Kapitel 16

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Maddy's POV

"Was ist heute los mit dir, ich kenne dich gar nicht so, du siehst irgendwie traurig aus..?", fragte mich Jack hinter der Theke.

Ich seufzte. Ja heute war einfach nicht mein Tag. Ich wollte einfach nur raus und mich in der letzten und hintersten Ecke verkriechen. Ich wünschte mir, dass mich niemand kannte. Es war erniedrigend wie mein Leben verlief. Aussichtslos und Einsam. Aber das konnte ich niemanden sagen, selbst Josh konnte ich die ganze Wahrheit nicht sagen. Mein inneres Ich wusste, dass es niemand verstehen würde, warum ich das tat. Warum ich so war, wie ich war.

"Ich habe Kopfschmerzen", log ich und griff mir auf meine Stirn.

Er legte einen Arm um mich. Ich bewunderte die Leute um mich. Sie waren alle glücklich. Der Mann mit dem roten Jackett an der Bar strahlte in sein Handy. Womöglich war es seine Freundin oder jemand der ihm sehr wichtig war. Die Frau dort hinten mit der krassen Kurhaarfrisur tanzte glücklich mit einem gutaussehenden Mann. Und ich? Ich saß hier, log was das Zeug hielt versank im eindeutig im Selbstmitleid. Wäre ich doch das brave Töchterchen geblieben. Aber das wollte ich doch gar nicht. Hieß es nicht immer, man sollte das tun was man wollte? Mein Kopf schaltete auf leer und ich ließ mich auf den Sessel neben mir sinken.

"Es ist wohl besser wenn du nach Hause gehst und dich auskurierst", sagte Jack zu mir und drückte mir meine Jacke in die Hand.

Zögernd nahm ich meine Jacke an und zog sie mir über. Vielleicht war es das Beste, vielleicht aber auch nicht. Mein Kopf began zu dröhnen und mir wurde kurz übel. Zitternd begab ich mich zum Ausgang.

"Hey Kleine, hast du Lust etwas Spaß zu haben?", fragte mich ein vollgedröhnter schmieriger Typ neben mir.

Er griff nach meinem Arm. Ich zog ihn zurück und schaute ihn böse an. Er lachte auf und kam mir näher. Seine Hand landete auf meinen Hintern.

"Lass mich in Ruhe", fauchte ich ihn an und stieß ihn von mir.

Er wurde darauf hin wütend und drückte mich gegen die Wand. Sein nach Alkohol riehender Atem kam mir entgegen. Angewiedert rümpfte ich meine Nase und schlug um mich. Er zog an meinem Kleid und riss daran bis mein BH zu sehen.

"Lass mich los", stieß ich von mir und biss ihn in seinen Arm.

Er schrie auf und hielt mich daraufhin fest, als ich weglaufen wollte.

"Du kleine verlogene Schlampe, wenn du es so haben willst, na bitte", schrie er und stieß mich auf den Boden.

Auf mir lag ein fremder Mann, der mich vergewaltigen wollte und mich konnte niemand sehen oder hören, weil ich in irgendeiner Seitengasse gelandet war. Ich versuchte mich zu wehren. Er riss an seiner Hose. Gerade wollte er mir das ganze Kleid wegreißen, als er von mir gezogen wurde.

"Du Bastard, findest du es toll ein Mädchen zu vergewaltigen?", schrie der unbekannte Retter.

Der fremde Mann rappelte sich auf uns lief so schnell er konnte weg. Mein Retter kam auf mich zu und zog mich behutsam hoch. Als ich sogleich ins seine Augen blickte wurde mir klar wer vor mir stand. Es war niemand anderer als Jonathan. Ich flehte innerlich, dass er mich nicht erkannte. Es war so eigenartig ihn so anders zu sehen. Er hatte mich gerettet.

"Geht es dir gut?", fragte er mich liebevoll und versuchte mich zu stützen.

Ich nickte nur und versuchte von seinem starken Griff loszukommen. Es war mir irgendwie unangenehm. Doch er geriet gar nicht in Versuchung mich loszulassen. Er brachte mich zu einer Bank und ich setzte mich dort nieder. Mein Herz versuchte sich zu normalisieren. Warum immer ich? Konnte mir mal jemand das sagen? War ich eine Zielscheibe auf die immer gezielt werden musste?

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