Ich fühlte mich verzweifelt, armselig und naiv. Wie konnte ich bloß denken, dass er mich gehen lassen würde, ich war so dumm, dass es schon fast weh tat. Zudem fragte ich mich wie ich ihn bloß gutaussehend finden konnte immerhin war er ein gefühlsloser Idiot. Hätte ihn anders kennenlernen dürfen dann hätte ich vielleicht sogar nachts von ihm geträumt, aber so konnte ich es nicht. Ich saß seitdem er mich allein gelassen hatte auf dem Boden neben dem Fenster, was mein Zimmer mit den strahlen des Mondes beleuchtete wurde und bewegte mich kein Stück. Ich sah, wie die Männer die vorm Haus standen, miteinander lachten und rauchten so als würden sie meine Entführung nicht unterstützten. Sie trugen alle einen schwarzen Anzug, waren muskulös und sahen gefährlich gut aus. Wäre es eine andere Situation, hätte ich mich sogar wohlgefühlt unter so vielen gutaussehenden Männer. Bisher hatte ich noch keine einzige Frau gesehen.
Plötzlich konnte ich beobachten wie die Männer unruhig wurden und sich im Garten aufteilten, gespannt folgte ich deren Schritte. Ich wusste nicht was los war, weshalb sie so unruhig hin und her liefen. Laute schritten schreckten mich auf, sie kamen immer näher. So langsam bekam ich es mit der Angst zu tun, so laut wie jetzt war es in diesem Haus noch nie gewesen. Die schritten nährten sie immer mehr mein Zimmer, bis sie irgendwann davor stehen blieben. Ich saß immer noch auf dem Boden und wartete gespannt darauf was passieren würde.
Meine Tür flog mit einem lauten Knall auf und ein wütender Enzo stand vor mir. Seine Haare lagen nicht perfekt gestylte so wie sonst und sein Hemd hatte einige Flecken. Ich fragte mich was passiert war das er so aussah. Ohne mit mir zu sprechen, kam er mit großen Schritten auf mich zu, packte mich grob an den Haaren und zog mich hinter sich her. Kurz darauf landete ich hart auf den Boden und sah zwei paar Sneakers vor mir. Ich kannte diese Sneakers und als ich hochsah bestätigte sich meine Vermutung. Dylan stand vor mir, sein Gesicht voller Kratzer und wunden. Seine Klamotten waren ebenfalls voll mit Dreck beschmückt und jetzt wusste, wem Enzo sein ruiniertes Hemd zu verdanken hatte. Hinter Dylan standen zwei Männer, die kurz davor aus meinem Fenster beobachtet hatte. Ich konnte Enzos blick auf meinen Rücken spüren trotzdem sah ich nicht zu ihm als ich mich aufrichtete.
"Dein Freund hat sich tatsächlich her getraut, um dich zu holen, ihn muss wirklich was an dir liegen" lachte Enzo in die Stille, die uns alle umgab. Ich konnte aus seiner Stimme heraushören, dass er es lächerlich fand, dass Dylan dachte er könnte es wirklich schaffen mir hier rauszukriegen. Dylan und ich sagten beide nichts, wir sahen uns nur an. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Dylan wirklich meinetwegen hier stand, wir kannten uns kaum. Er würde sich doch niemals in so große Gefahr bewegen nur meinetwegen. Mich wunderte es auch das Enzo ihn als meinen Freund betitelte, er wusste doch, dass er es nicht war. Enzo machte eine runde um mich, stellte sich vor mich hin und versperrte mir die Sicht auf Dylan.
"Ich hätte es dir nicht zugetraut, dass du dich traust her zu kommen" flüsterte Enzo ihn zu.
"Ich bin wegen Noelia hier, ich möchte sie nach Hause bringen" waren Dylans erste Worte. Sehr gerne dachte ich mir als ich seine Worte hörte. Ich war glücklich, denn das war meine erste richtige Hoffnung seitdem ich hier war.
Enzo lachte grau und legte seine große Hand auf seine Schulter. "Sie wird erst gehen, wenn ich sage, dass sie gehen kann" seine dunkle Stimme duldete keinen Widerspruch.
Dylans da sein hatte mir Mut zugesprochen, endlich hatte ich Hoffnung und die würde ich mir von Enzo nicht wegnehmen lassen. Ich hob mein Kind, streckte meinen Rücken und ging an Enzo vorbei. Bei dem versuch mich an Dylans Seite zu stellen wurde ich vom Enzo grob am Handgelenk gepackt und mich hinter sich geschoben. Wiederholt versperrte er mir die ganze Sicht.
"Sie kann aber nicht hierbleiben, ihre Mutter ist im Krankenhaus, aber ich glaube das weißt du bereits" sprach Dylan laut aus. Meine Augen weitenten sich, ich konnte seine Worte nicht glauben. Ich konnte nicht glauben, dass meine Mutter im Krankenhaus liegen sollte.
"Bringt ihn raus, ich werde mich später um ihn kümmern" befiel er seine Männer. "Sofort!" schrie er sie an als, als sie sich nach einer Minute immer noch nicht bewegten. Dylan versuchte sich zu wehren, jedoch erfolglos. Als Dylan aus dem Raum war und wir allein waren, drehte sich Enzo zu mir um. Mit großen Augen sah ich zu ihm hoch, meine Augen füllten sich langsam mit Tränen.
"Du wolltest mich hier bei dir verrotten lassen, obwohl du weißt, dass meine Mutter im Krankenhaus liegt?!" schrie ich ihn an und warf meine Hände in die Luft. Wir standen uns sehr nah. "Du musst mich gehen lassen, sofort!" meine Stimme wurde immer lauter.
"Ich denke nicht mal dran dich gehen zu lassen" flüsterte er mir grinsend zu. Ich würde ihn gleich ohne Gnade eine Verpassen und das tat ich auch. Meine Hand landete mit einem lauten Knall auf seinem Gesicht.
Ich hatte ihn geschlagen, aber es folgte von ihm keine Reaktion wie er erwartet. Er starrte mich lediglich wütend an. Langsam bewegte sich sein Kopf zu mir herunter, sodass sein Gesicht vor meins stand.
"Sei froh, dass ich die zukünftige Mancini nicht schlagen werde" flüsterte er mir ins Ohr.
Meine Augen weiteten sich, denn ich konnte ahnen was folgen würde.
"Deine Strafe wird es sein, mich zu heiraten, mir eine gute Frau zu sein und unseren Kindern eine gute Mutter." mit langsamen Schritten entfernte er sich von mir, ging einige Schritte hin und her, während er weitersprach. "Es wird von mir erwartet, dass ich die Zukunft meines Geschäfts sicherstellte und das mit Söhnen und als du plötzlich von mir Standes, hast du mir die Entscheidung erleichtert." er rieb seine Hände einander, während er mich fies angrinste. Ich fragte mich um was es sich für ein Geschäft handelte, das man von ihm verlangte, das er Kinder haben musste. Als hätte er meine Gedanken gelesen, beantwortete er mir meine Frage.
"Die Mafia kleines, die Mafia" Fassungslos starrte ich ihn an, ich konnte doch keinen Mafiaboss heiraten.
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ᴍᴀꜰɪᴀ'ꜱ ᴍᴀɴ
Teen FictionEine Naturschönheit, schlau, freundlich, lustig und hilfsbereit. Das war das, was alle dachten, wenn Sie sie sahen, jedoch waren ihre Probleme verborgen in einen der schönsten lächeln. Eine alleinerziehende Mutter, die ihre Zeit im Gefängnis ab...