Geständnisse Teil 2

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"Es ist... war... kompliziert. Aber als erstes... alles was ich dir jemals gesagt habe, war auch so gemeint.", begann er schließlich stotternd mit seiner Erklärung. Na dass fängt ja schonmal gut an.

"Nachdem ich dich damals am Strand gesehen habe, war ich wirklich froh als du am Abend mit deiner Freundin zu mir auf die Party gekommen warst. Ich fand dich damals schon interessant. Ich fand dich hübsch. Du wirktest lebensfreudig, aufgeschlossen und abenteuerlustig. Auch wenn du dich seitdem verändert hast... und das nicht zum negativen. Wir werden alle irgendwann erwachsen...", fuhr er fort und ich hörte die Nervosität in seiner Stimme heraus, weshalb ich zu ihm rüber sah.

Dort saß er auf seiner Schaukel, sah starr auf seine Schuhe welche er immer weiter im Sand vergrub. Jetzt grade wirkte er nicht wie der selbstbewusste, starke Rennfahrer wie ich ihn die letzte Zeit meistens gesehen hatte.

"Ich habe dich seitdem nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Doch mehr als deinen Vornamen kannte ich nicht. Ich hatte keine Möglichkeit, irgendwie nach dir zu suchen.", wieder unterbrach er sich. Doch seine Worte machten mich sprachlos.

"Und dann habe ich irgendwann durch meinen Vater Kelly kennengelernt. Ich habe mich wohl in ihrer Gegenwart gefühlt und immer weniger an dich gedacht." WOW... Zumindest schien er jetzt ehrlich zu sein... "Doch als ich dich dann in Zandvoort wieder gesehen habe... als mir bewusst wurde, dass du das Mädchen von damals bist, da war mir klar, dass das wahrscheinlich meine letzte Chance sein würde dich besser kennen zu lernen. Und es war die beste Entscheidung, die ich jemals getroffen habe." da ich meinen Blick nicht von ihm abgewandt hatte, trafen sich nun unsere Blicke, nachdem er auch seinen auf mich gerichtet hatte.

"Außer wenn es um die Arbeit geht, habe ich nur dich im Kopf. Und nachdem wir uns das erste Mal geküsst hatten war mir sofort klar, dass das mit Kelly und mir keine Zukunft hat. Doch das wollte ich ihr nicht am Telefon sagen und dadurch das ich direkt nach Italien gereist bin, hatte ich sie dazwischen auch nicht gesehen. Das sie in Monza beim Rennen dabei sein würde, wusste ich nicht.", wieder unterbrach er sich kurz. Da ich ihn ausreden lassen wollte, behielt ich meine Fragen und meine Meinung vorerst für mich.

"Doch als sie dann zu uns in den Raum geschneit kam, da war ich so perplex... Ich wusste einfach nicht was ich machen soll... wie ich reagieren sollte..." fahrig fuhr er sich durch die Haare, welche bereits in alle Richtungen abstanden. "Ich war überfordert, obwohl ich mich eigentlich auf mein bevorstehendes Rennen konzentrieren musste. Wahrscheinlich habe ich es deswegen nicht direkt beendet."

"Und was war nach dem Rennen? Ihre Freude und deine Reaktion nach deinem Sieg... das war ja wohl eindeutig.", konnte ich doch nicht länger still sein.

"Das weiß ich nicht... vielleicht... Gewohnheit?" etwas unsicheres trat in seinen Blick. "Aber nachdem alles vorbei war... die Siegerehrung und Pressetermine... da hab ich mit geredet und es beendet.", tief atmete er durch. Was sollte das denn? Sie haben doch eine gemeinsame Tochter! "Denn sie ist es nicht was ich will. Ich will dich und mir ist es egal, ob Nils nun dein Bruder oder dein Sohn ist und ich glaube wir beide würden ganz gut miteinander klar kommen."

"Was soll das Max? Du verlässt einfach so deine Freundin und lässt deine Tochter im Stich, weil du mit mir zusammen sein willst?", fassungslos funkelte ich ihn an und sprang von meiner Schaukel auf. "Und wenn ich das auch wollen würde... es zulassen würde... mein Sohn sich an dich an meiner Seite irgendwann gewöhnen würde... dann kommt irgendwann eine andere Frau für die du uns dann verlässt?! Dann muss ich nicht nur meinen eigenen Schmerz verarbeiten, sondern auch noch Nils irgendwie erklären das du dann weg bist?!", baute ich mich verständnislos vor ihm auf.

"Das ist nicht Kelly's und meine gemeinsame Tochter.", stellte er klar und stand ebenfalls auf. "Und ich kann deine Bedenken auch nachvollziehen. Aber das wird nicht passieren!" unschlüssig stand er mir nun gegenüber. "Auch wenn es für dich wahrscheinlich schwer ist zu glauben. Ich wollte eigentlich seit über 6 Jahren keine andere als dich. Ich hätte dich an dem Morgen nach unserer gemeinsamen Nacht niemals gehen lassen dürfen, ohne nach deiner Nummer zu fragen.", versuchte er mich zu überzeugen.

Irgendwas in mir wollte ihm gerne glauben. Wahrscheinlich war es mein kleines naives Herz, welches bei seinen Worten fast dahin schmolz. Doch für Nils musste ich alle Eventualitäten ausschließen. Er war darauf angewiesen, dass ich ihn beschütze.

"Weiß du eigentlich was das für ein beschissenes Gefühl war, als sie da am Sonntag aufgetaucht ist, dich geküsst hat und ich gehen sollte? Und du hast gar nichts dazu gesagt!", brachen plötzlich meine Gefühle aus mir heraus und wieder einmal stiegen Tränen in mir auf.

"Es tut mir wirklich leid! Das musst du mir bitte glauben!", bat er mich verzweifelt. "So gerne ich es tun würde... Ich habe wegen Nils die letzten fünf Jahre keinen Mann in mein Leben gelassen..." naja... ich hatte ja auch nie die Chance dazu gehabt jemanden kennen zu lernen... "Ich hatte wirklich darüber nachgedacht dir von Nils zu erzählen... war am überlegen ob ich dem ganzen mit uns eine Chance gebe... ob das mit uns funktionieren könnte...", versuchte ich ihm meinen Standpunkt zu verdeutlichen. "Und das du Kelly und ihre Tochter jetzt verlassen hast... das ist genau das, wovor ich Angst habe... wovor ich meinen Sohn beschützen will." mehrfach atmete ich tief durch um mich zu beruhigen, was allerdings nur ein wenig klappte.

"Was kann ich tun, damit du mir glaubst?" machte er einen Schritt auf mich zu. 

"Was hast du gefühlt, wenn wir zusammen waren?", wollte er von mir wissen und überforderte mich mit der Frage. "Gut.", hauchte ich ihm entgegen. "Nur gut?", hakte er mit gerunzelter Stirn nach. "Nein." was wollte er denn von mir hören? Das ich in ihn verliebt war? "Wie dann?" "Man Max! Was möchtest du von mir hören?", wollte ich jetzt wieder mit fester Stimme von ihm wissen. Wobei es eher einer rhetorischen Frage glich. "Das ich mich bei dir wohl, sicher und geborgen gefühlt habe? Das du es geschafft hast, dass ich mich in so kurzer Zeit in dich verliebt habe?", sprach all das aus, was mir zuvor durch den Kopf ging.

"Dann gib dem ganzen doch bitte eine Chance. Gib mir die Chance, dir zu beweisen das ich es ernst meine.", versuchte er weiter mich zu überzeugen.

Auch wenn ich immer noch meine Zweifel hatte, fing mein kleines dummes Herz an, wie verrückt in meiner Brust zu schlagen. Sollte ich mich wirklich darauf einlassen? "OK.", hörte ich mich selber sagen, ohne das es mir bewusst war. Anscheinend hatte sich mein Unterbewusstsein bereits entschieden. Ein erleichterter Gesichtsausdruck breitete sich bei meinem Gegenüber aus, bevor ein breites Lächeln diesen ablöst.

"Das heißt, du gibst uns eine Chance?", hakte er trotzdem nochmal nach. "Anscheinend schon.", konnte ich es selber noch nicht so recht glauben. Und ehe ich mich versah, zog er mich in seine Arme und legte seine Lippen auf meine. Der Kuss war sanft und zögerlich, doch seine Lippen auf meinen zu spüren war einfach unglaublich.

und plötzlich warst du da (Max Verstappen FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt