Kapitel 24

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Defnes Sicht

"Eylül! Du musst zu mir kommen!"

Mit meinem Handy in der Hand hüpfte ich durch meinem Zimmer.

"Was ist los? Gehts dir gut?"

"Jaa! Komm schnell! Ich muss dir was erzählen!"

"Bin in 15 Minuten da."

Ich legte auf, setzte mich auf meinem Bett hin und schloss meine Augen. Hatte er wirklich gesagt, dass er mich liebt? Das alles war kein Traum oder? Das alles war wahr oder? Ich öffnete meine Augen und war immer noch in meinem Zimmer. Sollte ich mir weh tun? Man spürt ja nichts, wenn man träumt. Ich stand auf und lief auf meiner Kommode zu. Sollte ich es tun? Ich nickte zu mir selbst und haute meinen rechten Fuß gegen die Kommode, was ich aber gleich bereute, denn mein Fuß fing an weh zu tun.

"Oh man."

Ich stöhnte auf und hüpfte auf meinem Bett zu. Schnell umfasste ich mit meinen Händen meinen Fuß, als ich mich hinsetzte und kniff meine Augen zusammen, da ich nicht leicht gehauen hatte. Als es mir etwas besser ging, bemerkte ich, dass ich Durst hatte, also stand ich auf und lief leicht humpelnd, mit einem fetten Grinsen und einem schnell schlagendem Herz auf die Tür zu. Ich öffnete die Tür und blieb an den Treppenstufen stehen.

"Ömer neden buradaydı?" (Warum war Ömer hier?)

Meine Augen weiteten sich. Musste mein Bruder immer noch nachfragen? Warum beließ er es nicht dabei?

"Boşver." (Egal.)

"Hayır söyleyeceksin şimdi!" (Nein du sagst es jetzt!)

Ich hörte meinen Cousin seufzen. Bitte sag es nicht! Bitte!

"Defnenin fenalaştığını duymuş." (Er hat gehört, dass es Defne nicht gut ging.)

Ich betete innerlich, dass Fatih abi nichts weiter erzählen sollte, doch mein Bruder würde es rausbekommen. Er bekam alles raus. Egal wie, wann und wo.

"Eee başka?" (Und was noch?)

"Yok başka birşey. Yeter artık Levent!" (Es gibts nichts. Es reicht Levent!)

"Ne yeter? Kardeşim o benim!" (Was es reicht? Sie ist meine Schwester!)

"Benimde kuzenim! Kardeşim gibi!" (Und sie meine Cousine! Fast wie meine Schwester!)

Ich geriet in Panik. Er sagte immer alles, wenn es ihm reichte oder er sauer wurde. Und die Zeit kam. Ömer ist tot, genauso wie ich.

"Söyle bana Fatih! Birşey daha var biliyorum ben!" (Sag es mir Fatih! Ich weiß, da gibt es noch was!)

Ich schluckte schwer. Das wars. Ich konnte nicht mal sagen, dass ich ihn liebte.

"Ömer Defneyi sevdiğini itiraf etti." (Ömer hat zugegeben, dass er Defne liebt.)

Er sagte es so leise, dass ich es kaum verstand. Aber, als ich es realisierte, dass er es gesagt hatte, weiteten sich meine Augen. Wenn ich vor zwei Stunden nicht den Spray benutzt hätte, wäre ich bestimmt in Ohnmacht gefallen.

"Ne? Ne dedin sen?!" (Was? Was hast du gesagt?!)

Ich hatte keinen Durst mehr. Mein Fuß tat nicht mehr weh. Ich fühlte mich gerade gar nicht mehr. Mein Herz schlug vor Angst schnell und ich konnte mich nicht mal bewegen. Plötzlich klingelte es an der Tür und ich hörte Schritte, die sich entfernten.

"Hallo Levent abi."

"Hallo."

Ich löste mich von meiner Starre und wollte zurück in meinem Zimmer, doch Eylül sah mich, wie ich immer noch unter Schock war.

Defne & ÖmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt