Kapitel 5

662 19 12
                                    

Am nächsten Tag war Matteo wie ausgewechselt. Plötzlich war er so kühl und strahlte pure Dominanz aus. Nun saßen wir am Esstisch und es war sehr unangenehmen.

Er hat mit mir kaum ein Wort gesprochen. Ich hielt es nicht mehr aus und unterbrach die leise Stimmung.

«Ist alles okay? Hast du schlecht geschlafen?» traute ich mich schließlich Matteo zu fragen.

Sein Blick schellte nach oben und traf auf meinen. Er antwortet nicht. Schon wieder einmal. Nachdem er seinen Kaffee fertig getrunken hatte, machte er schon einen Abgang.

Ich fragte Anastasia, ob sie vielleicht etwas wusste, doch auch sie zuckte nur mit den Schultern.

Nach einer Weile kam der Therapeut und das ganze Spiel fing von vorne an.

Doch diesmal war Matteo nicht an meiner Seite. Er war so weit ich weiß rausgegangen, doch wohin wusste ich nicht.

Die Stunden liefen gut und ich fühlte auch endlich etwas an meinen Beinen.

Es lief so gut, dass mir der Arzt nun langsam vom Rollstuhl abriet und mir paar Krücken in die Hand drückte.

~~~

Ich wollte Matteo damit überraschen und war schon ganz nervös vom Warten. Als plötzlich die Tür aufging und ein blutiger Matteo ins Zimmer kam.

Mir stockte der Atem, ich sah eine starke Wunde an seiner Wange und seine Lippen waren Blut überströmt.

Langsam ging ich auf ihn zu und strich mit meinen Fingern über seine Wunde. Er schloss seine Augen und seufzte einmal tief.

«Was ist passiert?» fragte ich flüsternd. Matteo nahm nach einer Weile meine Hand von seiner Wange und ließ sie los.

Diese Kälte, die er so plötzlich ausstrahlte, machte mich irgendwie traurig und ich fühlte auf einmal eine große leere in mir.

Trotz allem versuchte ich mit den Krücken schnell zum Bad zu laufen und holte den Erste-Hilfe-Kasten raus. Zurück im Zimmer bat ich Matteo sich aufs Bett zu setzten, was er auch nach kurzem überlegen machte.

Also verarztete ich ihn und spürte seinen brennenden Blick, was mir eine Gänsehaut am Rücken verbreitete.

Auch wenn ich nicht der geborene Profi war, sah er schon ein wenig besser aus.

Genau als ich aufstehen wollte, zog mich Matteo mit voller Wucht am Arm zu sich zurück und nahm mich plötzlich in eine starke Umarmung.

Verwirrt über seine plötzliche Wärme, stand ich eine Weile so da, bis ich schließlich die Umarmung erwiderte.

Was ich nicht dafür tun würde, zu wissen was in seinem Kopf abging. Doch auf einmal fühlte ich mich besser, wohler und geliebt.

Diese Schmetterlinge in meinem Bauch. Diese Gänsehaut auf meinem Körper. Ich konnte nicht glauben wie stark mein Körper bei seiner Präsenz reagierte.

So verweilten wir eine Weile, bis es an der Tür klopfte. Herein war das einzige, was Matteo sagte. Wir lösten uns von der Umarmung und Anastasia betraf den Raum.

«Ich wollte kurz Bescheid geben, das das Abendessen fertig ist, Sir» genau als die Worte ihren Mund verließen, so war sie schon aus dem Zimmer rausgegangen.

Gerade wollte ich aufstehen, als ruckartig Matteo vor mir stand und mir die Krücken vorhielt. Ich nahm sie dankend aus seiner Hand und stellte mich auf die Beine.

«Wie ich sehe, läuft die Therapie sehr gut.» lächelte mich Matteo an und ich konnte meinen starken Herzschlag hören, als ich wieder seine Stimme hörte.

«Ja. Der Therapeut meinte sogar das ich in den nächsten Tagen schon wieder laufen kann.» erzählte ich ihm stolz und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Der Gedanke daran machte mich einfach Tod glücklich und ich konnte es nicht mehr abwarten.

Als wir endlich unten waren, roch ich schon das essen. Was gibt es schon besseres als selbstgemachte Pizza.

Gerade war ich dabei diese Pizza zu verschlingen, als es plötzlich an der Tür klingelte.

«Erwartest du jemanden?», fragte ich also Matteo und er schüttelte den Kopf. Ich hatte ein mulmiges Gefühl, doch ließ mir nichts anmerken.

Anastasia ging zur Tür und ich konnte meine Neugier nicht mehr verstecken, weshalb ich aufstand und auch Richtung Tür lief.

Eine wunderschöne Frau kam zum Vorschein. Leichtes Blond-Braunes Haar, die bis zu ihrem Rücken gehen. Hellbraune Augen und ein markantes, perfektes Gesicht.

Kurz gefasst, war sie wirklich sehr schön und schon fühlte ich mich hässlich ein meiner eigenen Haut.

Matteo lief auf sie zu und ich fragte mich, ob sie sich irgendwoher kannten.

Doch auf einmal zog sie Matteo zu sich und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen.

«Hallo mein Schatz! Ich hab dich so vermisst und wollte dir eine Überraschung machen» lächelte sie ihm entgegen, nachdem sie sich voneinander getrennt hatten.

Schatz?!

Was zur Hölle!?

Nun standen die beiden vor mir. Hand in Hand. Und ich? Ich wusste nicht, was ich fühlen sollte.

«Ach und du bist die Tochter von einer der Mitarbeiter. Ich bin Sarah.»

Die Frau, die sich als Sarah stellte, kam zu mir und streckte ihre Hand.

Ich stand perplex da. Tochter eines Mitarbeiters? Ich spürte schon die Tränen aufkommen und versuchte es zu verhindern, indem ich auf meiner Lippe kaute.

Matteo sah mich für eine Zeit lang an und dann nickte er unauffällig. Also nahm ich die Hand von Sarah und schüttelte sie.

«Ja, bin ich.» war das einzige, was ich sagen konnte, bevor ich die Treppen hochrannte.

Ich schloss mich im Zimmer ein und ließ die Tränen laufen. Hatte mich Matteo etwa betrogen?

Der Gedanke daran ließ mich aufschluchzen und ich tat schnell meine Hand auf meinen Mund, um ja kein laut von mir zu geben.

Ich wollte es nicht wahrhaben, doch die Wahrheit konnte ich nicht verändern.

~~~

Nach einer Weile kam Matteo endlich ins Zimmer...

♡︎♡︎♡

Wie findet ihr die Geschichte bis jetzt? Ist sie langweilig? Spannend?

Ziehe ich die Geschichte zu sehr in die Länge oder ist es gut so?

Auf der einen Seite möchte ich es spannend machen und auf der anderen Seite will ich, aber nicht das es in die Länge gezogen wird und die Geschichte dann eben langweilig wird...

Ich würde mich sehr für eure Meinungen interessieren :)

YOUR TOXIC GAMEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt