3.Kapitel: Erinnerung

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*ZAYN*

„Zayn Malik !",sagte ich und schloss die Tür von Valeries Zimmer hinter mir. „Doktor Andrew Charles.", sagte der Arzt und schüttelte meine Hand. „Ich muss mit ihnen reden, wegen Valerie." „Das dachte ich mir, was ist los ?",fragte Dr. Charles. „Sie dürfen auf keinen Fall irgendwelche Informationen über sie Preis geben. Nichts darf an die Presse geraten, die reisen sich sicher jetzt schon um die Story und um jede noch so kleine Information. Das Mädchen ist von Entführern angeschossen worden, die wurden gefasst, das Mädchen ist wohl auf bei ihrer Familie. Keine Namen und auch sonst nicht." „Ärztliche Schweigepflicht und Mittgefühl darf man es nennen, Mr. Malik. Ich werde nichts über sie sagen. Das Mädchen tut mir Leid, die Presse wird die Geschichte bekommen die am Besten für sie ist. Und auch die Eltern von Valerie werden nichts erfahren, wenn die Polizei sie findet. Die Sache wird so schnell und einfach wie möglich unter den Teppich gekehrt und wird so hoffentlich auch in Vergessenheit geraten." Ich nicke, erleichtert das der Arzt mich versteht. „Danke, Dr. Charles. Und können wir Val so bald wie möglich mit zu uns nach Hause nehmen ? Sie können vorbei kommen und sie untersuchen, aber ich denke sie sollte jetzt ein Zuhause und Freunde haben." Der Doktor stimmte mir zu, erklärte aber das Valerie noch mindestens eine halbe Stunde im Krankenhaus bleiben musste, weil das Schmerzmittel besser erst wirken sollten. Ich war einverstanden und Dr. Charles ging zu seinen nächsten Patienten. Da hörte ich den wunderschönsten Laut den es auf der Welt gab, da war ich mir sicher. Als ich die Tür aufmachte, sah ich woher es kam. Valerie lachte.

*VALERIE*

Zayn ging raus um etwas wichtiges mit dem Doktor zu klären. Es machte mir Angst das er nicht da war. Zayn hatte meine Hand gehalten als ich aufgewacht war und er war wir ein Anker in dieser ganzen, mir so vollkommen fremden Welt. Nichts zu wissen wer man war oder woher man kam war verängstigend. Nachdem ich mich beruhigt hatte war Zayn gegangen und seine Freunde kümmerten sich ganz lieb um mich. Liam erzählte mir was gestern passiert war. Ich war von zwei schwarzen Männern verfolgt worden und der große hätte mich angeschossen. Ich war direkt vor ihnen zusammen gebrochen und sie hatten mich hier ins Krankenhaus gebracht. Der Polizei hatte ich gesagt das ich Valerie hieß und das mich die Männer über Jahre gefangen gehalten, geschlagen und vergewaltigt hätten. Ich war ihn unendlich dankbar das er mir das alles erzählte. Er war ein netter Junge, insgesamt waren sie alle echt lieb. Ein blonder namens Niall war raus gegangen um mir essen zu holen und Harry, Louis und Liam erzählen mir alles was sie über mich wussten. „Wo bleibt Niall denn ? Der müsste doch schon längst wieder zurück sein !", schimpfte Liam. „Der hängt bestimmt bei der Essensausgabe rum und isst da alles auf, ich kann mir nicht vorstellen das er das alles dort unberührt lässt." Harry grinste mich an. „Niall isst immer. Hat trotzdem ne Super Figur, keine Ahnung wie er das hin bekommt." Ich lachte.

Zayn kam zur Tür rein und sah mich an. Er stand in der offenen Tür und machte gar nichts, außer mit seinen wunderschönen, braunen Augen mein Gesicht zu mustern. Ich fühlte mich unwohl, verstand nicht warum er mich so anstarrte. Ich hörte auf zu lachen und der Ausdruck verschwand von seinem Gesicht, als wäre er nie da gewesen. Aber er war da gewesen, das war das, was ich am sichersten auf dieser Welt wusste. Und das ich Zayn brauchte. „Das mit dem Arzt ist geklärt.", sagte er und setzte sich zu meinen Füßen auf das Bett. „Wie geht's dir ?", fragte er. „Okay. Ich würde sagen mir ging's schon mal besser, aber ich erinnere mich an nichts." Die Jungs sahen sich an, alle betrübt. „Das war ein Witz ! Mir geht es gut, die Mittel wirken.", brummelte ich. Liam legte seine Hand auf meine Schulter und grinste Zayn an. „Wir haben ihr alles erzählt aber keine Chance. Sie erinnert sich an nichts." Zayn nickte, die Nachricht schien ihn nicht sehr zu freuen. Doch dann hellte Sich sein Gesicht auf. „Hey, ich hab noch ne Frage an dich. Naja, eigentlich erst an die Jungs." Harry, Liam, Louis und ich sahen ihn erwartungsvoll an. „Der Doktor sagt das Valerie heute raus darf. Und ich dachte mir, sie hat doch niemanden außer uns, also könnte sie doch bei uns leben." In mir breitete sich eine wohlige Wärme aus, pures Glück. Ich hatte eh noch keine Ahnung gehabt wo ich nach dem Krankenhausaufenthalt hin sollte und bei den Jungs zu bleiben erschien mir wie ein Paradies. Auch die Jungs waren total begeistert und umarmten mich alle, sowohl begeistert als auch vorsichtig. Da kam Niall rein, ein Tablett mit einem Teller voller Pfannkuchen. „Gruppenkuscheln ?", fragte er begeistert und drückte mich an sich. Ich lachte wieder. Niall stellte das Tablett vor mir hin und gab mir Messer und Gabel. „Die Schlange an der Essensausgabe war endlos, hat ewig gedauert bis ich dran kam. Tut mir Leid." Ich nickte nur, mein Mund war schon voll mit den besten Pfannkuchen die ich je gegessen hatte. Hatte ich überhaupt schon einmal Pfannkuchen gegessen ? Die Jungs diskutierten noch ausgiebig über etwas, aber ich nahm es nicht war. Das Essen war im Moment um einiges Wichtiger, zumindest für mich.

„Sicher kann sie bei uns wohnen. Das wird total cool !", rief Niall und strahlte mich an. Ich sah von meinen Pfannkuchen auf und lächelte Niall an. Alle 5 erwiderten mein Lächeln. „Dir scheinst ja zu schmecken !", bemerkte Louis und klaute sich ein Stück von meinem letzten Pfannkuchen. „Ich hab das Gefühl ich hätte ewig nichts mehr gegessen.", erwiderte ich. Und noch während ich das sagte entstand ein Bild in meinem Kopf, genauer gesagt eine Szene. 

  „Du bekommst nichts zu essen. Du brauchst nichts, das hier ist kein Teenie Camp. Du bist hier um die Wünsche und Bedürfnisse von mir und meinem Kumpel zu stillen, mehr nicht. Also hör auf zu jammern, Mistding.", schimpfte mich ein großer, bulliger Mann ein. Ich sah's auf einem Bett in einem Keller. „David !", hörte ich eine Stimme, vermutlich aus einem oberen Stockwerk. Ich sah mich selbst wie ich auf dem Bett hockte, auf den Boden starrte und bitterlich weinte. Ich war jünger, aber es war unverkennbar das ich selbst dort sah's. Mein früheres Ich nahm die Stimme nicht war, es sah elendig und verweint an. Außerdem hatte ich die Arme um meine Schultern geschwungen und versuchte mich trotz der Kälte im ungeheizten Keller warm zu halten. Ich war nackt, was mich nicht Grade mehr wärmte. Der große Mann beugte sich vor und schlug mir ins Gesicht, so fest das ein lautes Knacken zu hören war. „Essen wirst du nur noch selten sehen, sieh es als Luxus." Mein früheres Ich hatte die Hand an die heftig blutende Nase gepresst. 

  Plötzlich verschwamm der Keller vor meinem inneren Auge und ich sah in die verwirrten Gesichter von Liam und Zayn, die sich über mich gebeugt hatten. „Val ? Hey, alles gut ?", fragte Zayn besorgt. „Ja, nein, ich weis nicht. Ruft einer von euch den Arzt ? Ich muss mit ihm reden.", sagte ich. Louis drückte auf einen roten Knopf an meinem Bett. „Was ist passiert ? Hast du Schmerzen ?", fragte Zayn. Er nahm wieder meine Hand und drückte sie. „Nein. Ich hab mich nur an was erinnert, aus meiner Vergangenheit." Liam strahlt mich an. „Das ist doch gut, dass heißt dein Gedächtnis kommt wieder !", sagte er optimistisch. „Valerie, was ist los ?", fragte Doktor Charles. „Ich erinnere mich an etwas, etwas aus meiner Vergangenheit.", sagte ich. Der Doktor nickte. „Erzähl mir alles, bis ins kleinste Details." Ich erzählte wie ich die Szene in den Kopf bekommen hatte und versuchte dann alles zu erzählen. „Das ist gut, Valerie. Erinnerung kommen bei den kleinsten Dingen wieder, wenn man sie mit etwas früher Geschehenen in Verbindung  bringen kann." Ich nickte vorsichtig. „Also drehe ich jetzt nicht völlig durch ? Das ist alles ganz normal ?" Der Doktor nickte und lächelte dann. „Nein, das ist sogar positiv was passiert ist. Wir können davon ausgehen das es noch öfter passiert." Ich entspannte mich und auch Zayn sah wieder glücklicher aus. „Sie sollten der Polizei sagen das ich weis wie der große mit Vorname heißt: David. Wenn ich noch was weiß melde ich mich." Der Arzt nickte, schrieb etwas auf und verkündigte dann das ich jetzt nach Hause, beziehungsweise zu den Jungs nach Hause dürfe. Wir freuten uns alle und Dr. Charles versprach jeden Tag nach mir zu sehen. Ich hatte keine Sachen, ergo konnte ich auch nichts packen. Zayn half mir beim Aufstehen und trug mich bis zu meinem Rollstuhl. Er wollte mich rein setzten, aber ich klammerte mich an ihn. „Kannst du mich nicht bis zum Auto tragen ?", fragte ich und sah ihn möglichst unschuldig an. In seinen starken Armen fühlte ich mich warm, sicher und geborgen. Der Rollstuhl hingegen erschien mir kalt, einsam und wackelig. Zayn lächelte mich an und ich wusste wieder warum ich ihm vertraute. Er lächelte einfach so verdammt nett. „Sicher. Aber wir nehmen den Rollstuhl mit, wir werden ihn brauchen." Zayn nickte Harry zu und er nahm den Rollstuhl. Niall rief eine Krankenschwester, die auf dem Flur rum lief, zu sich und bat sie zu gucken ob Paparazzi da draußen waren. Aber da war niemand, also trug Zayn mich zum Auto. „Vorne oder hinten ?", fragte er. „Vorne.", sagte ich begeistert. Ich war schon Ewigkeiten kein Auto mehr Gefahren, für mich war das normalste auf der Welt begeistert. Er lachte über meine Euphorie und  setzte mich auf den Beifahrer sitzt. „Louis fährt, ich sitze direkt hinter dir. Es dauert nicht so lange bis wir zu Hause sind. Wo du von jetzt an auch zu Hause bist." Ich nickte und er stieg hinten ein. Harry verstaute den Rollstuhl in Kofferraum und alle setzten sich, Louis hinters Steuer.„Bereit für dein neues Leben ?", grinste Louis. Ich sah aus dem Fenster und wünschte mir das ich noch etwas wüsste. Auch wenn es ohne solche Erinnerungen vermutlich besser wäre, wäre es doch einfacher mit ein paar Erinnerungen. Ich fragte mich, ob ich Erinnerungen an meine Familie gehabt hatte. Ich verbannte all diese Gedanken. Ich hatte jetzt eine neue Familie, 5 aufgedrehte, süße Jungs. „Bereit." Louis grinste und startete den Motor. 

Der Entführer meines Herzens ( One Direction FF )Where stories live. Discover now