Defnes Sicht
Ich ließ Ömers Hand los und sah immer noch geschockt in die wütenden Augen meines Bruders. Ömer schnappte meine Hand und ich sah ihn bittend an, doch er schüttelte seinen Kopf.
"Bırakmam seni." (Ich lass dich nicht.)
Ich sah wieder meinen Bruder an und konnte sehen wie mein Bruder wütend und enttäuscht von mir war.
"Wie kannst du nur?"
"A-abi-"
"Sus! Wie kannst du das tun Defne? Warum enttäuschst du mich? Ist er dir wichtiger als ich es dir bin? Reicht dir meine Liebe nicht?" (Sei leise!)
Ich wusste nicht, ob er wütender war oder enttäuschter. Doch eines wusste ich: Ich hatte ihn diesmal ziemlich verletzt.
"Abi lütfen. Ich-ich würde dich nie verletzen wollen."
Ich war kurz vorm Weinen.
"Deshalb bist du mit ihm zusammen?"
"Abi hab ich nicht das Recht glücklich zu sein?!"
Die erste Träne floss meiner Wange entlang.
"Du wirst nicht glücklich mit ihm!"
"Mit wem dann?"
Ömer sah meinen Bruder wütend an und ich weinte noch mehr. Meine Atmung wurde flacher und ich versuchte es nicht bemerkbar zu machen, was mir auch gelang.
"Sei du leise Ömer! Du hast mir meine erste Liebe genommen, doch ich werde es nicht zulassen, dass du mir meine Schwester auch wegnimmst!"
Er kam auf uns zu und schnappte meinen linken Arm und wollte mich mit sich mitziehen, doch Ömer ließ meine Hand nicht los und zog mich hinter ihm.
"Lass sie los!"
"Nein werde ich nicht!"
Ich sah mich um und sah die Menschen, die um uns versammelt hatten. Anstatt etwas zu unternehmen, sahen sie nur zu. Ich wurde wütend. Sehr wütend. Ich ließ Ömers Hand los und drehte mich zu der Menschenmenge.
"Was gibt es so zu schauen?!"
Sie sahen mich etwas geschockt an, da sie damit nicht gerechnet hatten und manche gingen auch wieder weg.
"Verpisst euch!"
Die anderen redeten und liefen dann weiter. Ich konnte einfach nicht glauben, wie die Menschen so tief gesunken sind. Ömer und Levent abi diskutierten weiter und ich wusste nicht was ich tun sollte.
"Yeter!" (Es reicht!)
Mein Bruder und Ömer sahen mich geschockt an und ich atmete schnell tief ein und aus.
"Yeter artık! Abi weißt du wie weh du mir tust? Ich weiß, dass du mich beschützen willst und alles tun würdest für mich, damit ich glücklich werde, aber gerade machst du das Gegenteil!" (Es reicht jetzt!)
Ich versuchte etwas besser zu atmen, doch es ging nicht. Die beide bemerkten es und wollten auf mich zu kommen, doch ich hob meine Hand und sie blieben stehen.
"Ich weiß, dass du Ömer nicht vertrauen kannst abi. Ich kann das verstehen. Aber willst du nur wegen einem Mädchen meine Zukunft zerstören? Wenn sie dir etwas bedeutet hätte, hätte sie das nicht getan!"
Ich sah in die Augen meines Bruders und sah den Schmerz und die Trauer. Ich wollte aufhören, doch das tat ich nicht. Das alles was sich verstaut hatte in mir drin musste raus.
"Seit fast zwei Monate habe ich nicht mal einmal mich richtig glücklich gefühlt! Und das nur, weil du ihm nicht vertrauen kannst! Nur ich leide darunter abi!"
Meine Atmung wurde immer schlimmer, doch ich wollte nicht aufhören. Ich versuchte langsamer und tiefer einzuatmen, doch mir kam es so vor, als ob ich bald sterben würde. Levent abi und Ömer bemerkten es und kamen zu mir.
"Defne!"
Ömer schnappte meine Tasche und kramte den Spray heraus, während Levent abi mir einsprach, dass es mir gut gehen würde. Ich atmete sehr schlecht und mir wurde es schwindelig, doch dann reichte mir Ömer den Spray und ich sprühte paar mal in meinen Mund rein. Ich hustete und meine Beine gaben nach, sodass ich auf den Boden fiel. Ich hielt meine rechte Hand an meiner linken Brust und versuchte all die Schmerzen in meinem Herzen und in meiner Lunge etwas zu verringern, doch ich wusste, dass das nichts bringen würde. Wie konnte schon so etwas die Schmerzen verringern?
"Defne? Defnem iyimisin?" (Geht es dir gut?)
Ich nickte nur und vermied jegliche Blickkontakt mit Ömer.
"Defnem deme ona!" (Sag nicht meine Defne zu ihr!)
"Sana-" (Interessiert dich-)
"Es reicht!"
Ich schrie es so laut, dass die beide sofort leise waren.
"Wisst ihr was?"
Ich versuchte aufzustehen, was mir auch gelang und sah erst mal in die Augen meines Bruders, dann in die Augen von Ömer.
"Bis ihr die Sache geklärt habt will ich euch nicht sehen!"
Sie sahen mich geschockt an, doch mir war das egal. Mir war irgendwie seit ich Ömer kannte vieles egal geworden.
"Ama Defne-" (Aber-)
"Aması maması yok Ömer!" (Es gibt keinen aber!)
Er senkte seine Blicke und ich sah kurz noch meinen Bruder an, ehe ich mich umdrehte und ging.
DU LIEST GERADE
Defne & Ömer
Romance"Du meintest, ich würde es nicht schaffen und siehe da: Ich habe es geschafft. Du bist mein." •••••••• #01032015 #02102015