Seufzen guckte ich ihn an, was sollte ich nun tun und was erwartete er von mir. Ich wusste, er würde meine Meinung nicht akzeptieren, dass seine Meinung schon feststand. Weshalb er genau mich als Ehefrau und Mutter seiner Kinder haben wollte, konnte ich mir nicht erklären. Er kannte mich kaum, liebte mich nicht und dass er mich mochte, konnte ich mir auch nicht vorstellen. Bisher hatten wir uns nur knapp unterhalten und jedes Mal endete es nicht sonderlich gut. Wir würden niemals miteinander zurechtkommen außerdem wollte ich es auch gar nicht. Ich wollte jemanden heiraten, den ich liebte und der mich liebte, bei dem ich mich wohlfühlen konnte. Mein Mann sollte mir das Gefühl geben, das ich die einzige bin, das ich die schönste bin. Er sollte warmherzig, freundlich, hilfsbereit sein und Enzo besaß keine dieser Eigenschaften.
Ohne richtig auf ihn zu achten, lief schreiend so schnell ich konnte an ihn vorbei. Ich öffnete mit zittrigen Händen die Eingangstür und lief Richtung Garten. Ich musste hier weg, weg von ihm und seiner Verrücktheit. Ich werde und würde niemals jemanden wie ihn Heiraten, jemanden der zu Mafia gehörte. Ich hörte ihn hinter mir, seine schweren schritten folgten mir nah auf den Fersen. Ich rannte so schnell, dass meine Lungen brannten, mir das Gefühl gaben keine Luft mehr zum atmen zu haben. Ich sah nur noch nach vorn, drehte mich kein Mal um, ich wollte nicht sehen, wie nah er mir war. Ich sah von weiten eine Straße, als seine große Hand mich an meiner Schulter packte und nach hinten zog. Voller Wucht fiel ich mit dem Rücken auf dem Boden, mein Kopf knallte gegen das harte Pflaster. Mein Kopf tat weh, ich sah nur verschwommen, wie Enzo sich mir nährte. Sein Gesicht war vor Wut rot angelaufen. Seine Hand zitterte, als er nach mir griff, er biss sich so stark an die Lippen das er schon schmerzhaft aussah. Er zog mich an den Haaren hoch, schubste mich Richtung Haus. Ich versuchte mich gegen seinen Griff zu wehren, schrie und weigerte mich zu gehen, aber es brachte alles nichts er war zu stark.
"Sei still!" schrei er mich an. Ich hatte ihn bisher noch nie so laut schreien hören. Ich zuckte zusammen als ich ihn hörte und folgte ihn. Wir kamen in dem Zimmer, indem ich mich so viele Stunden aufgehalten hatte.
"Ich kann dich nicht heiraten und ich werde dich nicht heiraten. Du kennst dich gar nicht und das will ich auch nicht. Ich habe eine Familie, die es nicht akzeptieren wird, ich habe noch mein ganzes Leben vor mir und das will ich nicht mit dir verbringen." schrie ich ihn an, während meine Augen sich mit tränen fühlten.
"Ich habe es bereits entschieden und du wirst mich heiraten, ohne wieder Worte. Deine Mutter hat bereits zugestimmt, als ich ihr Angeboten habe all ihre Schulden zu bezahlen. Ihre einzige Bedingung war das du dein Studium beendest."
Ich konnte seine Worte keinen Glauben schenken, das konnte er doch nicht ernst meinen. Das durfte nicht die Wahrheit sein, meine Mutter konnte mir so etwas nicht antun. Wie konnte sie ihre eigene Tochter verkaufen und dann nur verlangen ich solle mein Studium beenden. Mir waren mein Studium, die Schulden und meine Mutter egal, ich würde ihn nicht heiraten.
"Es ist mir verdammt noch mal egal was du oder meine Mutter wollt, ich werde dich nicht heiraten, davor begebe ich Suizid" meine Wut konnte man förmlich greifen, ich schrie mir die Seele aus dem Leib.
"Du wirst mich heiraten, du wirst mich lieben lernen, du wirst mir hübsche Kinder schenken und mir eine gute Ehefrau sein, ansonsten können deine Mutter und deine Freundin Isabel Suizid begehen, nachdem ich fertig mit ihnen gewesen bin." flüsterte er mir zu, während er mir immer näherkam. Er drängte mich gegen den Schrank, der hinter mir war, schüchterte mich durch seine Größe ein.
Ich bekam es mit der Angst zu tun als er meine Mutter und Isabel bedrohte, ich hatte gesehen, was er mit Dylan angestellt hatte. Ich konnte ihn alles zu trauen, ich durfte nicht vergessen, dass er zu der Mafia gehörte und sie sogar führte. Ich musste mir klar werden, ob mein Leben mir wichtiger war als das meiner Mutter und Isabel. Ich konnte nicht mehr nur an mich denken, ich musste mir etwas einfallen lassen. Wenn die Zeit hier mir etwas gezeigt hatte, dann, dass Enzo alles kriegt, was er will, er setzte seine Wünsche durch ohne auf seine Mitmenschen zu achten. Ich wusste nicht, ob ich stark genug war, eine Ehe mit jemanden wie ihn zu überleben, denn sein Willen konnte einen brechen. Ich musste bei den Gedanken schlucken, dass wenn ich ihn Kinder schenken sollte sie lernen würde wie er zu sein. Sie würden ebenfalls zur Mafia gehören.
"Wenn ich dich heiraten soll, dann möchte ich einige Bedingungen stellen" sagte ich fest entschlossen. Ohne auf seine Antwort sprach ich weiter.
"Zuallererst möchte ich das du nie wieder schlägst und respektvoll mit mir umgehst, zweitens möchte ich, dass wenn wir Kinder haben, sie normal aufwachsen und zuletzt möchte ich das, wenn du Entscheidungen über mein Leben triffst, du darüber erst mit mir sprichst." mit einem nicken bekräftigte ich meine Bedingungen.
"Ich werde deine Wünsche in Erwägung ziehen" raunte er mir mit einem grinsend zu. Das konnte doch nicht sein Ernst sein, er zwang mich ihn zu heiraten und für ihn war das zu viel mich vernünftig zu behandeln. Langsam drehte er sich um und wollte das Zimmer verlassen.
"Es gibt noch eine Sache!" mein Murmeln konnte man kaum verstehen. "Bezüglich der Hochzeitsnacht, nun ja ich..." bevor ich weitersprechen konnte, unterbrach er mich.
"Du musst dir keine Sorgen um deine Jungfräulichkeit machen, noch nicht" seine Worte klangen ernst, aber sein grinsend verriet, wie witzig er die Situation fand.
"Woher willst du denn wissen, ob ich Jungfrau bin?" fragte ich ihn verwirrt. Ich war es zwar wahr aber ich konnte mir nicht erklären, woher er es wissen sollte. Man konnte sowas nicht erkennen, es war keine Eigenschaft. Plötzlich funkelten seine Augen dunkel auf.
"Bist du es etwa nicht?" ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte, ob es ein Vorteil oder Nachteil für mich darstellen würde. Er würde es sowieso in der Hochzeitsnacht erfahren also entschied ich mich dafür ihn die Wahrheit zu sagen.
"Nein, ich hatte vorher noch nie Sex gehabt" flüsterte ich und ohne eine Antwort verschwand er aus dem Zimmer.
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ᴍᴀꜰɪᴀ'ꜱ ᴍᴀɴ
Teen FictionEine Naturschönheit, schlau, freundlich, lustig und hilfsbereit. Das war das, was alle dachten, wenn Sie sie sahen, jedoch waren ihre Probleme verborgen in einen der schönsten lächeln. Eine alleinerziehende Mutter, die ihre Zeit im Gefängnis ab...