich wäre einigermaßen gut darüber hinweg gekommen aber ich bin es nicht.

Ich will ihnen dennoch nicht die Wahrheit sagen. Sie würden sich nur Sorgen machen und das will ich nicht. Jede Nacht spüre ich diesen Schmerz, der beinahe Cain getötet hätte, der beinahe mich getötet hätte, der beinahe Blake getötet hätte.

Es war so grausam und unerträglich, dass es sich in mein Gehirn gebrannt hat. Niemals kann ich so eine schreckliche und schmerzhafte Erinnerung vergessen. Wie auch, wenn ich jede Nacht davon träume? Davon träume, wie ich in einen Käfig gesperrt worden bin, davon wie qualvoll Cain aufgeheult hat, wie sehr er sich mach Bryan gesehnt hat und wie sehr er sterben wollte bei diesen Schmerzen. Der Tod wäre einfacher gewesen, als diese Schmerzen.

Ich träume von diesem sadistischen Wixxer, der diese kranken Vorstellungen hatte und mir jede Nacht krankhafte Angst macht. Wie boshaft er wurde, wie er mich anschaute und wie er mich berührte. Er beobachtete mich seit Jahren, doch niemand weiß davon.

Es ist vorbei, also ist es unwichtig oder nicht?

Alles in mir ist unwichtig oder nicht? Meine Träume, meine Angst, meine Schmerzen alles ist vorbei, also warum sollte ich es jemanden erzählen?

Ich weiß nicht wann es aufhört. Wann die Träume aufhören. Die Angst. Der Schmerz.

Blake ist schon früh weg zur Arbeit. Er hat immer noch Probleme damit alles zu verstehen aber das wird. Erschöpft durch nur ein paar Stunden Schlaf raffe ich mich auf und mache mich etwas frisch.

Als ich die Treppen runter gehe, stehen wie gewohnt Valerie und Dennis vor der Tür. Blake befahl es ihnen und sie selbst wollten mich auch beschützen. Seither ist Blake etwas paranoid und lässt mich nicht mehr schutzlos raus, also bin ich immer in Begleitung und um ehrlich zu sein sind mir die Beiden schon ans Herz gewachsen.

Ich mache für drei Personen Frühstück und als es fertig ist rufe ich die beiden rein.

„Danke Luna"

„Natürlich", lächle ich, „Ihr habt schließlich geholfen mich zu retten und passt immer auf mich auf"

Beide schauen mich schüchtern an und sagen erneut, dass sie mich von nun an immer beschützen werden, was mich wiederum schüchtern werden lässt.

„Wir machen den Abwasch, du kannst dann schlafen gehen", lächelt Valerie

„Also sieht man mir an, dass ich wenig geschlafen habe?"

Sie macht plötzlich große Augen und schaut Dennis hilflos an.

„So- so meinte ich das nicht! Du siehst gut aus- ah ich meine- scheiße!"

Ich lache auf, „Ist schon okay. Du hast ja recht aber es geht nicht"

„Es geht nicht?", fragt Dennis

Jetzt habe ich mich verplappert. Mist.

„Ach ich träume nur schlecht", spiele ich es runter und trotz meines Lächelns schauen mich beide besorgt an.

„Du kannst dich trotzdem ausruhen und wir waschen ab"

„Ihr könnt nicht abwaschen. Das gehört sich nicht. Ich mache schnell den Abwasch", murmle ich

Ich lasse sie doch nicht in meinem Haus den Abwasch machen!?

„Wir machen das"

„Aber-"

Tiefe Narben 2 • MM Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt