Der Club war überfüllt, die Tanzfläche sowie die Bar waren voll. Es roch nach Alkohol und Rauch. Ich konnte erkennen das einige betrunken durch die Tanzfläche taumelten und dabei einige schubsten. Ich erkannte viele Paare, die wild herumknutschen, sich anfassten oder zusammen tranken. Einige Männer standen an der Bar und beobachteten die Frauen auf der Tanzfläche, sahen sie sich grinsend an. Ich fühlte mich eingeengt, ich wurde rumgeschubst und einmal sogar angefasst. Clubs waren nichts für mich. Hier kamen die schlimmsten Eigenschaften der Menschen zum Vorschein, verursacht durch den Alkohol und die Drogen. Ich versuchte so nah wie möglich bei Dylan zu bleiben, ich wollte ihn nicht in der großen Menschenmasse aus den Augen verlieren. Seine Schritte waren so groß, dass ich kaum mithalten konnte, was auch an meinen High Heels lag. Es fühlte sich so an, als wäre ich einen Marathon gelaufen als wir endlich zum Stehen kamen. Wir standen etwas entfernt von der Tanzfläche, wir hatten einen guten Blick auf die obere Etage, wo einige Männer in Anzügen saßen. Einige hatten eine Frau auf ihren Schoß sitzen, einige unterhielten sich und lachten oder einige sahen sich einfach um.
"Du musst nach oben gucken, da sitzt er. Er trägt einen schwarzen Anzug, du erkennst ihn an seinen Tattoos, sein ganzer Körper ist voll tätowiert. Er heißt Enzo." schrie er Gegend die laute Musik.
Und ich erkannte ihn wirklich, sein Hemd war leicht offen so konnte man seine ganze tätowierte Brust erkennen sowie seinen Hals. Er machte mir Angst, ganz ehrlich. Er war wahrscheinlich breiter als meine Eingangstür und größer. An so jemanden konnte ich mich nicht ranmachen, er würde mir schon beim Hände schütteln weh tun. Ich konnte den Job vergessen, ich würde es niemals schaffen. Warum sollte sich so ein Mann wie er sich von mir verführen lassen. Es stand ihn ins Gesicht geschrieben, wenn du mich ansprichst, kommst du nicht lebend hier raus. Dass er gut aussah konnte ich nicht bestreiten, aber die härte die er ausstrahlte war ein ganz anderes Level. Warum mussten alle bösen Männer wie Models aussehen.
"Und wann wolltest du mir sagen, dass ich Hulk ablenken soll? Ich werde das niemals schaffen, sieh ihn dir nur an!" schrie ich mir die Seele aus dem Leib. Die Musik war so laut, dass ich das gefühlt bekam, dass der Boden bebte.
"Du wirst es schaffen, denk an das Geld! Tanz ein wenig, mach dich locker und lächele ihn süß an. Ich warte draußen auf dich" mit einem klopfen auf der Schulter verschwand er auch schon. Danke für nichts Dylan.
Ich brauchte Alkohol, sehr viel sogar ohne würde ich es niemals schaffen. Ich glaube nicht mal mit Alkohol könnte ich es schaffen. Wie soll er mich überhaupt wahrnehmen, wenn ich ganze zwei Köpfe kleiner war als er. Ich hatte ihn bis jetzt nur im Sitzen gesehen aber selbst da konnte er seine Größe nicht verstecken. An der Bar angekommen bestellte ich mir drei ganze Tequilas, ich brauchte so viel Alkohol wie es nur ging. Ohne zu zögern, trank ich sie alle nacheinander aus. Worauf hatte ich mich bloß eingelassen, warum war ich so naiv gewesen zu glauben ich könnte es schaffen, aber es gab kein Zurück mehr. Ich würde es jetzt durchziehen, auch wenn ich es nicht schaffen sollte. Ich drehte mich Richtung Tanzfläche und lehnte mich gegen die Bar, während sich mein Blick auf ihn fokussierte. Dass ich ihn unter so vielen Menschen auffallen würde, wäre ein Wunder. Ich musste mir was einfallen lassen. Mit langsamen Schritten ging ich zur Tanzfläche, fing an mich zu bewegen. Meine Hände fuhren über meinen Körper, über meine Haare und über meinen Brüsten. Meine Hüfte bewegte sich zum schnellen Rhythmus, die Musik ließ mich lächeln, ließ mich wohlfühlen. Einige Männer versuchten mich anzutanzen, die ich aber gekonnt von mir stieß. Immer richtete ich mein Blick nach oben zu den Männern die lachend auf eine Couch saßen und er mittendrin. Er bemerkte mich nicht aber dafür einer seiner Freunde, der mich angrinste und all meine Bewegungen mitverfolgte. Er klatsche während er mich grinsend ansah und somit bekam ich die Aufmerksamkeit von den anderen. Ich musste grinsen als ich sah, dass ich die Aufmerksamkeit von dem Mann hatte von der ich sie wollte. Ich lachte, ließ mein Kopf in den Nacken fallen, bevor ich mich wegdrehte und wieder zur Bar ging. Drei weitere Tequilas folgen, die nicht mehr so brannten beim Runterschlucken wie die davor. Ich konnte deren Blicke förmlich an mir spüren, sie hätten nicht erwartet, dass ich mich umdrehen und gehen würde. Ich setzte mich auf eine der Stühle, lehnte mich mit einem Arm an die bar und drehte mich mit überschlagenden Beinen wieder in deren Richtung. Einige Blicke lagen noch an mir sowie seins auch, ich hielt mein Glas in die Höhe, bevor ich ihn lächelnd austrank. Sein Blick glitt über meine Nackten Beinen bis zu meinen Brüsten und fanden schließlich zu meinem Gesicht. Als er plötzlich aufstand, sein Jackett auszog und sich in meine Richtung begab, öffneten sich meine Augen schockiert, was ihn zum Schmunzeln brach. So schnell ich konnte drehte ich mir wieder zur Bar und bestellte mir noch einen Tequila. Ich hatte es geschafft und gleich würde ein gutaussehender angsteinflößender Mann vor mir stehen. Ich wollte es nicht mehr schaffen und zum Wegrennen war es eindeutig zu spät.
"Noch einen Tequila?" es fühlte sich so an als wäre ich genau hinter mir. Seine Stimme verschaffte meinen Körper eine Gänsehaut. Ich sah ihn, bevor ich so schnell wie möglich mein Tequila austrank und mir gleich darauf noch einen bestellte. Die Vermutung das er vielleicht denken könnte ich sei eine Alkoholikerin war mir egal. Er machte mir Angst, also brauchte ich ganz viel Alkohol.
"Schmeckt fast schon, wie Wasser" brachte ich nur mit einem leisen Lachen zustande und er lachte auch. Sein lachen klang aufgesetzt und als würde er seine Beute anlachen. Sein Lachen machte mir ebenfalls Angst. Ich sah ihn mir einige Augenblicke an bevor ich plötzlich am Arm gepackt wurde und mich nach wenigen Minuten auf den kalten Asphalt vor dem Club wieder fand. Dylan lag direkt neben mir, sein Gesicht blutverschmiert. Ich sagte bereits ich würde es nicht schaffen. Dylan wurde von zwei weiteren Männern festgehalten. Eine Ausrede, um mich aus diesem Schlamassel rauszureden, fand dich nicht. Ich glaube für sowas gibt es auch keine Ausrede.
"Haben wir dir nicht gesagt, du sollst die Stadt verlassen? " mir fiel auf, dass Dylan mir nicht gesagt hatte das er der Boss war. Aber es war klar, dass er hier das Sagen hatte, den all die anderen Männer fokussierten sich auf seine Anweisungen. Dylan sah mich an und beantwortete die Frage nicht. Er wollte die Aufmerksamkeit auf mich lenken, ich glaubte es einfach nicht. Mir wurde bewusst, dass die von Anfang an wussten, dass ich zu Dylan gehörte und was wir vorhatten.
"Ich kenne ihn nicht, ehrlich nicht. Ich habe ihn davor noch nie in meinen Leben gesehen" sagte ich schulterzuckend. Ich bekam ein schlechtes Gewissen als ich in Dylans Gesicht sah. Er war ein Mann er würde es schon überleben.
Bevor sich Enzo zu mir drehen konnte, fing ich an zu rennen. Ich rannte so schnell wie konnte, meine Lunge brannte und meine Angst brachte mein ganzer Körper zum Zittern. Ich rannte so schnell wie Forrest Gump. Schnell bog in die nächste Straße ab und lief Richtung Park. Über Dylan machte ich mir keine weiteren Gedanken, er würde es schon schaffen. Ich drehte mich mehrmals um, konnte aber niemanden erkennen, meine Schritte und mein schweres Atmen war, das einzige was ich richtig wahrnehmen konnte. Ich wollte mich nochmal umdrehen, als mein Absatz abbrach, meine Beine mich zum Boden zwangen und mein Blick zwei schwarze Anzugschuhe vor mir wahrnahm.
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ᴍᴀꜰɪᴀ'ꜱ ᴍᴀɴ
Teen FictionEine Naturschönheit, schlau, freundlich, lustig und hilfsbereit. Das war das, was alle dachten, wenn Sie sie sahen, jedoch waren ihre Probleme verborgen in einen der schönsten lächeln. Eine alleinerziehende Mutter, die ihre Zeit im Gefängnis ab...