Kapitel 35

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Defnes Sicht

"Fettsack, wach auf."

Ich stöhnte, drehte mich auf die linke Seite und versuchte weiterzuschlafen.

"Komm schon, wach auf."

"Nein, lass mich."

"Ömer kommt aber in 15 Minuten."

Meine Augen weiteten sich.

"Was?"

Schnell stand ich auf, rannte ins Bad, erledigte meinen Geschäft und wusch meine Hände und Gesicht.

"Wieso hat er mir nicht Bescheid gegeben?"

Ich rannte in meinem Zimmer und suchte Klamotten aus.

"Spontan Besuch vielleicht?"

Ich rannte wieder ins Bad und zog mich schnell an.

"Wie geht es dann, dass du es weißt?"

Schnell die Zähne putzen, Haare kämmen, Wimpertusche auftragen und ich war fertig.

"Er hatte es mir gesagt, damit ich Bescheid weiß. Eigentlich wollte ich es dir ja nicht sagen, aber er tat mir leid."

Ich ging aus dem Bad und sah ihn fragend an.

"Ich glaube deine Hässlichkeit sollte er erst, wenn ihr verheiratet seid, sehen."

Mein Mund klappte auf.

"Ich bin hässlich?"

Levent abi nickte.

"Tamam, öyle olsun." (Okay, so soll es sein.)

Ich nahm meine Tasche in die Hand und lief die Treppen runter. Hässlich also. Alles klar. Ich zog meine Schuhe an und lief raus. Ömer sah mich fragend an, da er gerade auf unserem Haus zulief.

"Mein Bruder meinte, dass du ihm leid getan hast. Er wollte nicht, dass du meine Hässlichkeit siehst. Nicht vor der Ehe."

Ömer lachte und ich spürte wie jemand nach meinem Arm griff, sodass ich mich gezwungenermaßen umdrehen musste.

"Şaka yaptım, küsme." (Hab Spaß gemacht, sei nicht beleidigt.)

Mein Bruder umarmte mich und gab einen Kuss auf meinem Kopf.

"Du bist die schönste Frau, die ich kenne."

Ich löste mich von ihm und sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

"Das werde ich Bahar sagen!"

Seine Augen weiteten sich. Ich drehte mich lachend um und lief auf Ömer zu.

"Sie wird mich verstehen!"

"Bestimmt!"

Ich lachte und umarmte Ömer, der es erwiderte und mir einen Kuss auf die Stirn gab.

"Den ganzen Tag heute bist du mit mir."

Er nahm meine Hand in seine und wir liefen auf seinem Auto zu. Gentlemanlike öffnete er mir die Tür und ich setzte mich hin. Schnell rannte er um seinem Auto und setzte sich auch hin.

"Was werden wir heute machen?"

Er fuhr los und sah konzentriert auf die Straße.

"Wirst du sehen."

"Komm schon, sag!"

Er schüttelte seinen Kopf. Ich seufzte.
Ich war ein zu sehr ungeduldiger Mensch. Vorallem, wenn es um Überraschungen oder ähnliches ging, platzte ich fast vor Neugier.

Defne & ÖmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt