Kapitel 32

279 15 13
                                    

Caleb's Sicht

Wie auch die Nächte zuvor, weckt mich Blake aus meinem Alptraum. Keuchend schrecke ich hoch und klammere mich wimmernd an ihn. Er legt seine Arme um mich und streichelt mir beruhigend über den Rücken.

„Alles ist gut, Schneewittchen", flüstert er

Ich versuche mich zu beruhigen und daran zu denken, dass es nichts außer ein Alptraum war. Ein Alptraum, der sich jeden Tag wiederholt. Ein Alptraum, der mich verfolgt und nicht los lässt.

Blake zieht mich auf seine warme Brust und beschützend umhüllt er mich mit seiner Wärme, doch einschlafen tue ich nicht mehr; eher gesagt will ich nicht mehr.

Als die Sonne aufgeht und ins Zimmer scheint, blicke ich in Blake's makelloses Gesicht. Sanft und verträumt gleite ich mit meinem Zeigefinger über seine weißen Augenbrauen, runter über seine Nase und einmal umkreise ich seine schönen Lippen.

Nur hauchzart berühre ich sie mit meinen Lippen und schmecke sofort seinen süßen Geschmack.

„Was wird das?", höre ich plötzlich seine raue Stimme fragen

„Nichts", kichere ich und augenblicklich öffnet Blake seine Augen. Sie sind von weißen und dichten Wimpern umgeben.

Ein Lächeln formt sich auf seinen Lippen und grob greift er nach meinem Hintern und zieht mich nun vollständig auf sich rauf. Etwas schüchtern, durch diese grobe Berührung schaue ich ihn an.

„Es ist schön dich lachen zu hören", flüstert er und seine raue Stimme klingt so sexy

Ich grinse nur, spüre jedoch wie warm mein Gesicht wird.

„Wegen dir kann ich lachen"

Fragend zieht er die Augenbrauen zusammen.

„Blake, du hältst mich am leben. Du gibst mir Halt. Durch dich falle ich nicht", hauche ich Zentimeter vor seinen Lippen

Ein leises Knurren verlässt seine Kehle und noch gröber hält er mich fest. In seine hellen Augen zu schauen ist wie ein Traum, aus dem man nicht aufwachen möchte.

Sanft umfasst er mein Gesicht und sein Gesichtsausdruck verändert sich. Er sieht nun traurig aus. Traurig und ernst.

„Du weißt, dass heute wieder ein Gespräch stattfindet hm?"

Ich nicke nur. In diesen Gesprächen mit Martin besprechen wir auf welchen Stand der Ermittlung wir sind, ob es etwas Neues oder nichts Neues gibt.

Jeden Tag und jede Sekunde hoffe ich, dass dieser Alptraum endet. Ich will das alles einfach abschließen und wissen warum. Ich will einfach den Grund wissen, egal ob es einen gab oder es nur durch sadistisches Vergnügen dazu kam.

Vielleicht hat Bryan recht und es war einfach ein Psychopath, der keinen Grund fürs Morden braucht. Mit dem Verdacht gegen diesen Chase, stimme ich jedoch nicht ganz zu. Ich meine warum sollte ein Mensch das tun? Er kannte nur Chuck und nicht Mom und Dad, geschweige denn mich. Wir haben uns nur auf Fußballspielen gesehen und das war's. Vielleicht liege ich aber auch falsch. Wer weiß?

Blake küsst meine Wange und reißt mich damit aus meinen Gedanken.

„Lass uns frühstücken ja?", lächelt er und ich nicke

Immer noch den Kopf voller Fragen und noch mehr Fragen, trägt mich Blake nach unten und setzt mich sanft ab. Er macht ein Basic Frühstück und belustigt schaue ich ihm dabei zu.

Immer wieder flucht er und regt sich über Kleinigkeiten auf. Das ist wirklich lustig mit anzuschauen und kopfschüttelnd lache ich auf.

Wütend dreht er sich um, doch ich muss nur noch lauter auflachen. Lächelnd laufe ich auf ihn zu und vergrabe mich kichernd in seiner Brust. Warum regt er sich nur über alles auf? Bei der Frage kann ich mir ein weiteres Lachen nicht verkneifen.

Tiefe Narben 2 • MM Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt