So langsam glaubte ich das alles hier nur ein Traum war ein absoluter, nie endender Traum. Klar, irgendwie wäre die Vorstellung, ein Mann mit so viel Macht zu heiraten, schön aber im echten Leben nicht. Im echten Leben zwang er dir seine Wünsche und Vorstellungen auf. Er zwang dich von zwei wildfremden Frauen komplett zu verändern, meine Haare bekamen endlich ihre echte Haarfarbe zurück, meine Augenbrauen wurden endlich von ihren kleinen Härchen gerettet und mein ganzer Körper war Haar frei. Ich fühlte mich nackt und meiner schützenden Weste beraubt. Der Mann, der in meinen Traum so anlockend klang, wurde im echten Leben immer gruseliger. Inzwischen wurde mir bewusst das Enzo nicht mehr unterscheiden konnte, zwischen richtig und falsch. Er war daran gewöhnt, alles zu kriegen, was er wollte und wenn er es nicht bekam, dann nahm er es sich mit Gewalt. Er verletzte andere und das bewusst, nur seine Wünsche waren wichtig, nur er war wichtig.
Während die zwei Damen sich an die Arbeit machten, mich zu verschönern, das schönste ihn mir zum Vorschein zu bringen, konnte ich nur an Enzo denken. Trotz dass wir bald heiraten sollten, bekam ich ihn fast nie zu sehen, nicht das ich das wollen würde, aber ich fragte mich, ob das immer so sein würde. Ich musste ihn vor der Hochzeit davon überzeugen, dass mich zu heirate keine gute Idee sei. Mein Plan, ihn wütend zu machen oder ihn k. o. zu schlagen, war bis jetzt nicht aufgegangen, also musste ich mir was anderes ausdenken.
"So und jetzt musst du dich umziehen, dein Kleid hängt im Nebenzimmer." Sprach die Stylisten mit einem deutlichen Akzent. Sie wirkte auf dem ersten Blick zierlich hatte aber eindeutig mehr kraft als man ihr zutrauen würde, das hatte sie mir beim Stylen mehrmals bewiesen.
"Komm, komm wir haben nicht ewig Zeit"
Nickend stand ich auf und machte mich auf dem weg. Ich hatte absolut keine Lust, mich in einem extremen engen Kleid zu quetschen, damit mich Enzo besser als seine zukünftige Frau verkaufen konnte. Er konnte vielleicht mein Aussehen verändern, aber mein Charakter würde immer derselbe bleiben und meine Gefühle würden sich immer gegen ihn stellen. Dies würde er nie schaffen zu ändern.
Das schwarze knielange Kleid lag sorgfältig auf dem großen Bett. Das Kleid war anders, als ich es mir vorgestellt hatte, nicht zu auffällig, aber auch nicht zu langweilig. Seide, das Kleid sah nicht nur gut aus, sondern fühlte sich auch so an. So langsam verfiel ich dieses Kleid, meine Schulter sanken zusammen und meine Hände nahmen wie von selbst das Kleid in die Hände. Das Kleid sah traumhaft aus, es wäre eine Straftat gewesen, es nicht anzuziehen.
Ich öffnete den Reißverschluss und zog mir das Kleid an. Es war eng, so eng, dass ich schon dachte, ich würde keine Luft mehr kriegen. Mit langsamen schritten ging ich auf den einzigen Spiegel zu, der im Zimmer war und sah mich zum ersten Mal, seit mein Körper von den beiden Stylistinnen beschlagnahmt wurde.
„Wow", entkam es mir.
Meine Haare waren wieder dunkelbraun sowie leicht gelockt. Meine Augen wurden von einem schwarzen Smoky Eye und meine Lippen wurden mit einem dunkelnden Rot übermalt. Meine grünen Augen schienen förmlich zu leichten, sie leuchteten unglaublich hell. Ich war überrascht, denn ich hatte mich vorher noch nie so gesehen und überraschender weise gefiel ich mir in diesen Moment. Das Kleid betonte jede einzelne Kurve sowie aber jede einzelne Speckspalte und meine Brüste wurden hochgepuscht. Also sah ich im Großen und Ganzen wie eine superedle Nutte, denn so fühlte ich, wenn ich daran dachte, dass ich nur deshalb so aussah, weil ich Enzos Eltern beeindruckten musste.
"Du sollst dich beeilen, der Chef sitzt schon unten und wartet auf dich. Los!" schrie sie mich hysterisch an.
Innerhalb wenige Sekunden wurde mein Aussehen perfektioniert, bevor ich schon runter geschickt wurde. Unten angekommen fand ich keinen Enzo, sondern nur einer seine Männer. Einer der Männer, der in den letzten Wochen kein einziges Mal mich oder mein Zimmer aus den Augen gelassen hatte. Inzwischen wirkte er mir vertrauter als Enzo selbst und dennoch kannte ich seinen Namen nicht, denn er hatte kein einziges Mal mit mir gesprochen.
"Sie hätten sich beeilen müssen, er wartet bereits im Auto auf Sie" er klang wütend, wahrscheinlich weil Enzo seine Wut über mein Verspäten an ihn ausgelassen hatte.
Nickend folgte ich ihn, meine Füße taten bereits nach den ersten Schritten weh, ich wusste also nicht, wie ich mit den ganzen Abend überstehen sollte. Gut auszusehen, schmerzte also auch. Die frische Luft sorgte das ich Gänsehaut bekam und leicht zitterte, vielleicht war ich auch etwas aufgeregt.
Vor einem schwarzen Ferrari kommen wir zum Stehen, bevor sein Wachmann mir andeutet einzusteigen. Ich hätte nicht erwartet, dass Enzo selbst fährt. Das Einsteigen in so einem langen engen Kleid stellt sich schwerer heraus als gedacht, aber nach einigen merkwürdigen versuche, sitze ich neben Enzo. Er trägt einen neuen Anzug und seine Haare sehen wieder so makellos wie vorher.
Schweigend sieht er mich an, betrachtet das Werk, wofür er bezahlt hat. Meine Augen formen sich zu schlitzen bei dem Gedanken, nur für eine Ware zu sein. Eine Ware, die nur dazu dient, eine gute Ehefrau und Mutter zu werden. Grob packt er mich am Kinn, zieht mein Gesicht näher zu seinem, um mich besser betrachten zu können. Sein Blick gleitet immer langsamer zu meinem Körper, betrachtet meinen vollen Busen und meine Beine.
"Du siehst....anders aus" sagt er, bevor er mich los lässt.
"Ich sehe....anders aus?" spreche ich seine Worte nach und lasse sie wie eine Frage klingeln. Sehe ich anders aus zum nicht heiraten, denke ich mir.
"Ja anders eben, verfeinert halt" spricht er entsetzt so als hätte auf seinem Kompliment eine andere Reaktion erwartet. Um ehrlich zu sein, hatte ich mir nicht viel erhofft, ich wusste er ist dämlich.
"Wie kann den jemand verfeinert aussehen?" frage ich entsetzt.
Mit zusammengezogenen Augenbrauen guckt er mich an, öffnet seine Lippen, um mir meine Frage zu beantworten bevor er sie kopfschüttelnd wieder schließt und los fährt.
Die Fahrt verläuft still denn wir wissen beide, dass in den nächsten Stunden eine Entscheidung für unser beider Leben getroffen wird.
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ᴍᴀꜰɪᴀ'ꜱ ᴍᴀɴ
Teen FictionEine Naturschönheit, schlau, freundlich, lustig und hilfsbereit. Das war das, was alle dachten, wenn Sie sie sahen, jedoch waren ihre Probleme verborgen in einen der schönsten lächeln. Eine alleinerziehende Mutter, die ihre Zeit im Gefängnis ab...