Kapitel 42

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Warren's Sicht

Warum bin ich nur so verdammt wütend? Ich wäre fast durchgedreht...das darf mir niemals wieder passieren.

Ich weiß nicht wohin ich laufe, ich laufe und laufe ohne Ziel. Ich will keine Menschen um mich, bevor noch etwas passiert.

Ich weiß, dass es kindisch war einfach zu gehen aber ich war und bin immer noch so wütend, dass ich vielleicht etwas gesagt hätte was ihn verletzt hätte.

Doch das habe ich schon. Was ich da gesagt habe, war so schrecklich von mir. Ich habe nicht nach gedacht und ihn verletzt. Es war noch nicht einmal seine Schuld aber wie sie ihn anschaute und mit im flirtete war so ekelhaft, dass ich durchdrehen musste.

Innerlich sterbe ich doch nur vor Angst. Ich habe Angst davor, erneut verlassen zu werden. Erneut mit einem gebrochenen Herzen dazustehen, alleine. Erneut zu trauern und erneut mich selber zu verlieren.

Was ist, wenn Jake mit ihr zusammen sein will? Wenn sie nicht mehr mit ihrem Mann zusammen ist und nun auf Jake steht? Was ist, wenn er mich verlässt?! Was mache ich dann?

Schon wieder klingelt mein Handy und Jake versucht mich zu erreichen, doch ich muss erstmal runterkommen. Ich kann ihn mich so nicht sehen lassen. Er darf nicht wissen, welches Ungeheuer in mir lauert, wenn ich wirklich wütend werde.

Er darf es nicht auch noch sehen.

Unbewusst bin ich zu meinen einzigen Freunden gegangen. Damian und King. Ich klopfe an der Tür und überrascht macht Damian die Tür auf.

„Hey Warren, ist alles okay?", er schiebt mich ins Haus und macht einen besorgten Gesichtsausdruck

„Ehrlich gesagt... nein, nichts ist okay"

„Komm setz dich. Ich hole dir was zu trinken und dann erzählst du mir was passiert ist ja?"

Ich nicke und Damian läuft schnell in die Küche. Als er sich neben mich setzt, schaut er mich eingehend an.

„Was?", frage ich

„Nichts nur du siehst wirklich gut aus. Gesünder und viel besser. Ich kenne dich schon lange und so gut sahst du noch nie aus"

„Gehst du mir fremd?", höre ich Kings amüsierte Stimme

„Vielleicht", grinst Damian

King knurrt leise und setzt sich zu uns, wobei er Damian besitzergreifend auf sich zieht.

„Was ist passiert?", fragt nun auch King, der meinen Ausdruck wahrnimmt

„Es lief alles so gut mit Jake und mir. Ich war glücklich, doch heute im Café kam seine Mate rein"

Damian zieht erschrocken die Luft an.

„Ist zwischen den beiden was passiert?", fragt er

„Nichts. Er war eher abgeneigt von ihr aber sie hat so ekelhaft mit ihm geflirtet, dass mich das so wütend gemacht hat. Er wollte sich entschuldigen aber ich bin einfach abgehauen. Ich wollte nichts falsches sagen oder tun..."

„Das war richtig so, Warren. Lieber gehen, als etwas zu tun oder zu sagen was man später bereut"

„Ich weiß nicht so recht. Er trägt nicht einmal die Schuld dafür und dennoch war ich kurz vorm durchdrehen. Das bin ich nicht", murmle ich

„Reg dich erstmal etwas ab und dann sprichst du mit ihm", schlägt King vor und ich nicke

Die beiden haben recht aber dennoch ist es zu spät. Ich habe bereits etwas gesagt, was verletzendes ist und ich bereue es. Wie konnte ich sowas sagen? Aber die Angst stellt Sachen mit mir an, von denen ich keine Ahnung habe. Die Angst verändert mich. Macht mich wütend. Macht mich schrecklich. Macht mich zu einem Monster, welches ich bereits bin. Es lauert in mir und wartet auf den perfekten Moment, um rauszukommen. Ich versuche dies zu verhindern aber solche Situationen bringen mich um den Verstand.

Tiefe Narben 2 • MM Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt