Kapitel 23

1.2K 69 8
                                    

Aus Maxis Perspektive

Es ist einfach nur toll Anna so gelöst zu sehen. Ich hoffe wirklich sehr, dass das nun eine Weile anhält und sie dies nur als Startschuss sieht. Ich bin nun sehr gespannt auf den Spaziergang mit Fine und mache mich auf den Weg in ihr Büro. Währenddessen rekapituliere ich die letzten Tage. Das Arbeiten hier war anstrengend. Ich finde,  dass Jan  Unterstützung braucht. Auch etwas, was ich gleich mit Fine ansprechen möchte. Ich klopfe an ihrer Bürotür und kurz darauf steht sie mit ihrem Becher Kaffee vor mir. 

"Hi. Schön, dass du da bist. Auch Kaffee?"

"Nein, aber dein wievielter ist das denn, liebe Fine?"

"Ach komm schon!" Sie boxt mich in die Seite. 

"Nix da, komm schon! Also?" Sanft lege ich meine Finger auf ihr Handgelenk. Ihr Puls ist soweit okay.

"Der Dritte..", sagt sie und hat immerhin die Nerven die Augen niederzuschlagen. 

"Tz. Und was hast du sonst schon heute zu dir genommen?", wieder trifft meine Frage ins Schwarze.

"Nix!, wie immer."

"Na komm. Lass uns gehen!". Ich lege den Arm um ihre Schultern. Gemeinsam und schweigend gehen wir zum Park um von dort aus unsere Runde zu starten. Ich überlasse es ihr unser Gespräch zu starten. Ich spüre, wie es in ihr brodelt. 

"Ich soll dir übrigens herzliche Grüße von einem Dr. Schmieder bestellen!"

"Was?", irritiert schaue ich sie an. 

"Yep. Genau das hat Jan nämlich gestern ausgeheckt!"

"Von Marlon?"

"Ja, genau von dem. Also Dr. Schmieder Junior!"

"Ach du Scheiße....", sage ich ohne nachzudenken und muss dann doch lachen. "Es gibt bestimmt 20 Gynäkologen in Regensburg. Dass er dann ausgerechnet bei Dr. Schmieder, beziehungsweise Marlon rauskommt, ist wirklich ein bisschen witzig."

"Na ja. Also die Adresse hat Jan von Nathan!"

"Von Nathan?"

"Ja, den hat er nach Adressen gefragt in Regensburg."

"Na dass ist dann wirklich ein großer Zufall. Dass ausgerechnet Nathan Christian empfiehlt und dann auch noch Marlon gerade die Urlaubsvertretung macht...", ich schüttle den Kopf.

"Ich hoffe er war vorsichtig und hat dich gut behandelt?"

"Ja, das schon. Aber er ist ja schon ein bisschen speziell...", ich sehe, wie Fine etwas errötet.

"Ja, das ist er. Eben dominant. Genauso wie Jan. Wenn auch in einer etwas anderen Ausrichtung."

"Aber echt. Außerdem hat er eine Art an sich, dass man Dinge macht, die man eigentlich gar nicht tun möchte!"

Ich muss lachen. "Ja, da kann Elena ein Lied von singen."

"Elena?"

"Die beiden waren vor Jahren ein Paar."

"Das heißt du kennst ihn auch näher?"

"Ja, er war früher während des Studiums mit mein bester Kumpel und wir waren eine Clique gemeinsam mit Daniel, Timo und Phillip. Den hast du aber noch nicht kennen gelernt. Dann  ist Daniel schließlich von Regensburg nach München gegangen und ich bald mit. Dort haben wir dann Jan kennen gelernt."

"Also nochmal. Du, Timo, Daniel und dieser Phillip habt zusammen mit Marlon in Regensburg Medizin studiert? Dann ist dieser Marlon ins Ausland gegangen nachdem er mit Elena Schluss gemacht hat? Daniel ist dann zu seinem Facharzt nach München, während du schon in der Praxis warst?"

"Ja genau und dort habe ich Jan bei einer Fortbildung kennengelernt und ihm Daniel vorgestellt. Gemeinsam waren wir im Ärztesport. Schließlich hat Jan dann hier das Retreat von seinem Vater übernommen und ich die Stelle an der Uni in Regensburg angenommen. Alle Klarheiten beseitigt?"

" Verrückt. Irgendwie schließt sich da wieder der Kreis. Und ja, er war schon vorsichtig. Aber ich hatte eigentlich wirklich vor, mich nicht von diesem attraktiven Typ untersuchen zu lassen, aber er drückt schon die richtigen Knöpfe..." 

"Oh ja, dass kann er!", ich muss ein Lachen unterdrücken. "Übernächste Woche fliegt er ja wieder zurück in die USA. So, jetzt aber zu dir. Wie fühlst du dich und wann kommst du wieder zur Kontrolle. Du bist überfällig, meine Liebe!"

"Ja, ich weiß. Mir geht es soweit gesundheitlich gut. Auch jobtechnisch bin ich ganz glücklich gerade. Die Arbeit macht mit Spaß und mit Jan ist es auch die meiste Zeit richtig schön."

"Das klingt doch gut."

"Ja, aber Jan braucht Unterstützung. Er arbeitet einfach zu viel. Ich will nicht, dass er eines Tages einfach umfällt!" Fine schaut mich mit Tränen in den Augen an. 

"Da hast du Recht. Allerdings sorgt Jan auch sehr gut für sich. Aber es wäre bestimmt sinnvoll, wenn er jemanden einstellen würde.

"Du wärst perfekt dafür!", Fine lächelt mich an. 

"Ja, aber ich brauche Adrenalin und ich mag den Klinikalltag."

"Hm, vielleicht können wir dich ja doch eines Tages dazu überreden!"

"Ich glaube nicht!", sanft streichle ich ihr über die Schultern. 

Spaziergang zur inneren Mitte oder Annas GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt