Wir mussten nicht lange warten, bis wir zu einem Tisch geführt wurden. Ich konnte beobachten, dass ein junges Paar, das sich unterhielt, gebeten wurde aufzustehen. Sie mussten nur unsertwegen gehen, ich bekam ein schlechtes Gewissen. Enzo spannte sich an, zog seine Schulter und sein Kind hoch, er wollte den anderen Gästen zeigen, wer er war. Die Stimmung im Raum verändert sich, die Gäste hörten auf zu reden und die Kellner machten Platz, wenn Enzo an sie vorbeiging. Es war mir unangenehm, ich folgte Enzo mit gesenktem Kopf.
Ich musste zugeben, dass das Restaurant genauso wunderschön von innen wie von außen aussah. Alle war weiß/Gold gestaltet, der besteckt war ebenfalls Gold und überall sah man Blumen. Aus den Fenstern konnte man einen wunderschönen Garten mit einem Brunnen erkennen. Ich konnte mir vorstellen, das normal verdiente, sich ein Abendessen hier nicht leisten könnten sowie ich auch. Ein Monatsgehalt könnte man hierlassen.
Es stellte sich her raus, dass Enzo viel anstrengender war als erwartet. Ich musste mich in den letzten zehn Minuten zusammenreißen, um zu verhindern, dass nichts Unbedachtes mein Mund verließ. Ihn missfiel alles, was ich tat, selbst wenn ich nichts sagte. Ich gab mein bestes ihn nicht zu provozieren, denn seine Stimmung war seitdem wir hier reingekommen waren, ziemlich angespannt. Ich sah mich im Restaurant immer wieder um versuchte mich abzulenken, versuchte ihn nicht anzusehen. Die Atmosphäre im Restaurant war wieder angenehmer, die Gäste unterhielten sich wieder.
"Willkommen Herr Mancini, was darf ich Ihnen und ihre Begleitung bringen?" fragte uns der Kellner. Er sah gut aus, er war sicherlich nicht älter als 30.
"Wir nehmen zwei Steaks mit Kartoffeln und eine Flasche von dem Chateau" gab ihn Enzo mit einem Nicken zu verstehen. Der Kellner sah unsicher zu mir rüber was ich nur mit einem Lächeln erwiderte.
Mit einem nicken und einen lächeln machte sich der Kellner auf dem Weg zur Küche, um unsere Bestellung weiterzugeben. Zu der Tatsache, dass Enzo für mich bestellt hatte, ohne mich zu fragen, ignorierte ich bewusst. Dass ich kein Wein trinke, würde er schon bemerken. Irgendwann wurde mir langweilig und die anderen Gäste wurden immer uninteressanter, sodass ich anfing auf dem Tisch eine Melodie zu klopfen. Ich versuchte es jedenfalls, Enzo hatte ich dabei ganz vergessen. Er war die meiste Zeit am Handy oder starte mich einige Male nachdenklich an.
"Hör auf damit, es stört mich" teilte mir Enzo mit und deutete auf meine Hand, die immer wieder auf den Tisch klopfte. Ich sah ihn an, hörte aber dabei nicht auf, auf den Tisch zu klopfen. Es war mir inzwischen egal, irgendwie musste ich mich beschäftigen bis, das Essen kam.
"Ich sagte, du sollst aufhören!" sprach er nochmal lauter. Er konnte mich mal, er konnte nicht über alles bestimmen. Ich fühlte mich machtlos, als könnte, ich nicht meine eigene Meinung vertreten.
Ich ignorierte ihn und klopfte weiterhin auf den Tisch. Ich konnte mir vorstellen, dass die Situation eskaliert wäre, aber das wurde von dem kommenden Kellner verhindert. Er schenkte uns den Wein ein und übergab uns unsere Teller. Das Essen sah fantastisch aus, mir lief fast das Wasser aus dem Mund. Das Steak roch gut und sah perfekt aus aber den Wein würde ich nicht anrühren.
Ich bedankte mich lächeln bei dem Kellner, er sah kurz zur Enzo rüber, bevor er mein Lächeln erwiderte und verschwand. Ich schenkte Enzo kein einzigen Blick als ich mir ein Stück vom Steak abschnitt und zu meinem Mund führte. Ich war mir sicher, er würde unfassbar gut schmecken.
"Ich glaube nicht, dass du es verdienst, hast, dieses Essen zu genießen." unterbrach Enzo mein Versuch zu essen. Er zerstörte mir den Augenblick.
"Und weshalb nicht?" fragte ich ihn und ließ meine Gabel fallen.
"Du hast anscheinend nicht verstanden zu wem du gehörst, dass du dein Lächeln jeden fremden Mann schenkst." sein Gesicht sprach wände. Seine Finger tippten auf den Tisch, während er mich mit dunklen Augen ansah. Er hatte sein Glas und seinen Teller kein Mal angerührt.
Es konnte doch nicht sein Ernst sein, er konnte doch nicht sauer sein, nur weil ich den Kellner angelächelt hatte. Ich wollte bloß freundlich sein, immerhin war mir bewusst, dass jeder in diesen Raum hatte und das nur wegen Ihn. Ich wollte nur die Stimmung locken, den Kellner das Gefühl geben es sei alles gut und mich nicht an ihn ranschmeißen.
"Ich habe ihn bloß aus Höflichkeit angelächelt, so macht man das üblicherweise." versuchte ich mich zu rechtfertigen. Er übertrieb, er konnte nicht von mir verlangen, dass ich niemanden mehr anlächeln sollte.
"Deine Höflichkeit kannst du die ab sofort sparen, haben wir uns verstanden?" fragte er mich.
Ich antwortete ihn nicht, sondern nickte nur. Ihn schien die Antwort auszureichen, denn er fing an zu essen was ich ihn mit einem leichten zögern nachtat. Das restliche Essen verlief schweigend, mir war der Appetit vergangen. Das Essen schmeckte so lecker wie ich es mir vorgestellt hatte und so wie es roch aber ich Schafte nur paar bisse. Enzo hingegen aß seelenruhig sein essen, ließ sich von nichts aus der Ruhe bringen. Er trank nach jedem Bissen einen Schluck von seinem Wein und schloss einige Male die Augen, um ihn richtig zu genießen. Am liebsten hätte ich sein Wein weggeschüttet und ihn sein teureren Anzug mit meinem vollen Glas ruiniert. Sein Schweigen provozierte mich und das schien ihn zu gefallen.
Ich riss meine Augen geschockt auf als plötzlich ein verwunderter Kellner vor uns stand. Sein Auge war rot angelaufen und man konnte erkennen das seine Lippe geblutet hatte. Mein Gehirn wollte nicht verstehen, was sich vor mir abspielte.
"Was hast du getan?" schrie ich ihn fast an. Ich hielt mich nicht mehr zurück. Der Kellner verschwand sofort als Enzo ihn ansah.
"Ich habe rein Garnichts gemacht." tat er auf Ahnungslos. Es war zum Schreien, so wie er sich benahm.
Mir war es natürlich bewusst, dass er den Kellner nicht zusammengeschlagen hatte, aber ich wusste das er etwas damit zu tun hatte. Er konnte doch nicht jemanden zusammenschlagen lassen nur, weil ich ihn angelächelt hatte. Er hatte sie nicht mehr alle.
"Verarsch mich nicht, du kannst doch nicht jemanden zusammenschlagen lassen nur, weil ich ihn angelächelt habe. Du spinnst doch!" schrie ich. Ich konnte meine Wut nicht mehr kontrollieren, ich konnte ich nicht mit den Gedanken abfinden, dass jemand verletzt, wurden war und das meinetwegen.
"Ich kann es und ich habe es getan" schrie er zurück und stand auf. Er ging Richtung Tür, er machte keine Anstalten auf mich zu warten oder nach mir zu achten. Ich hätte schreien können, ihn anschreien können. Ich blieb erstmal einige Minuten sitzen, bevor ich ihn folgte. Mit einem unsicheren lächeln entschuldigte ich mich bei den anderen Gästen.
Wütend riss ich die Tür auf und setzte mich ins Auto, in dem Enzo bereits auf mich wartete.
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ᴍᴀꜰɪᴀ'ꜱ ᴍᴀɴ
Teen FictionEine Naturschönheit, schlau, freundlich, lustig und hilfsbereit. Das war das, was alle dachten, wenn Sie sie sahen, jedoch waren ihre Probleme verborgen in einen der schönsten lächeln. Eine alleinerziehende Mutter, die ihre Zeit im Gefängnis ab...