Ich überlegte, wahrscheinlich einige Minuten und überlegte intensiv, was ich sagen sollte. Breitbeinig und mit überkreuzten Armen starrte er mich an, sein Blick bedeutete nichts Gutes. Er sah mich an, als wäre ich seine Beute, die versucht abzuhauen. Ich hatte es zwar nicht versucht, aber darüber nachgedacht und ich war mir ganz sicher, dass es aus diesem Haus keinen Ausweg gab, leider.
Sein Bruder lachte noch kurz bevor er kopfschüttelnd an Enzo vorbeilief. Die beiden waren ganz unterschiedlich, aber ich war mir fast sicher das sein Bruder genauso gefährlich war wie er selbst nur überspielte er es. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass es noch zwei von der Sorte gab, noch zwei, die sich wahrscheinlich genauso unmöglich verhielten und unerträglich waren. Ich musste zugeben, dass sie gut aussahen, alle aber wie man so schön sagt, Aussehen ist nicht alles. Ihre Arroganz und Selbstüberschätzung ließ sie ganz schnell unattraktiv werden.
"Ich habe gesagt, dass ich, bevor dich Enzo heiraten sollte, ich mir freiwillig dir Kugel geben würde, und tatsächlich habe ich es auch so gemeint.", antwortete ich ihn mit einem zuckersüßen Lächeln. Meine Hände stemmte ich gegen meine Hüfte, anscheinend wirkte die Abendluft hier in diesen wunderschönen Garten nicht so gut auf mich, den plötzlich war ich die mit der Selbstüberschätzung. Mein Mut, ihn zu provozieren wuchs von Sekunde zur Sekunde.
"Und ich habe dir schon mal gesagt, dass du da keine Mitsprache hast.", brummte er zurück, während er ganz langsam auf mich zukam. Ich erkannte ihn nur ganz leicht, im Dunklen war er mit seinem schwarzen Anzug schwer zu erkennen. Aber wenn er wirklich dachte, ich würde wortlos und tatenlos mich zu dieser Hochzeit drängen lassen, dann war seine Menschenkenntnis sehr schlecht. Ich würde alles tun, um mich gegen dieser Hochzeit zu währen.
Lachend schüttelte ich mein Kopf und begann mich zu strecken. Enzo hörte auf mich zuzulaufen und sah mich verwirrt an. Ich hüpfte noch paar Mal bevor ich voller Kraft gegen seine Mitte lief um ihn umschmeißen zu können und tatsächlich schaffte ich dies auch. Dieses Mal fand unser zweiter Kampf im Garten von seinem Elternhaus stattund diesmal würde mich nicht geschlagen geben. Ohne eine einzige Sekunde zu verschwenden, setzte ich mich auf ihn drauf und verpasste ihn eine feste Ohrfeige. Die zweite Ohrfeige fing Enzo noch rechtzeitig auf, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass ich meinen anderen Arm dafür nutzte mein Ellbogen gegen seinen Hals zu drücken, dies verschaffte mir eine Sekunde Zeit, um von ihm aufzustehen. Ich stelle mich auf und sah zu, wie Enzo knurrend ebenfalls auf seinen Beinen aufstand. Er schüttelte sich, ließ sein Nacken knacken und zeigte mir seine Fäuste.
"Dieses Mal verschone ich dich nicht" knurrte er und klang sichtlich wütend. Darauf hatte ich gehofft, auf einen richtigen Kampf um ihn hoffentlich so oft und hart wie möglich zu treffen. Dennoch musste ich mir ganz schnell etwas einfallen lassen, um mich nicht von ihm grün und blau schlagen zu lassen.
Auf den Rasen tropften immer mehr Regentropfen, ließ mich den Matsch unter meinen Füßen fühlen. Meine Augen sahen für einen kurzen Moment zum Pool, der einige Meter von uns entfernt war und das vielleicht meine Chance war, diesen Kampf zu gewinnen. Enzo starrte mich an, schien meine Gedanken gelesen zu haben, denn er begann lachend den Kopf zu schütteln.
Trotz, dass er meinen Plan durchgeschaut hatte, begannen meine Füße Richtung Pool zu laufen, meine Schritte wurden immer schneller und ich immer nasser. Durch den Regen fiel mir das Rennen schwerer, den ich musste mich darauf konzentrieren, nicht auszurutschen. Ich hörte Enzo genau hinter mir und ich hatte das Gefühl, er ließ mir einen kleinen Vorsprung. Das spornte mich nur noch mehr an, ich lief so schnell wie ich konnte und schaute kein einziges Mal nach hinten. Vor dem großen Pool blieb ich endlich stehen und drehte mich um, nur um zu sehen, wie Enzo schon direkt vor mir zum Stehen gekommen war.
Brummend hob ich meine Faust und stieß sie ihn gegen seinen Bauch, während seine einige Sekunden später gegen mein Rippen stieß. Schmerzerfüllt musste ich aufstöhnen, aber das hielt mich nicht auf. Schreiend stieß ihn weg von mir, um ihn daraufhin direkt unter dem Auge zu treffen. Lächelnd schüttelte er den Kopf, bevor er mich aufforderte, noch mal zu schlagen, was ich auch ohne zu zögernd tat. Immer wieder trafen meine Fäuste seinen Körper, zwar traf ich ihn öfters, aber dennoch hatte ich ebenfalls einige Schmerzhafte einstecken müssen.
Außer Atem sah ich ihn an, schüttelte meine Faust, die an den Knöcheln bereits schmerzhaft brannte. Enzo sah im Gegensatz zu mir so aus, als hätte er nur gegen eine wilde Katze gekämpft. Ich kochte fast vor Wut, den er schien mich nicht ernst zu nehmen, er ließ mich absichtlich gewinnen.
Wütend stürzte ich mich auf ihn, griff fest ihn seinen Haaren und zog ihn mit meinem ganzen Körper in den Pool rein. Blöd nur, dass ich mit ins Wasser fiel. Seine Hand drückte mein Kopf unter Wasser, ließ mich nicht auftauchen und griff fest in meinen Haaren. Ich drückte meine Nägeln in seine Hand, wehrte mich voller Kraft gegen seinen Griff. Der Plan ging nach hinten los.
Ich sah schon schwarz vor Augen, als er mich endlich auftauchen ließ. Schmerzerfüllt hustete ich das Wasser, was ich geschluckt hatte aus.
"Du musst dir mehr Mühe geben, wenn du mich schlagen willst" hörte ich ihn sagen, bevor er aus dem Wasser stieg. Er hielt mir seine Hand hin, aber ich hatte vor, aus dem Pool zu steigen. Augenverdrehend und mit der wenigen Kraft, die ich noch hatte, schwamm ich zur Mitte des Pools. Ich ignorierte seine Aufforderung gekonnt, ich sollte aus dem Pool kommen, dennoch drehte ich mich wieder in seine Richtung, als ich mehrere Schritte hörte.
Und tatsächlich, einige Minuten später standen drei Männer vor mir, die breit grinsend zu mir schauten.
"Hut ab, du hast dich gut geschlagen", unterbrach der Witzbold der Familie die unangenehme Stille, seine Witze hatte ich für den heutigen Abend aber satt.
"Enzo gibt es mehr Frauen von dieser Sorte, da wo du diese gefunden hast?", fragte einer seiner anderen zwei Brüder. Er sah aus wie der jüngste von Ihnen.
"Nein, aber euch gibts anscheinend zu genügend", antwortete ich ihn und zeigte direkt anschließend mein Mittelfinger.
DU LIEST GERADE
ᴍᴀꜰɪᴀ'ꜱ ᴍᴀɴ
Teen FictionEine Naturschönheit, schlau, freundlich, lustig und hilfsbereit. Das war das, was alle dachten, wenn Sie sie sahen, jedoch waren ihre Probleme verborgen in einen der schönsten lächeln. Eine alleinerziehende Mutter, die ihre Zeit im Gefängnis ab...