Kapital 1

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Hinata pov:

Ich bin gerade von zuhause weggelaufen. Ich kann den Streitereien meiner Eltern nicht mehr aus halten. Heute war ein scheiß Tag. Die Schule war langweilig, wie immer, im Training habe ich alles falsch gemacht, was man hätte falsch machen können und jetzt auch noch meine Eltern.

Ich lief solange bis ich den Strand erreichte. Ich zog meine Schuhe aus und sofort spürte ich den wunderbaren weichen und von der Nachtluft abgekühlten Sand unter meinen Füßen.

Ich blieb kurz stehen und genoss es für'ne Weile. Dann lief ich am Wasser entlang.

Ich dachte über den Tag nach. Was passiert war, was schief gelaufen ist und was ich hätte besser machen können. Aber dann schüttelte ich den Kopf.

"Hör auf dir solche Gedanken zu machen. Gnieß das hier und jetzt." Ermahnte ich mich selbst.

Das knister des Sandes unter meinen Füßen, das rauschen der Wellen und das glitzern des Mondes auf dem Wasserspiegel. Alles war so schön und friedlich.

Doch plötzlich, wie aus dem Nichts, zogen Wolken auf und hüllten den Strand in tiefe Dunkelheit.

Ein starker Wind riss an meine Kleidung und ein Licht erhellte den bewölkten Himmel und kurz darauf schlug ein Blitz auf ein Felsen ganz in meiner Nähe ein.

Ich ging auf die Knie und legte meine Hände auf meine Ohren.

'Dieses verfluchte Gewitter! Ich hasse es!'

Dieser Tag war so was von ein scheiß Tag. Ich hasste so ein Wetter, weil ich Angst vor Gewitter hatte.

Plötzlich wurde es ganz ruhig. Der Sturm, es war nur noch eine leichte Brise. Ich traute mich endlich meine Hände von meine Ohren zu nehmen und meine Augen auf zu machen, die ich aus reflex zusammen gekniffen hatte.

Das Gewitter war so schnell weg, wie es gekommen ist.

'Gott sei Dank. Es ist vor bei.'

Ich stand wieder auf und atmete tief durch. Als ich mich umdrehte, um zurück zu gehen, schwebte eine weiße, fast schon durchsichtige, Feder vom Himmel.

Ich streckte meine rechte Hand danach aus und fing diese unbeschreiblich schöne Feder auf.

Ich sah mich um, weil ich wissen wollte, woher diese Feder kam. Als ich es sah, blieb mir die Luft weg.

Ich rieb mit meinem linken Handrücken über meine Augen und sah erneut dorthin.

Auf dem Fels, auf dem der Blitz eingeschlagen war, stand ein Engel mit großen ausgespreitzten Flügeln.

Ich meine, gerade vor mir steht ein ENGEL!

Er hatte pechschwarzes haar, wie die Nacht und weiße, fast schon durchsichtige und von dem Mond angeleuchtete Flügeln und ein muskulösen Körper. Er stand mit den Rücken zu mir, daher konnte ich sein Gesicht nicht sehen, aber das was ich von ihm sah, war schon atemberaubend.

Ein Schmerz durschzuckte mein Körper und kurz darauf kippte ich schon nach vorne. Alles wurde schwarz. Das rauschen der Wellen entfernten sich und es wurde still.

* * *

Ich öffnete die Augen, aber alles war verschwommen. Dann hörte ich eine warme tiefe Stimme sagen:

"Ihr Menschen seid echt unachtsam. Ihr merkt nicht einmal, wenn euch Gefahr droht. Gerade erst angekommen und schon muss ich dir helfen."

Der Geruch von Eisen stieg mir in die Nase.

'Was ist das? Ist das etwa ... Blut!?'

Ich sah sofort an mir runter und erstarrte. Ich hatte am Bauch eine tiefe Wunde. Nein, warte, war das ein Loch!?

My Angel (kagehina story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt