Kapitel 18

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Blaire's Sicht

Wie versteinert stehe ich da, in Menschenform, und kann nicht fassen, dass meine Mate seinen Bruder angegriffen hat. Caleb liegt schreiend am Boden und ich kann nichts tun.

Die Beiden bekommen gar nicht mit wie Chuck sich wieder zurück verwandelt hat. Er sinkt auf die Knie und starrt seinen Bruder ungläubig an.

Ich kann nicht fassen, dass er das getan hat. Das war nicht Chuck. Er ist kein Monster.

„Blaire", höre ich seine Stimme nach Wochen

Nach Wochen schaue ich in die Augen meiner Mate. Sie sehen anders aus. Er sieht anders aus. Ich laufe auf ihn zu und ignoriere dabei meinen Vater. Was ist nur aus ihm geworden? 

„Was hast du getan?", frage ich ihn, als er nur noch wenige Meter vor mir auf dem Boden kniet 

„Wie konntest du das nur tun?"

Er fängt an zu weinen und schüttelt den Kopf.

„Ich- ich wollte das nicht! Caleb", weint er laut

Er hat solche Schmerzen. Ich weiß doch, dass er das nicht wollte aber er hat es trotzdem getan. Er hat mich die letzten Wochen ignoriert und mir weh getan aber ihn so zu sehen schmerzt mehr.

„Wo warst du?", schreie ich ihn an, „Wo warst du die letzten Wochen?"

„Es tut mir leid!", schluchzt er

„Das ändert nichts!", brülle ich und schlage ihn

<Blaire es reicht>, linkt Mom mich an

Scheiße! Habe ich ihn wirklich geschlagen? Verdammt ich bin so sauer, dass es mich um den Verstand bringt.

Schluchzend knie ich mich zu ihm runter und umschließe sein dreckiges Gesicht. Ich muss ihm helfen.

„Hey Chuck, schaue mich an", hauche ich und zwinge ihn mich anzuschauen

Traurig schaut er mich an.

„Ich bin für dich da, hörst du mich? Du wolltest das nicht. Das warst nicht du"

„Es ist meine Schuld. Ich habe ihn mich unterdrücken lassen. Ich habe Caleb's Gesicht zerstört. Ich- ich-"

„Hey pscht, es wird wieder gut werden. Du biegst das wieder grade okay? Hör auf dich zurück zuziehen. Caleb macht das selbe durch"

„Ich weiß. Es tut mir so unfassbar leid. Ich habe dir weh getan"

„Ist okay", sanft küsse ich seine Stirn, „komm nach Hause und mach dich frisch. Danach fahren wir zu Caleb"

„Ich habe Angst ihn zu sehen. Ich schäme mich so"

„Du musst das machen. Du musst deine Fehler grade biegen, Chuck"

Er nickt und wischt sich die Tränen weg. Er entschuldigt sich bei allen und zusammen laufen wir nach Hause. Ich habe ihm ein heißes Bad eingelassen und mache etwas zu Essen.

Einige Zeit später kommen Mom und Dad nach Hause.

„Wie geht es ihm?", fragt Mom

„Scheiße aber das ist auch kein Wunder"

„Er wird sich echt was überlegen müssen wegen Caleb und Blake. Ich weiß nicht, ob das gut enden wird", sagt Dad, doch er hat absolut recht

Blake wird durchdrehen aber dazu hat er auch jedes Recht und auch ich habe jedes Recht wütend und enttäuscht von ihm zu sein. Ich hätte ihm helfen können aber nein, er wollte lieber verschwinden. Ich hätte ihm doch seine Zeit allein gegeben aber er hat einfach eine emotionelle Distanz zwischen uns gebracht. Und schlussendlich hat er sein eigenes Fleisch und Blut verletzt. Stark verletzt.

Tiefe Narben 2 • MM Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt