So kann das Leben sein

Kapitel 2

Liebe Helene,

Ich weiß nicht wie ich anfangen soll, aber egal.

Eigentlich will ich dir mit dem Brief nur klar machen wie wichtig du und deine Musik mir ist.

Und zwar fing alles mit dem Tod meines Onkels 1 Woche vor meiner Konfi, deran Leukämie gestorben ist. An meiner Konfi hatte ich dann auch nach der Kirche einen kleinen Nervenzusammenbruch, da mir meine Tante mein Geschenk, welches ich zusammen mit meinem Onkel ausgesucht hatte gab. Es war mein Laptop, den ich nicht auspacken konnte ohne in Tränen auszubrechen. Es war eine schwierige Zeit, eine sehr schwierige Zeit.

Ich hoffte, dass nun alles besser werde, aber ganz im Gegenteil, es wurde alles noch schlimmer. In der Schule und im Hundesport wurde ich als Schlampe tituliert, nur weil sie neidisch war, oder so. Helene warum machen Menschen so etwas? Ich versteh es nicht. Ich hielt diese „Attacken" nur mit deinen Liedern aus. Mit Liedern wie „unser Tag" „ein kleines Glück" oder „So kann das Leben sein" So wurde es nicht wirklich besser, aber erträglicher.

Helen ich mache viel Sport, manche sagen zu viel Sport. 2-mal die Woche Voltigieren und 2 Mal die Woche Hundesport. Ich hatte Anfang Januar eine „kleinen Unfall" im Schwimmbad. Ich bin im Schwimmbad mit meinem Becken auf den Beckenrand geknallt. Ich hatte einen Hüftanriss. Ok, ich war nie beim Arzt aber eine bekannte Physiotherapeutin hatte mir diesen diagnostiziert. Heute wäre ich froh, wäre es nur bei diesem geblieben. Ist es aber nicht. Nach einem Sturz vom Pferd, im Voltitraining, (aus ca. 2 m Höhe) war meine Hüfte dann nämlich gerissen. Helene frag mich bitte nicht, warum ich gegen die Anweisung des Physios Kür geturnt habe. Der Sport war nun mal das einzige was ich in der Zeit hatte. Das einzige, was ich konnte und was ich machen wollte. Eigentlich waren es nur 6 Wochen aber es fühlte sich an wie für immer. Der Sport war das einzige was ich hatte und dass konnte ich nun nichtmehr tun. Also wo war der Sinn im Leben? Ich hatte keinen. Das einzige, was mich davon abhielt mir etwas anzutun waren du und meine beste Freundin Marlene, welche mir das Gefühl gab noch gebraucht zu werde. Ich bin nicht zu meinen Eltern, das 1. Sie deine Musik nicht leiden können und 2. Ich leider keinen guten Draht zu ihnen habe. Auf jeden Fall waren Marlene und du die einzigen, die mich davon abhielten mir etwas anzutun. Phänomen war das Lied das mich immer wieder gepusht hat und mir gesagt hat du bist einzigartig und gut so wie du bist. Kopf hoch kleine zusammen schaffen wir das schon. Ich habe heute immer noch oft schmerzen, wenn ich dann malwieder aus dem Training komm und kaum laufen kann höre ich Phänomen 3 Stunden in dauerschleife.

Helene wenn ich deine Musik höre, dann vergesse ich alles um mich herum. Ich vergesse was war, was ist, was kommen kann oder was kommen wird. Ich habe oft das Gefühl, dass du neben mir sitzt, stehst oder tanzt und wir dann gemeinsam singen und wenn ich traurig bin, dann forderst du mich zum Tanzen auf und wir tanze gemeinsam singend durch die Wohnung.

Und ganz ehrlich? Wenn es mir richtig scheiße geht dann stell ich mir vor, dass du bei mir bist und ich mit dir über alles rede, dass du mich in den Arm nimmst und mir immer und immer: „ Kopf hoch meine kleine es wird schon wieder zusammen schaffen wir das schon irgendwie.

Helene ich bin 15 Jahre, komme aus Leipzig und habe schon so viel Scheiße nur mit deinen Liedern überstanden. Mir ist klar, dass es anderen besser geht es geht aber auch sehr vielen, die in meinen Verhältnissen aufwachsen sehr viel besser.

Wenn ich dich im Fernseher sehe, dann raste ich komplett aus. Aber nicht weil ich den Star Helene Fischer sehe. Nein, sondern weil ich die Frau sehe, die mich immer wieder mit dieser Wahnsinns Stimme verzaubert. Ich sehe die Frau, die immer wieder aus den tiefsten Löchern holt.

Helene du bist mein kleines Glück und das größte Glück wäre es für mich, wenn ich dich einmal persönlich treffen könnte.

Deine Tamara

Und wie fandet ihr ihn?“

Daniel meinte er wäre schön und Dennis gab nur stumpf dazu: „die wird ihn eh nie lesen“ Ich zischte nur er solle warten bis ich Antwort habe.