verführerische Unschuld

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~ Die Valar bestrafen Liebe? In Tirion, in Beleriand haben sie doch nicht etwa... Maedhros und Fingon...

Vanimórës Stimme sickerte langsam in den Geist des anderen: Sie haben gewartet, Maglor. Sie warteten, wissend, was kommen mochte, wissend, dass jene, die dem entsprachen, sterben würden und zu Mandos kamen – gerichtet würden.

Aber Glorfindel ist zurückgekehrt!

Ich ahne, dass jemand sich da eingemischt hat, jemand ihm den Weg bereitet hat. Jedenfalls war er nötig, um viele zu retten... er war es Wert! Und ich glaube nicht, dass man ihn in Aman ruhen lassen hätte.

Dann ist es nicht der Eid, der einen verflucht? Aber erlosch er denn nicht?

Ich denke, dass sie wollten, dass ihr genau das denkt.

Es gab keine Hoffnung mehr, keine Säule, die ihn stützen konnte. Sein Haus aus Gedanken, Hoffnung und Trauer brach in sich ein und hinterließ nur Trümmer seiner selbst. Es dämmerte ihm nun, dass er auf nie mehr seinen Vater in Valinor suchen könne, so war jener doch nie dort gewesen, wartete nicht an den Häfen auf ihn.

Vielleicht habe ich es schon immer gewusst...

Es gibt nichts in der Leere. Nur Seelen, dessen Hüllen langst verfallen sind. Morgoth suchte einst, seine Macht an diesen Ort zu binden, ihn zu nutzen, doch ist er nichts, und Morgoth noch weniger in der endlosen Leere. Dieser Ort war nie für die Kinder Erus gemacht, und doch wurden viele gerichtet und in die stinkende Leere verband.

Maglor fiel zu Boden. Krümmte sich. Seine Hände an sein Haupt gepresst, seine Stimme erstickt und doch klar. Kühles Haar schwebte um ihn herum, eine Hand legte sich auf seine Schulter, übte kurzen Druck aus und als er aufblickte, sah er Elgalad, der voller Trauer sprach: „Mit welchem Recht, verurteilen sie jene, als wären sie der Eine persönlich?"

„Nur Eru kann dir das beantworten. Doch stimme ich dir zu, denn ist es niemandes Recht, außer des Einen."

Maglor blickt zu Vanimóre. „Nicht ihr Recht... ja! Verflucht seien sie! Sie verstanden das Feuer nicht, mit dem mein Vater brannte. Sie verbrannten, wie die Schwächlinge, für die ich sie von nun an halten werde! Er war im Recht! Sie wollten ihn bändigen, ihn zähmen, wie ein Wildpferd – und sie schafften es nicht... das würde niemandem gelingen!" langsam stand er auf und so glitt Elgalads Hand, wie n Trance, leicht über seinen Rücken hinab.

„vergesst die Valar," kam es ruhig von Vanimórë. „denn Eru wird barmherziger sein."

Wie Maedhros, vor langer Zeit, sagte Maglor: „Aber wie soll meine Stimme, mein Wunsch Ilúvatar erreichen, wenn er sich hinter dem Nebel der einen verbirgt?" Und wie seines Bruders Stimme, so verzehrte sich auch seine. Voller Kraft, Trauer und Anmut.

Vanimóre lachte auf. „Ich sollte es sein, der keine Hoffnung mehr hat. Ich glaube, dass es größeres, mächtigeres gibt, als die Valar selbst, denn irgendetwas muss es geben, und ich weiß, dass selbst das schlimmste Übel Hand in Hand mit seinem Gegenteil wandert. Ich glaube nicht, dass der Eine seine Kinder und Schöpfung verbannen würde. Zumindest nicht aufgrund von Liebe."

Maglor, der noch immer den Rücken des jüngeren streichelte, dachte an ihn, über ihn und sein Wesen nach, war sich sicher, dass einer, der so rein und sanft war, nicht gestraft werden könnte.

„In Anband, als mein erster Freund mir von der Musik und Eru erzählte, hielt ich an dem Glauben fest, dass es noch mehr geben muss. Einen tieferen Sinn, wenn man so meint, denn es muss doch einen Grund hinter all dem stecken?! Ich glaubte daran, dass es jemanden gab, der mächtiger war als Morgoth selbst. Und so wandte ich mich den Valar ab," ein kühles Lächeln legte sich auf die Lippen Vanimórës und schließlich fuhr er fort. „Bis heute glaube ich, dass eines Tages alles zum Guten gewandt wird. Und bis dahin würde ich lieber überleben anstatt meinem Vater in der Leere Gesellschaft zu leisten."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 29, 2022 ⏰

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