Kapitel 6

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«Bevor du etwas sagst, lass es mich dir erklären.» sprach Matteo direkt.

«Es ist nicht so wie es aussieht.» perplex sah ich ihn an und konnte nicht glauben, was er da von sich gab.

«Achso, also habe ich mir das alles nur eingebildet?!», schrie ich ihn an und die Traurigkeit verwandelte sich in Wut.

«Nein, aber versteh es doc-» noch bevor er seinen Satz beenden konnte, unterbrach ich ihn.

Ich stand einfach auf und war bereit das Zimmer, doch er zog mich am Arm voll gewalttätig zurück, sodass ich kurz mein Gleichgewicht verlor.

Bevor ich auf den Boden fiel, hielt mich Matteo noch rechtzeitig auf.

«Wieso tust du mir das an?!» schrie ich ihn verzweifelt an und schlug ihm immer wieder auf die Brust.

«Verdammt! Ich musste das tun! Versteh es doch endlich! Ich werde gezwungen mit Sarah ein paar zu sein. Zum einen ist es wegen meiner und ihrer Familie. Also es ist etwas Geschäftliches und zum anderen kann ich nicht mit ihr Schluss machen, weil sie psychisch krank ist und sich sogar selbst umbringen würde.» Er hielt meine Hände fest und ich brauchte einen Moment, um seine Worte zu realisieren.

«Ach, also würdest du sie auch heiraten, weil sie ja so krank ist?», fragte ich ihn, nachdem ich mich beruhigt hatte.

«Nein, das verspreche ich dir», sagte er nun und nahm mich in eine Umarmung. Matteo strich mir sanft über den Rücken und küsste meinen Haaransatz, was mir augenblicklich eine Gänsehaut an meinem gesamten Körper verbreitete.

Ich konnte nicht mehr widerstehen und erwiderte die Umarmung. Neben ihm fühlte ich mich so klein. Er war mindestens zwei Köpfe größer als ich.

Sein Aftershave roch wie immer himmlisch. Ich fühlte mich gleich viel wohler und all die Traurigkeit und Wut waren wie verschwunden.

Ich schmiegte mich an seiner Brust und ich wollte mich erst gar nicht von ihm trennen, doch plötzlich klingelte sein Handy.

Also lösten wir uns voneinander und er wollte gerade rangehen, aber das Klingeln hatte aufgehört. Matteo musste also seinen Pin eingeben und meine innere Stimme sagte mir, dass ich unauffällig schauen sollte. Was ich dann auch tat. Nur für alle Fälle.

Er nahm sich das Handy zu Ohr und ab da war ich in meinen Gedanken versunken. Mir fiel auf das Matteo mir gar nicht mein Handy gegeben hatte. Es ist sicherlich beim Unfall irgendwo hingeflogen.

Draußen war ich auch nicht mehr, nur ab und zu im Garten. Matteo meinte, dass es nicht gut für mich sei so früh wieder raus unter all den Menschen zu gehen, weshalb ich es so beließ. Aber langsam fühlte ich mich hier wie eingeschlossen. Wie eine Gefangene.

Ich schüttelte den Gedanken sofort ab, den sowas war doch nicht möglich und einfach nur schwachsinnig.

«Die Arbeit ruft. Ich muss leider gehen» waren seine Worte bevor er den Raum verließ.

Nun war ich wieder alleine mit meinen Gedanken und Gefühlen. Das alles war für mich ein wenig zu viel, weshalb ich mich in Bett gelegt hatte.

Ich starrte die Decke an und fiel nach einer Zeit in einen tiefen Schlaf.

«Celina!», schrie mir plötzlich eine Stimme zu und als ich genauer hinsah, sah ich eine Frau, die mir sehr ähnelte. Meine Mutter?

«Celina... Du bist in großer Gefahr! Matteo belügt dich nur!» schrie soeben ein Mann, etwa mein Vater?

«Du bist in Gefahr!», schrien mir beide Stimmen, immer und immer wieder.

Ich hielt mir meine Ohren zu und schüttelte meinen Kopf, denn sie hörten nicht auf.

«HÖRT AUF! HÖRT AUF! HÖRT AUF!» schrie ich immer wieder ein und zappelte herum.

Plötzlich schreckte ich auf. Es war nur ein Albtraum. Als ich mich im Raum umsah, merkte ich das es schon dunkel geworden war.

Das Licht vom Mond beleuchtete das Zimmer ein wenig, weshalb ich zusammen zuckte, als ich eine Gestalt wahr nahm.

Matteo saß auf einem Sessel vor mir und sah mich an.

Er stand auf und kam mir immer näher und näher. Die Matratze wurde schwerer, als Matteo sich vor mir saß.

Langsam und fürsorglich streichelte er meine Haare. Es beruhigte mich.

Doch hatte der Traum eine Bedeutung. Plötzlich erinnerte ich mich ein wenig an das Aussehen, meiner Eltern.

«Wer soll aufhören?», fragte mich Matteo nach einer Weile. Erst war ich mir nicht sicher, ob ich ihm von meinem Traum erzählen sollte. Aber dann fing ich an zu sprechen.

«Meine Eltern.... Glaube ich zumindest. Sie meinten-» ich atmete kurz aus und sprach weiter

«Das ich in Gefahr sei und du mich nur belügst...» plapperte ich los.

Matteo starrte mich eine Zeit lang nur an und ich wurde langsam ungeduldig, über seine Reaktion. Leider konnte ich keinerlei Emotionen in seinen Augen erkennen.

Doch dann fing er auf einmal an rau zu lachen und ich wusste nicht warum. Doch sein lachen verpasste mir eine Gänsehaut am ganzen Körper. Schon wieder...

«Es war nur ein Traum Celina oder kehren deine Erinnerung langsam zurück?» seine Frage war eher wie eine Feststellung.

«Ich hoffe es...» nuschelte ich und mit einem Mal ging Matteo raus. Der Gedanke daran, dass meine Erinnerungen wieder zurückkehren, ließ mich stark auf grinsen.

Es vergingen paar Minuten bis Matteo mit einem vollen Glas Milch ins Zimmer wieder kam.

«Hier. Trink.» es war keine bitte, sondern ein Befehl. Seine Präsenz und Dominanz, machten es mir nicht leicht einfach Nein zu sagen, weshalb ich es dankend annahm und es auf Ex trank.

Matteo kam auf mich zu und streichelte mir über die Wange. Plötzlich wurde mir warm und ich spürte bei meinem Unterleib, ein starkes ziehen. Ich ließ mich ins Bett fallen, mich überkam die Müdigkeit und ich fiel ins Land der Träume....

♡︎♡︎♡

Ob der Traum wirklich eine Bedeutung hatte...?

YOUR TOXIC GAMEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt