Zum Glück war heute Vormittag deutlich besser Wetter gewesen als gestern Nachmittag, so dass Laura und ich mit den Jungs einen schönen Vormittag mit Sandburgen bauen, Muscheln sammeln, durchs Watt wandern und mit Softeis am Strand verbringen konnten. Nils sah so glücklich und zufrieden aus, dass sich ein Dauergrinsen auf meinem Gesicht abzeichnete.
Nachdem wir gestern zurück im Hotel waren, uns geduscht und umgezogen hatten, war es auch schon Zeit für das Abendessen. Zum Glück war der Tag für Nils so ereignisreich gewesen, dass ich anschließend keine Probleme hatte ihn ins Bett zu bringen.
Heute Abend würde ich ihn auch ins Bett bringen können, da ich nur den Nachmittag arbeiten musste. Deswegen stand ich nun im Badezimmer vor dem Spiegel und trug noch ein wenig Mascara auf, bevor ich das Bad zufrieden verließ.
Genau in dem Moment klopfte es auch schon an der Tür und als ich diese öffnete stand Nicole davor. Überrascht, aber auch froh, dass sie anscheinend als Babysitterin für unsere Jungs eingeteilt war, begrüßte ich sie. Sie hatte bereits öfter auf Paul und Nils aufgepasst wenn wir irgendwo auswärts arbeiten mussten und so kannte mein Kleiner sie und sie ihn bereits und ich musste ihr nicht noch irgendwas erklären.
Nils saß an dem kleinen Schreibtisch und malte ein Bild. Er hob nicht mal seinen Kopf als Nicole das Zimmer betrat und schien sie noch gar nicht wahrgenommen zu haben. So wie es aussah würde es mal wieder ein Polizeiauto werden. Er liebe alles was mit Polizei zutun hatte und entsprechend bestanden auch seine Spielzeuge zuhause zu 80 % aus Polizeisachen.
"Hey mein Kleiner. Ich muss jetzt los zur Arbeit. Aber kurz bevor du ins Bett musst, bin ich wieder da.", verabschiedete ich mich von ihm und drückte ihm einen Kuss auf die Haare. Auch Laura verabschiedete sich von Paul, der ebenfalls auf einem Stuhl am Schreibtisch saß, jedoch in einem Buch am blättern war. Zusammen machten wir uns auf dem Weg zur Rennstrecke.
***
Es herrschte bereits große Hektik als wir am Veranstaltungsort ankamen. Von einem kleinen, rundlichen und vor allem hypernervösen Mann um die 50 Jahre, mit Glatze und einem Klemmbrett unter dem Arm bekamen wir zu aller erst eine kurze Führung durch die Location und eine Einweisung wo wir was finden würden.
Das Buffet war bereits aufgebaut und die ersten Gäste würden gleich kommen. Also bereiteten wir eilig den Sekt für den Empfang vor. "Bist du auch ein wenig nervös?", flüsterte mir Laura zu, damit ihre Frage kein anderer mitbekam. "Warum sollte ich? Es ist doch nur ein Job wie jeder andere zuvor.", antwortete ich ein wenig verständnislos. "Wie jeder andere? Das hier ist ein internationales Sportevent, mit internationaler Presse und Promis!", seufzte sie leicht empört über meine Reaktion und sah mich auch genauso empört an. "Na und? Trotzdem ist es ein Job für uns, wie jeder andere zuvor auch.", wank ich ab und stellte weiter gefüllte Sektflöten auf ein kleines Tablet.
Von den Gästen die als erstes die Lounge betraten, sagte mir kein einziges Gesicht etwas. Nur meinen Kollegen schien der ein oder andere bekannt vorzukommen, da sie zwischendurch tuschelten wie Weiber beim Kaffeeklatsch. Kopfschüttelnd wandte ich meinen Blick von den Herren ab und verteilte weiter den Champagner.
Wenn ich mir die Besucher so ansah fragte ich mich, ob ich auch so geworden wäre wie sie. Teure Designerklamotten, teurer Schmuck und ein arrogantes Auftreten. Einige waren nicht viel älter als ich und man sah ihnen an, dass sie die Verhältnisse liebten, in die sie hinein geboren wurden. Hauptsache man zeigte nach außen, dass man Geld besaß.
Ein schmerzhafter Stich durchfuhr mich, als ich an meine Eltern dachte. Wie es ihnen wohl geht? Doch sofort versuchte ich diesen Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen und mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. Ich hatte gelernt, dass es nicht nur Geld sein konnte, dass einen glücklich macht.
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und plötzlich warst du da (Max Verstappen FF)
FanficManchmal spielt das Leben halt anders als man denkt. Mit 18 Jahren, wenn man grade mit der Schule fertig ist, sieht man das Leben anders... man ist unbeschwert, manchmal etwas leichtsinnig und naiv. Doch wenn ein einziger Schicksalsschlag dein ganze...