17.Kapitel: Das neue/alte Haus

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Wir fuhren nicht lange. Zayn hatte die Adresse aus dem Internet. Ich wünschte mir irgendwie wir würden uns verfahren, damit ich nicht so schnell da sein müsste. Mittlerweile war ich mir nicht mehr so sicher ob es eine gute Idee war dahin zu fahren. Mir waren die moralischen Gründe durch aus bewusst, aber ich wollte das alles einfach nicht nochmal sehen. Ich wusste nicht wie ich darauf reagieren würde. Ich war mir im Moment meiner Körperkontrolle durch aus bewusst, aber wenn mich meine Erinnerungen wieder fingen wusste ich nicht mehr wo ich war und was ich tat. Ich war wie in Trance und davor hatte ich Angst. Außerdem musste ich auch noch so tun als  wäre ich nie an dieser Sache beteiligt gewesen, ohne Jegliche persönliche Gefühle. Zayn hatte alles geklärt während ich mich umgezogen hatte. Er hatte der Polizei erzählt wir würden uns diesen Ort für irgendwelche Studienzwecken besuchen müssen, ich wusste nicht was er sich da aus den Fingern gesaugt hatte, aber es reichte. „Alles in Ordnung Babe?“, fragte Zayn. Er musterte mich besorgt. „Guck auf die Straße !“, lachte ich.  Dann wurde ich wieder ernst. „Ich bin nur aufgeregt. Und etwas Angst habe ich auch.“ „Verständlich.“, sagte mein toller Freund. Er nahm eine Hand vom Steuer und nahm meine. „Ich bin bei dir. Alles wird gut mein Engel.“, sagte er. Ich lächelte. „Du bleibst bei mir.“, sagte ich. „Natürlich. Das habe ich dir doch versprochen.“, sagte er.  Ich klammerte mich an seine Hand und mein Druck wurde stärker je näher wir an das Haus kamen. Als wir hielten zuckte ich zusammen. „Sind wir da ?“, fragte ich vorsichtig. Er nickte nur.  Ich sah aus dem Fenster. Das Haus war mit Band abgesperrt. Das Haus sah furchtbar aus. Von  außen sah man schon die ganzen Brandschäden, die auf einen schlimmen Brand hinwiesen der gestern hier stattgefunden hatte. „Hier siehts ja furchtbar aus.“, sagte ich entsetzt. „Hier wurdest du Jahre lang gefangen gehalten und schlimmeres, Val. Natürlich siehts schlimm hier aus !“, sagte Zayn. Er sah sauer aus und starrte das Haus an als könnte das kaputte Gemäuer was an meiner Vergangenheit. „Komm.“, sagte ich. Ich stieg aus, Zayn tat es mir gleich. Nachdem wir draußen waren kam Zayn sofort um das Auto herum und legte einen Arm um meine Hüfte. Ich lehnte mich dankbar an ihn. Dann stellte ich mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. Eine kleine Geste meiner viel größeren Dankbarkeit. Zayn versuchte mich anzulächeln, aber die Sorgenfalten blieben auf seiner Stirn. „Lächeln Bad Boy.“, sagte ich. Er nickte nur. Dann zog er mich voran, zu dem einzigen Polizeiauto das auf dem Gelände stand. Er klopft energisch an die Scheibe. „Sei Lieb !“, sagte ich. „Kann ich ihnen helfen ?“, fragte ein junger Polizist. Er sah nicht viel älter aus als ich, vielleicht so 22 Jahre alt. Er sah nett aus und ungewöhnlich gut. „Ich bin Zayn Malik und das ist Valerie Payne.“, sagte Zayn. „Ich hatte mit ihnen telefoniert, wegen der Besichtigung des Tatorts im Keller für unser Studium.“, sagte er. Fasziniert beobachtete ich seine Mimik. So sauer er vorhin geguckt hat, so nett und unbeschwert sah er jetzt aus. Er sah aus wie ein Student, der genau die nötige Menge an Elan und Interesse hatte um seinen freien Nachmittag mit Studienzwecken zu verbringen und dabei euch noch Spaß zu haben. „Ach natürlich.“, sagte der Polizist und lächelte. „Ich bin Colin Johnson. Nennt mich einfach Colin.“, sagte er und streckte uns die Hand hin. Zayn nahm sie und schenkte ihm ein lächeln. Ich grinste nur. Mir war noch immer nicht wohl dabei fremden Männern die Hand zu geben. Die Hand, die Colin Zayn gereicht hatte hatte er an seine Hüfte gelegt. An einen Gurt, an dem ich den Knauf einer Waffe erkennen konnte. Ich zuckte zusammen und trat einen Schritt hinter Zayn. Colin ging vorraus. Zayn hatte meinen Blick und meine Angst natürlich bemerkt. „Keine Sorge, Engel. Das ist nur seine Dienstwaffe und er holt sie nur für den Notfall raus. Es ist alles gut, ich bin bei dir.“ „Aber du bist auch nicht kugelsicher. Und ich lasse ganz sicher nicht zu das du dich verletzt !“, flüsterte ich. „Ich würde dich vor allem beschützen. Koste es was es wolle.“, sagte er und seine braunen Augen blickten so tief in meine das mir auf einmal ganz warm wurde. Nach bevor ich was sagen konnte legte er seine Lippen auf meine um meine Lippen mit etwas anderem als mit Wiederreden zu beschäftigen. Und ich war mit der neuen Beschäftigung mehr als einverstanden. Es war kein langer Kuss, aber er bedeutete mir viel. Es war quasi die Besiegelung seiner Worte. Er legte seinen Arm wieder sicher um meine Hüfte und führte mich in das Haus. Ich krallte meine Hand auf der anderen Seite in sein T-shirt als wir eintraten. Im Haus war alles schwarz, verkohlt. Überall lag dunkle Asche herum und es war nur mit Mühe und Not zu erkennen das hier mal jemand gelebt hatte. Zayn sah mich von der Seite fragend an, aber ich schüttelte den Kopf. Mir kam nichts bekannt vor. Wir gingen in den Keller. Als wir runter gingen schoss mir etwas durch den Kopf.  

Ich schlich mich zur Tür und guckte raus. Da war ein Gang und ich sah den Anfang einer Treppe. Da kam der Kleine aus einem Raum am Ende des Gangs. Bevor er mich sehen konnte sprang ich lautlos zurück zum Waschbecken. Dort wartete ich und schließlich kam auch der Große zurück ins Zimmer. Sie stapelten erneut Holzstücke auf ihren Armen und gingen nach einander aus dem Raum, ich sah ihnen hinter her. Mein Gehirn setzte aus, mein Fluchtinstinkt übernahm die Oberhand. Ich rannte, versuchte möglichst lautlos zu sein. Im Augenwinkel sah ich wie sie die Stücke auf einen Haufen in eine Ecke warfen. Ich rannte die Treppe hoch, noch immer unbemerkt.  

Nur ein Bruchteil, aber genug um zu wissen das ich schon mal hier gewesen war. Dieses Mal war mein Flashback anders gewesen. Ich hatte den Teil der Erinnerung nicht gesehen, wie ein Zuschauer. Ich war wieder das Mädchen gewesen, hatte das alles gespürt. Haar genau so musste ich die Situation schon mal erlebt haben. Ich sah zu Zayn, er bemerkte meinen Blick sofort. „Alles in Ordnung ?“, fragte er. „Ich war hier schon mal. Ich habs gesehen, grade eben. Das hier ist der richtige Keller !“, sagte ich. Zayn drückte mich fest an sich. „Ich bin da. Alles gut Süße.“, sagte er. Ich nickte nur. Wir gingen den Flur entlang. Ich warf einen Blick an das Ende des Flurs.

  Da war ein Gang und ich sah den Anfang einer Treppe. Da kam der Kleine aus einem Raum am Ende des Gangs.  

Ich sah das was ich damals gesehen hatte. Sah durch meine damaligen Augen. „Wartet.“, sagte ich. Colin und Zayn blieben stehen und sahen mich fragend an. „Ich möchte mir erst den Raum angucken. Wir sollten ganz vorne anfangen.“, sagte ich. Zayn nickte sofort und zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht. „Du hast Recht.“, sagte er dann und zog uns sofort zu dem Raum. Als wir in den Raum traten sah ich etwas vor mir.  

„Wir bringen dir jetzt ein neues Bett, auf deinem kannst du ja nicht schlafen. Das ist schlecht für den Rücken !", sagte der Kleine. Ich musste mir ein bitteres Lachen verkneifen. Sie stellten Dinge mit mir an, die sich niemand vorstellen wollte, aber machten sich sorgen um meinen Rücken. Es war gebrochen als mich der Große mit voller Wucht auf das Bett geworfen hatte. Er war ausgerastet, das Tat er oft, und meistens landete ich auf dem harten Boden. Das Bett war noch eine angenehme Lösung gewesen, hatte es nur vollkommen in Trümmer gesetzt. Mich wunderte das sie sich jetzt auf einmal um meinen Rücken sorgten, wo sie doch sonst auch nie davor zurück schraken mich zu verletzten.  

Ich schluckte. Dann sah ich in die Ecke des Raumes. Auf einen Haufen geworfen lagen dort die Trümmer eines Bettes. Meines alten Bettes. „Colin.“, sagte ich. „Tust du mir einen Gefallen und lässt uns kurz alleine.“, fragte ich. Colin sah uns misstrauisch an. „Warum ?“, fragte er. „Verschwinde Colin.“, knurrten Zayn und ich beinahe gleichzeitig. „Wir fassen nichts an.“, sagte mein Freund energisch. Colin nickte nur verwirrt und ging. „Das hier war mein altes Bett.“, sagte ich. „Was ?“, fragte Zayn. Ich erzählte ihm alles was ich in dieser kurzen Zeit gemerkt und gesehen hatte. Zayns Gesichtszüge wurden immer dunkler. „Sie haben die darauf geworfen ? Deswegen ist es kaputt? Deswegen ist es zerbrochen ?“, fragte er. „Und mit ihm ist mein Rücken gebrochen.“, sagte ich bitter. „Sie werden für all das hier büßen !“, knurrte Zayn. „Lass uns weiter gehen !“, sagte ich. „Ich habe in diesem Raum genug gesehen.“ Mein Freund nickte nur und verstärkte aber seinen Griff um meine Taille. Ich sah in die anderen Räume des Kellers, aber keiner kam mir bekannt vor. Dann gingen wir zum hinteren Raum. Als ich an der Türschwelle stand zuckte ich zusammen. Ich löste mich von Zayn und trat alleine in den Raum. Es war der Raum in dem ich mit dem Traum Zayn (nicht das der reale Zayn nicht auch traumhaft war) gesessen hatte. Es war der Raum in dem ich 5 Jahre lang gefangen und verletzt wurde. Mein Blick fiel unmittelbar auf die Wände. Und an den Wänden klebte Blut. Mein Blut. Mir wurde schwarz vor Augen. Aber nicht wie bei einer Erinnerung. Es wurde wirklich alles schwarz. Und ich knallte mit dem Kopf auf dem harten Steinboden auf. Aber das war ich auf eine kranke Weise ja schon gewohnt.

so ihr süßen :)

da sind viiiiiele Erinnerungen drin, aber irgendwie wars nötig. /:

Mögt ihrs trotzdem? :-*

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lieb euch xx   Achja und das Kapitel ist für Hanna. Weil du mich doch immer ermutigst, bei allem was ich schreibe unso. Danke dafür :)♥

Und das Bild ist zu keiner bestimmten Szene oder so, ich schau ihn nur so gern an :D ♥

Der Entführer meines Herzens ( One Direction FF )Where stories live. Discover now