Ich werde nicht brechen

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~ „Nein.“ Das Wort wurde seiner Kehle entrissen.

Sein Vater griff in seine Haare, ihn vorwärts ziehend.

„Sie wäre so oder so zu früh gestorben, um ihm Freude zu bereiten. Was soll es…“ sagte er. Vanyas Körper lag auf dem Boden, die feinen Roben und Juwelen eine Gestalt umrandend, der er das Leben nahm; in tiefer Trauer, Angst, mit vollkommener Liebe. Ihre Augen blickten Blind auf die flammenden Fackeln.

„Nein.“ Sagte Vanimórë. Vanya

„Dummkopf!“ Was denkst du, was deine Bestimmung ist, oder ihre war? Was auch immer Er wünscht. Du bist sein Sklave, und meiner.“

„Ich bin nicht dein Sklave,“ weinte er. „Und auch nicht sein Spielzeug!“

Vanya… meine liebe, liebe Vanya…

„Was unterscheidet dich denn sonst von den anderen? Du bist Sein!“

Gothmog kam mit zwei weiteren Balrogs, und Vanimórë kämpfte gegen sie an, während die Sinnlosigkeit seiner Widerspenstigkeit in sein  Bewusstsein drang.  Sie fesselten ihn. Er spürte, wie die Fäden von Saurons Verstand sich mit seinem verknoteten und ihm seinen zu nehmen schienen, doch wehrte er sich, als er durch die Passagen aus Eisen in den höllischen Thronsaal gezerrt wurde.

„Widerspenstig?“ Melkor erhob das weiße Gesicht, die wirren Haare umrandeten es, sah die amethystenen Augen in Trotz und Trauer strahlend. Sauron tat eine knappe Bewegung, die der Junge nicht sah, und Melkor nickte.

Es war das erste Mal, das letzte Mal, das einzige Mal wo Vanimórë nach der Hilfe seines Vaters rief.

Schmerzen drangen durch seinen Körper, eine Spirale, von seinem Unterleib bis hin in den Schädel, der zu zerbrechen drohte, Schweiß hervorrief. Sein Körper zerriss, Blut floss wie Säure über die angespannten Muskeln, als man ihn schändete, gehalten von Händen aus Eisen, welche sein Fleisch brannten.

Er wusste, dass ein Schrei seiner Kehle entwich, ungehörte Rufe nach Hilfe, welche nicht kam. Wenn sein Bewusstsein schwand, riss Morgoth ihn unmittelbar wieder in die Realität, auf das unsanfte Stoßen. Blut floss heiß seine Beine hinunter, Tränen seine Wangen bis die warme dickflüssige Säure von Morgoth ihm ein letztens Stöhnen entlockte.
Befreit streckte er sich auf dem Boden und kurz vor der Bewusstlosigkeit, die an ihm nagte, hörte er ein zufriedenes Lachen.

„Das hast du gut gemacht… Sensationell.“

„Ich danke dir, mein Herr. So sehe ich das auch.“

Vanimórë schrie, seine Augen aufreißend, als sich Finger tief in sein inneres bohrten.

Aufhören! Bitte! Hört auf!

Tränen drangen mit Blut – Schweiß aus seinen geschlossenen Augen.

„Er ist hervorragend,“ sagte Morgoth, ein Lächeln in seiner Stimme. „Du hast deine Pflicht für heute getan. Deine Gemächer warten. Wenn du es dorthin  schaffst.“ Dunkles Gelächter zischte durch die feurigen Schatten.

Vanimórë versuchte sich zu bewegen, keuchend unter dem Schmerz seines Unterleibs. Die großen Türen noch fern, wie die Hoffnung in diesen verlorenen Landen.

„Oder du bleibst. Ich werde in einiger Zeit wieder nach dir Hungern, da du mein jungfräuliches Dessert beseitigt hast.“

Trauer und Wut entfesselten sich in dem jungen Körper. Seine Haare ein Wirrwarr aus Knoten auf dem Boden schleifen, während er sich vorwärts zwang, seine Knie zitternd. Er fiel, schlug ein Knie auf. Blut und Ejakulat lief warm und klebrig seine Beine hinab. Ein tritt beförderte ihn zurück auf sein Gesicht.

„Er kennt seine Stellung jetzt schon,“

Vanimórë zwang sich wieder auf die Beine und robbte, die Zähne zusammen gebissen, gen Tür. Er schleppte sich hinter die Flaggen, die hinter den Türen als Wahrzeichen hingen. Durch die Passagen. Langsame Schritte folgten ihm, keuchend, Flüstern, Gelächter eines begeisterten Zuschauers. Angst war seine Antriebskraft, Zorn und Hass seine einzige Verteidigung gegen diese lüsternen Augen.


Er erwachte in dem Eingang seines Gemachs, Blut schmeckend, von zerrissenen Lippen. Die Wand als Hilfe nutzend, richtete er sich auf, lehnte sich an. Der Schweiß an seinem Rücken war wie Eis.

Vanyas Körper wurde beseitigt. Seine Kehle schnürte sich vor Tränen zusammen.

Ich musste das tun… unkontrollierte zittern ergriff ihn. Ich darf es nicht bereuen…
Ich werde es nicht bereuen!

Er humpelte zu dem Wassereimer. Jedes Wasser hier schmeckte, als wäre es von Rost gefiltert worden, doch nun schmeckte es süßlich und kühlte seine brennende Kehle, seinen Körper. Der Waschlumpen färbte es rot und er wimmerte, als er sich säuberte, weitere heiße Tränen seinen Augen entweichend. Zu guter Letzt, humpelte er zu einer Palette, nicht wissend welche Position seinen Schmerz erleichtern würde.

Elben sterben hiervon, Fëapolda starb…

Du wirst nicht sterben.  Die dunkle Stimme Morgoths drang in seinen Verstand, geschwungen wie Grond. Ich bin durch die Leeren gewandert, es ist mein Gebiet, Sklave, und dort werde ich dich auf ewig foltern, solltest du tatsächlich sterben. Doch wird der Tod nicht von meinem Vergnügen veranlasst, Halb-Blut. Du bist kein Elb. Dein Schicksal ist nicht das ihre.

Vanimórë schloss seine Augen. Von irgendwoher, in den tiefsten Verließen seiner persönlichen Hölle, wuchs ein eiserner Wille. Er drückte seine Trauer, Zorn und seine Pein in den Vordergrund bis sie alle zusammen aus ihm hervor brachen, als einsamer Schrei, der von den Wänden zurück geworfen wurde. Anschließend blieb nur noch Stahl.

Sie war noch nicht verschieden, war immer noch leicht zu vernehmen; die Rüstung seiner Seele.

Es gibt niemanden, für mich. Es gibt nichts.

Er wusste, dass seine Tränen, seine Ängste seines Meisters Wesen nährten. Der dunkle Herr stärkte sich damit; es erfüllte ihn.

Er kann sich woanders stärken!

Seine Augen öffneten sich, und der versteckte Beobachter sah, die lilanen Augen die Dunkelheit erhellen, mit einem gefährlichen glitzern.

Ich werde nicht brechen! Ich schwöre dir, Morgoth, Sauron, welche Macht auch existiert. Ich schwöre, ich werde nicht  brechen!

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