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Abwartend guckte ich ihn, wartend was folgen würde. Ich war gereizt, ich konnte den Sinn dahinter nicht verstehen, warum er unbedingt wollte das ich ihn respektierte und mich nur deshalb hierbehielt. Es war auch für ihn eine Gefahr mich hier zu behalten, wenn die Polizei irgendwann nach mir suchen würde. Ich hoffte die Polizei würde nach mir suchen, immerhin war ich schon seit einem Tag spurlos verschwunden, was nicht mein normales Verhalten entsprach. Das glaubte ich zu dem Zeitpunkt noch, dass er Angst vor der Polizei hätte. Zudem konnte ich mich immer noch nicht damit abfinden, dass ich ihn hübsch fand. Seine Statur, seine Größe sowie seine Muskeln zeigten pure Männlichkeit, die auch er ausstrahlte. Wir starrten uns gegenseitig an, merken uns jede Kleinigkeit unserer Gesichter, versuchten die Gedanken des anderen zu lesen. Ihn brachte es nicht in Verlegenheit mich so offensichtlich anzustarren, bei mir war das anders, ich wurde sofort rot, wenn ich ihn zu lang ansah.

"Also von noch mal Anfang an, damit auch du es verstehst. Du wolltest mich in die Falle locken, um etwas mit mir anzustellen, dann hast du mich zweimal ins Gesicht gelogen und mich mehrmals als einen inkompetenten widerlichen Hund bezeichnet, dementsprechend bleibst du so lange hier bis mir das Spielen mit meinem Neunen Spielzeug langweilig geworden ist." dass er mich meinte als er Spielzeug sagte, war mir bewusst und wenn man seine Worte hörte, konnten man tatsächlich von mir denken ich hätte etwas verbrochen. Selbst wenn ich ihn ko geschlagen hätte, wäre mich hier festzuhalten keine Entschuldigung. Aber ich musste so schnell wie möglich hier raus, denn zuhause warteten auf mich eine Menge von Schulden und eine wütende Isabel. Ich wusste nicht, ob ihn doch vielleicht selbst meine Situation schildern und auf sein Verständnis hoffen.

Auffordernd guckte er mich an, ob ich noch etwas zuzufügen hätte. Ich wollte so einiges Sachen, behielt es aber für mich. Langsam ließ er mein Kinn los und entfernte sich von mir. Endlich konnte ich die Luft, die ich eingehalten hatte, ausatmen. Er drehte sich mit großen Schritten Richtung Tür um, während ich seinen Rücken anstarrte.

"Warte!" schrie ich, meine Stimme klang verzweifelt. Mitten in seiner Bewegung blieb er stehen, drehte sich um und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. Er kam paar Schritte auf mich, setzte sich wieder auf einen Stuhl und forderte mich auf, zu reden. Wenn nicht jetzt wann dann, dachte ich mir.

"Ich kann verstehen, dass du wütend bist und dich hintergangen fühlst, aber dennoch gibt es dir nicht das recht mich hier nach deinem Willen festzuhalten, mich, eine unschuldige naive junge Frau! Mein Leben fängt doch erst jetzt an und das kann ich und will es auch nicht hier mit dir verbringen! Auf mich warten eine Menge von Schulden und eine Familie also respektiert die Menschenrechte und lass mich sofort gehen." endlich beendet ich meine Rede, die mit einem lauten klatschen mit meiner Hand auf den Tisch bekräftigte. Ich hatte recht und das musste er endlich mal einsehen. Während ich geredet hatte, hatte er keine einzige Reaktion gezeigt, hatte gespannt darauf gewartet, bis ich fertig war. Da von ihm immer noch keine Reaktion kam, setzte ich mich mit verschränkten Armen auch hin. Ich konnte diese Stille nicht mehr ertragen, warum musste er mich immer so lange anstarren bevor er anfing zu reden. Allmählich nervte es mich und raubte mir den letzten Nerv.

"Ich scheiße auf deine Menschenrechte, auf deine Meinung sowie auch auf deine Gefühle. Du wirst so lange hier bleiben, bis du mir kein Vergnügen mehr bereitest und ich mir eine Strafe für mich ausgedachte habe und bis dahin wirst du Still sein" erklärte er mir, während er mich schief angrinste. Wer dachte, er eigentlich wer er war.

"Bevor ich wie einen Hund anfange deine Befehle zu befolgen, kannst du schon mal anfangen mir einen zu blasen!" woher ich den Mut und die vulgäre Sprache herbekommen hatte, wusste ich selbst nicht aber zum ersten Mal fühlte ich mich ihn überlegen.

Mit einem wütenden Gesicht stand er auf, ging auf mich zu und lehnte sich zu mir herunter. Ich ließ mich ein Stück auf meinen Stuhl runterrutschen. Ich konnte sein kalten Atem auf meinem Gesicht spüren und kurz dachte ich mir vorgestellt zu haben ein Knurren aus seiner Kehle zu hören. So langsam sollte mir bewusstwerden, dass er großen Wert drauflegte, dass man ihn Respekt zeigte. Und dass ich das nicht tat, passte ihn gar nicht. Intensiv sah er mir in die Augen.

"Du selbst verlängerst deinen Aufenthalt hier, nicht ich. Ich hätte dich auch nach einer ausgesprochenen ehrlichen Entschuldigung gehen lassen" wir wussten beide das dies eine Lüge war. Er würde niemanden, der etwas gegen ihn unternehmen wollte, ohne eine gerechte Strafe gehen lassen, niemals. Inzwischen wurde mir bewusst, dass ich es mit jemanden zu tun hatte, der ziemlich viel Macht besaß und ich war dummgenug gewesen mich mit ihm anzulegen.

"Du lügst" erwiderte ich. "Das stimmt" bestätigte er mir grinsend.

Sein Gesicht war mir immer noch so nah, dass ich seinen Atem spüren konnte. Er macht keine Anstalten sich zu entfernen oder sich mir zu nähen. Er blieb einfach einige cm vor meinem Gesicht stehen. Er roch gut, das fiel mir als Erstes auf. Seine braunen Augen hatte einen leichten Goldschimmer, sie sahen wunderschön aus. Sie fesselten mich, hielten mich gefangen. Ich vergaß schlichtweg, dass es die Augen meines Entführers waren die ich begehrte. Solche Gedanken konnte ich nicht zulassen, ich musste mir immer wieder ins Gedächtnis rufen wer er war. Ich versuchte ihn von mir zu entfernen, in dem ich meinen Stuhl versuchte nach hinten zu bewegen, aber er ließ es nicht zu. Er beobachtete meine Versuche Abstand zwischen uns zu bringen kalt. Irgendwann nach unzähligen versuchen Abstand von uns zu bringen ließ er meinen Stuhl los und richtete sich gerade hin. Sofort stand ich auf und brachte genügend Abstand zwischen uns beiden.

"Du wirst jetzt nach oben gehen und über deinen durchaus nicht einer jungen Frau angemessenen Verhalten nachdenken" er erinnerte mich in dem Moment an meine Mutter.

"Ich werde nirgendwo hingehen außer nach Hause" mit diesen Worten wollte ich an ihn vorbeigehen, bevor er mich hochhob und mit mir über seiner Schulter die Treppen hochlief. Ich schrie, er solle mich runterlassen aber von ihm kam keine Reaktion. Ich schrie so laut ich konnte, dass es mich nicht gewundert hätte, wenn es die Nachbarn es gehört, hätten nur leider gab es hier keine Nachbarn. Es gab nur Bäume und noch mehr bäume.

Unschön fiel ich auf den Boden in dem Zimmer, in den ich aufgewacht war. Schnell richtete ich mich auf und sah ihn wütend an.

"Hier kannst du üben, wie man Sitz und Wuff Wuff nach meinem Kommando macht" meinen Mittelfinger sah er nicht mehr. 

ᴍᴀꜰɪᴀ'ꜱ ᴍᴀɴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt