Kapitel 45

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Defnes Sicht

"Ausbleiben der Periode - ja, seit ein einhalb Wochen. Übelkeit - jeden Morgen mindestens zwei Mal. Wehtun der Brüste - manchmal. Müde sein - ja stimmt. Fressattacken -"

Ich sah auf den Tisch die Chips und auf meiner Hand und auf der Couch die Schokoladen an. Definitiv!

"Stimmungsschwankungen - oh ja! Schwindelgefühl - ab und zu."

Ich sah auf die Decke und schloss meine Augen. Die Diagnosen, die im Internet standen, trafen alle auf mich zu. War ich wirklich schwanger? Hoffnung wollte ich mir aber nicht machen. Was, wenn es doch nicht so war? Ich müsste mir mal dringend einen Schwangerschaftstest kaufen.

"Ben geldim!" (Ich bin da!)

Meine Augen weiteten sich. Schnell klappte ich das Laptop zu und stand schnell auf.

"Hoşgeldin." (Willkommen.)

Ömer gab mir einen Kuss auf die Wange und setzte sich erschöpft hin.

"Hast du Hunger?"

Er nickte und schloss seine Augen. Schnell ging ich in die Küche und kochte Tomatensuppe. Irgendwie hatte ich keine Lust etwas zu essen. Ich deckte schnell den Tisch und blieb dann kurz stehen. War ich wirklich schwanger? Ich legte meine Hand auf meinem flachen Bauch und musste lächeln. Wenn das so war, dann würde Ömer der glücklichste Mensch auf der Welt sein.

"Ömer! Essen ist fertig!"

Ich setzte mich hin und wartete auf Ömer. Er kam umgezogen in die Küche und setzte sich hin.

"Wie war die Arbeit?"

"Schrecklich. Gökhan macht gar nichts! Er schiebt alles auf mich! Seitdem er mit Eylül verheiratet ist, ist er schlimm geworden."

Ich musste lachen. Ja, sie waren verheiratet. Sowie mein Bruder mit Bahar. Beide hatten vor vier Monaten geheiratet - war echt hektisch das alles zu organisieren.
Ömer aß zwei Teller hintereinander, während ich bei meinem ersten Teller immer noch war. Ich hatte einfach keinen Appetit.

"Defnem? Wieso isst du nichts?"

"Hab keinen Hunger."

Ich schob den Teller zu Ömer, der es annahm und es auch aß.

"Ömer, benim uykum var. Ben yukarıya çıkıyorum." (Ömer, ich bin müde. Ich geh hoch.)

"Wir haben erst 17 Uhr. Gehts dir gut Defne?"

"Ja, mir gehts gut. Wirklich."

Ich lächelte ihn schwach an, obwohl in meinem Inneren gerade Chaos herrschte. Langsam ging ich die Treppen hoch und merkte, dass ich mich übergeben musste. Schnell rannte ich aufs Klo und übergab mich dort. Ich hasste es! Dieser Nachgeschmack - einfach ekelhaft.

"Defne?"

Ich hörte schnelle Schritte, die sich näherten.

"Defne noldu?" (Defne was ist passiert?)

Er hielt meine Haare fest, während ich meinen Gesicht wusch und meine Zähne putzte.

"Ich glaube, ich werde krank."

Er sah mich besorgt an und half mir ins Zimmer zu gehen. Ich legte mich hin und Ömer deckte mich zu.

"Sollen wir zum Arzt? Soll ich einen Termin ausmachen?"

Ich dachte nach. Sollte ich lieber doch einfach zum Arzt gehen und die Tests auslassen?

"Gib mir das Telefon, ich machs schon. Sen git masayı toparla." (Geh du und räume den Tisch auf.)

Defne & ÖmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt