«Verdammt! Lass es mich doch erst einmal erklären!» schrie plötzlich Matteo was mich aufzucken ließ. Er verfestigte seine Hand ruckartig auf meinem Arm und zog mich die Treppen nach oben. Als wir oben waren, fing ich direkt an zu sprechen.
«Wieso hat er mich so genannt?» das war gerade die einzige Frage die wirklich brennend auf meiner Zunge lag. Matteo blieb kurz stehen und schaute mich eine Weile einfach nur an.
«Er ist ein Feind von mir und will dich mir wegnehmen!» ich wusste nicht, was ich sagen sollte, weshalb ich einfach still blieb. Irgendwie wusste ich nicht, ob ich Matteo vertrauen konnte. Der fremde Mann hat mich mit so leuchtenden Augen angeguckt das ich irgendwie das Gefühl hatte ihn von irgendwo zu kennen.
«Du vertraust mir nicht...» es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Plötzlich sah ich etwas, von dem ich dachte das es nicht einmal existiert. Matteos Augen wurden glasig und eine Träne lief ihm runter.
Oh nein jetzt bloß keine Schuldgefühle. Aber ich sah ihn zum ersten Mal so verzweifelt und dieses schlechte Gewissen wurde immer größer.
«Du weißt das ich meine Wut nicht kontrollieren kann, das verleugne ich auch nicht aber ich dachte wirklich, dass du mir vertrauen würdest.»
Jetzt war ich diejenige die sich schwer hielt nicht loszuheulen und ihn in die Arme zu nehmen. «Trotzdem ist das keine Entschuldigung dafür das du den Mann dort fast Tod geschlagen hast!» meine Stimme wurde immer lauter.
«Ich weiß...» er umfasste kurz meine Schulter, um anschließend die Treppen nach oben zu gehen. Doch bevor er noch einen Schritt auf die Stufe machen konnte rannte ich zu ihm und nahm ihn in den Arm.
Meine Hände umschlungen an seine Brust und mein Gesicht hinter seinem Rücken wo ich sein Aftershave wieder einatmete. Er hielt inne.
«Es tut mir leid... Alles ist meine Schuld! Es tut mir so leid Matteo, dass ich dich zum Weinen gebracht habe» erst nachdem ich geschluchzt hatte, merkte ich das ich schon längst am Weinen war. Matteo drehte sich um, um mich dann in seine Arme zu nehmen und mit seiner Hand meinen Kopf zu streicheln.
Es fühlte sich so an als würde es nur noch uns beide geben. Ich hörte seinen Herzschlag und wollte gar nicht das dieser Moment endet, doch wieder einmal gönnte mir das Leben nicht diesen Moment den Matteos Handy klingelte. Er entschuldigte sich und machte einen Abgang.
Und wieder kam diese leere zurück. Ich ging zurück auf unser Zimmer und legte mich aufs Bett. Gerade als ich es mir so richtig gemütlich machen wollte spürte ich unter meinem Kissen etwas. Ein Blatt. Hatte ich es da hingetan, wenn ja wieso und wann. Aber die größte Frage war, wieso ich mich nicht einmal daran erinnerte?!
Ich entfaltete den Zettel und darauf stand:
-Du hast bei der Polizei gearbeitet
-Warst hinter jemandem her
-Du hast wohl möglich jemanden erschossen...Okay das ist echt ein mieses Spiel. Ich war kurz davor meinen Verstand zu verlieren. Plötzlich musste ich krankhaft lachen, weil das ja theoretisch schon passiert war. Wieso fing ich an immer Sachen zu vergessen, statt das die Erinnerungen kommen verschwinden sie immer mehr und mehr?
Matteo kam plötzlich mit so einer Wucht ins Zimmer, das ich vor Schreck das Blatt fallen gelassen habe. Noch bevor seine Augen nach unten wanderten, kickte ich es mit meinem Fuß unter das Bett und stand direkt auf.
«Ich wollte dir nur sagen, dass was dazwischen gekommen ist und ich jetzt wegmuss. Du bist alleine und ich hoffe das du keinen Mist baust. Du kannst ausnahmsweise zum Garten raus, aber vergiss nicht meine Bodyguards.» er sprach es mit so einer leere aus das ich geglaubt habe das er einen Zwilling hat und der eine nett und liebevoll war während der andere leer und gefühllos.
Da nichts von mir kam, ging er zum Schrank um sich ein schwarzes T-Shirt und eine schwarze Hose zu nehmen. Dann ging er wortlos zum Badezimmer und in wenigen Sekunden hörte ich auch schon die Dusche.
Ich war immer noch geschockt über diesen Zettel und hoffte einfach, dass er nichts bemerkt hatte. Es war so als hätte man von jemanden geträumt, was man dann vergessen hatte bis man die Person eben wieder gesehen hat. Genau so war es mit meinem Gedächtnis. Ich erinnere mich wieder halbwegs an Dinge, nachdem ich sie erst gesehen hatte. Schnell bückte ich mich runter, um diesen Zettel aufzuheben und ihn irgendwo anders zu verstecken.
....
Matteo war schon seit Stunden weg und draußen dämmerte es schon. Plötzlich knurrte mein Magen, weshalb ich aufstand und in die Küche ging, um mir etwas zu essen zu machen.
Ich war zum ersten Mal in diesem großen Anwesen alleine und musste deshalb jeden Schrank öffnen, um etwas Nützliches zu finden. Doch schon im nächsten Moment bereute ich es. Ein Schrank voller Medikamente und mein Menschenverstand sagte mir das es keine alltäglichen Medikamente sind.
Naja Schlaftabletten benutzen sicherlich die meisten, aber doch nicht so viele. Darunter waren auch kleine Glasflaschen mit verschiedenen Flüssigkeiten. Ich nahm mir zwei raus und las sie mir durch. Das eine war für Kopfschmerzen und das andere für eine Grippe. Das alles sollte mich doch gar nicht so schockieren. Matteo ist doch stinkreich, da kann er sich zu allen kleinen Schmerzen die passende Medizin kaufen.
Gerade als ich die Flaschen wieder reinlegen wollte, ging auf einmal ein Stückchen von der Banderole ab und mir wurde klar, dass es sich hier gar nicht um Kopfschmerzen, sondern um Chloroform handelte.
Chloroform?!
Eine Stimme in mir sagt, dass ich diesen scheiß, jedes Mal getrunken habe und mich deswegen nicht mehr an etwas erinnern konnte. Mir fiel es schwer mich auf Beinen zu halten, weshalb ich mich am Tressen festhielt. Ich wollte es nicht wahrhaben. Matteo würde sowas nicht machen.
Aus dieser Angst und Enttäuschung wurde Wut, weshalb ich das ganze wieder ins Schrank tat und dann die Treppen hochging. Ich näherte mich immer mehr Matteos Büro und schließlich öffnete ich die Tür. Was für Geheimnisse hast du Matteo? Finden wir es doch Mal heraus...
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YOUR TOXIC GAME
Mystery / Thriller{ Er stand dort. Ich hatte nur Aussicht auf seinen muskulösen Rücken. Genau als ich sprechen wollte, sah ich ihn wie er plötzlich eine kleine Flasche mit einer Flüssigkeit aus seiner Hosentasche rausholte. Mir stockte der Atem und ich hoffte darauf...