Ich rief ihn stattdessen an, ich musst sichergehen, dass ich die Nachricht richtig aufgefasst hatte.
"Hallo, hier ist Noelia, ich habe einige Fragen zu deiner Nachricht" sprach ich leise in den Hörer, meine Stimme zitterte nicht so wie beim ersten Mal als ich mit ihm sprach.
"Ich kann deine Fragen nicht hören" ich hatte mir wohl zu viel Zeit dabei gelassen beim Denken und jetzt wusste ich auch nicht mehr welche Fragen ich hatte. Plötzlich war mein Kopf leergefegt, ich hielt mein Handy am Ohr und starrte durch die Gegend. Mist. Ich hörte, wie er genervt ausatmete, wartend das ich endlich meine Fragen stellte. Ich durfte keine Schwäche zeigen, nicht das er noch dachte ich wäre zu inkompetent Fragen zu stellen. Zwar war ich es vielleicht auch, aber das brauchte er ja nicht zu wissen.
"Warum muss ich einen Typen den Hof machen und mich wie eine Klette um ihn kümmern?" wie ich auf Hof machen kam, war mir selbst ein Rätsel, ich würde mal behaupten ich habe zu viel Fernseher geschaut, aber das war nicht oft der Fall. Ich dachte, ich würde Dealerin werden und keine Hure auf Abruf. Ich verstand es nicht, warum sollte ich einen Typen anmachen, obwohl ich eigentlich nur Drogen verkaufen wollte. Die Tatsache das ich gerade in meinen Gedanken sagt ich will nur Drogen verkaufen brachte mich zu lachen, weil es so schockierend war das ich so was machen würde.
"Ich habe einen Auftrag bekommen und da kommst du ins Spiel. Du musst den Typen mehr als nur den Hof machen, du musst ihn so gut wie es geht ablenken, damit ich mich in der Zeit um seinen Freund kümmern kann." dass er beim Wort Hof sein Lachen verkneifen musste, merkte ich sofort. Also wirklich ab und zu konnte man wohl Manieren zeigen und sachlich sprechen. Was dieser Auftrag mit Drogen zu tun hatte, verstand ich immer noch nicht. Es fühlte sich eher so an, als würde ich dabei helfen einen Typen zu entführen und zu foltern. Dieser Gedanke gefiel mir nicht, Gewalt war nicht so mein Ding. Ich versuchte immer alles friedlich zu lösen, ich musste bei dem Gedanken grinsen. Ich versuchte es zwar ließ mich aber immer so schnell provozieren und explodierte wie eine Bombe, meine Schreie konnte man dann immer durch die ganze Nachbarschaft hören.
"Was springt den für mich raus? Ich meine, wenn ich mich schon an irgend so einen dahergelaufenen Typen ranschmeißen soll" für ein paar Minuten hörte ich erstmal nichts außer seinen Atem. Ich hatte Angst das ich zu direkt gewesen war, aber ohne zu wissen, was ich dafür bekommen werde, würde ich nichts machen. Ich würde mich nicht verarschen lassen, so dumm war ich nicht. Ohne einen angemessenen Preis konnte der Typ lange auf mich warten. Man sagt ja, nichts ist umsonst.
"Du bekommst 5% der Einnahmen" sagte er bestimmend, aber das schreckte mich nicht ab. Ich war zwar eine Anfängerin in diesem Geschäft, aber für 5% konnte er mich ein Blasen. Also irgendwann bliebt die förmliche Sprache bei so ein Angebot wohl weg. Ohne eine Weibliche stützte würde er den Typen nicht ablenken können und sich gleichzeitig um den anderen kümmern, er brauchte mich also konnte ich auch mehr verlangen.
"Ich denke, da gibt es so einiges, worüber wir diskutieren können, zuallererst..." wurde ich mitten im Satz unterbrochen.
"Ich denke du bist nicht in der Position zu diskutieren, wir machen es so wie ich es sage oder gar nicht" Mies. Ich wusste, ich könnte nicht mehr verlangen, er würde mich einfach durch eine andere ersetzten, wenn ich nicht zustimmte. Es war mein erster Job, man fängt immer klein auf, also stimmte ich mit einem brummen zu. Ein wenig Freundlichkeit und Mitgefühl würden ihn auch nicht schaden. Gutes Karma braucht man immer. Ich war sauer, so sauer, dass ich wütend wie ein kleines Kind auf dem Boden stampfte und kleine Steine mit meinem Fuß wegkickte.
"Wie bereits in der Nachricht geschrieben werde ich dich in drei Stunden abholen, du musst mir noch deine Adresse schicken. Zusätzlich wenn du den Job gut machen möchtest, würde ich dir raten dich raus zu putzen und sexy auszusehen" Ich wollte ihn gerade Fragen, was er genau damit meinte da hatte er bereits aufgelegt. Dass er mich als nicht raus geputzt und sexy dargestellte hatte, ignorierte ich gekonnt. Ich sah nämlich immer gut und sexy aus. Meistens.
Ich machte mich auf den weg Nachhause, ich überlegte mir wie ich mich verhalten sollte, um den Typen abzulenken. Mein Aussehen war meine kleinste Sorge. Ich machte mir eher mehr Sorgen darüber, dass ich mich an einen Typen ranschmeißen sollte den ich nicht kannte. Ich hatte bisher nicht viele Erfahrungen mit Clubs oder Männer gesammelt, was ich auch nicht schlimm fand. Meine Party und Männerphase war eben noch nicht gekommen. Auf dem Rückweg überlegte ich, ob ich Isabel von meinem Plan erzählen sollte, ob ich ihr sagen sollte, wo ich heute Abend hingehen würde und was ich dort machen würde. Ich entschied mich erstmal dagegen, es würde ja nicht immer so sein, dass ich mich an Typen ranschmeißen muss. Wie ich aber eine Erklärung dafür finden sollte, warum ich in einen Club gehen würde, wusste ich noch nicht. Sie wusste, dass ich nicht in Clubs ging, ich war eher die, die zu Hause blieb und verrückt durch das Zimmer tanzte. Ich konnte stolz behaupten, dass ich gut tanzen konnte, was eher daran lag das ich Jahre lang die Tanzschule von Isabels Mutter besuchte. Dort lernte ich verschiedene Tänze sowie Flamenco oder lateinamerikanische Tänze. Das Tanzen erfülle mein kompletten Herz mit Glücksgefühlen. Es war hart gewesen, ich verbrachte mehrere Stunden am Tag auf der Tanzschule aber jeder Schmerz hatte sich gelohnt. Ich konnte mir somit auch nie erklären, weshalb ich mich eines Tages dazu entschloss, aufzuhören. Ein weiter Misserfolg, denn ich mir immer wieder in Gedächtnis rief, wenn ich etwas Neues anfing. Zu Hause angekommen, atmetet ich erstmal durch und ließ mich auf die Couch im Wohnzimmer fallen. Doch ich fand keine Ruhe, ich machte mir zu viele Gedanken bezüglich meines ersten Jobs. Ich war aufgeregt, hatte Angst und schwitzte wie ein Hund. So viele Emotionen gleichzeitig waren nicht gut, ich fühlte mich plötzlich so schwach.
Ich wusste, ich musste gut aussehen, sehr gut sogar. Doch, bevor ich beginnen konnte mich zurechtzumachen, brauchte ich eine Bestätigung, und zwar von Isabel. Also rief ich sie über FaceTime an, dass sie nur eine Etage unter mir wohnte und ich einfach zu ihr runter hätte gehen können, ignorierte ich. Faul zu sein war etwas ganz Schlimmes. Als sie ranging, erkannte ich meine beste Freundin wie sie gerade eine Pizza in sich reinstopfte. Appetitlich sah es nicht aus. Ich verzog mein Gesicht zu einer komischen Grimasse und wartete bis sie endlich heruntergeschluckt hatte.
"Es tut mir leid, dass ich gerade deine Beziehung mit deiner Pizza auf die Probe stelle, nicht dass sie Eifersüchtig wird, weil du sie nicht weiter ableckst, aber ich hätte mal eine Frage" ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen genauso so wenig wie sie. Lachend wartete sie auf meine Frage.
"Von einer Skala von 1 bis 10 wie sexy findest du mich und wenn du ein Mann wärst, wie schnell würdest du mich auf deinem Bett befördern?" ich war gespannt auf ihre Antwort, ehrlich.
"Ist das jetzt eine Falle, wo ich sagen muss was du hören möchtest und wenn ich aber sage, dass du eigentlich hässlich bist und nur durch die Freundschaft zu mir sich dein Aussehen verbessert hat?" sie sprach so ernst, dass ich es ihr fast abkaufte. "Natürlich bist du eine 10/10, du bist eine Granate, die ich selbst anfassen würde, wenn ich wüsste, sie geht gleich hoch" diese Antwort gefiel mir um einiges mehr.
"Danke das wollte ich nur hören und somit kannst du deine Pizza weiter vernaschen" das war mein letztes Wort bevor ich auflegte. Ich fing an mich fertig zu machen. Ich stand glaube ich noch nie so lang vor meinen Kleiderschrank, ich bemerkte Klamotten, von den ich nicht mal wusste, dass ich sie hatte. Letztendlich entschied ich mich für ein schwarzes Kleid, er war eng und betonte meine Figur am meisten meine Brüste. Ich fühlte mich nackt, ich war es nicht gewohnt so viel Haut zu zeigen. Mein Haar fanden den Weg zum Lockenstab und meine Augen wurden durch ein auffälliges Augenmakeup betont.
Pünktlich stand Dylan vor meiner Haustür. Er musterte mich von oben bis unten, bis er zufrieden nickte und zum Auto lief. Ich war froh, dass er nichts sagte, ich brauchte von ihm keine Bestätigung. Die Fahrt lief ruhig, ich erkannte die Straßen nicht, an den er entlangfuhr. Als das Auto zum Stehen kam, drehte er sich in meine Richtung.
"Ich habe gehört, er soll heute nicht so gut gelaunt sein also solltest du dich größte Mühe geben ihn nicht zu verärgern." mit diesem Wort stieg er aus. Ich wusste nicht was mich erwarten würde.
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ᴍᴀꜰɪᴀ'ꜱ ᴍᴀɴ
Teen FictionEine Naturschönheit, schlau, freundlich, lustig und hilfsbereit. Das war das, was alle dachten, wenn Sie sie sahen, jedoch waren ihre Probleme verborgen in einen der schönsten lächeln. Eine alleinerziehende Mutter, die ihre Zeit im Gefängnis ab...