POV: Maya
Während ich das restliche Gemüse schneide, holt Enitan aus einem Schrank Nudeln heraus und legt sie in einen Topf mit Wasser. Nachdem ich fertig bin, nimmt er eine Pfanne, gibt das ganze geschnittene Gemüse da rein und fügt daraufhin Gewürze hinzu. Dann rühre ich noch ein paar Mal um, während es anbratet. Anschließend nimmt er die fertigen Nudeln und gibt sie auch in die Pfanne.
Ich sitze bereits an dem gedeckten Tisch, als Enitan mit zwei Tellern dazu kommt. Ein Teller stellt er vor mich hin und den anderen gegenüber von mir. „Eine Sekunde." Er verschwindet kurz aus der Küche und kommt wenige Sekunden später mit einer Weinflasche und zwei Weingläsern zurück.
Er schenkt mir zuerst etwas ein und dann sich selbst. „Jetzt kannst du tatsächlich mal guten Wein probieren." Ich verdrehe gespielt meine Augen, kann mir aber ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ich nehme einen Schluck und bin tatsächlich überrascht, wie gut es schmeckt. Als ich seinen neugierigen Blick sehe, muss ich lächeln. „Es schmeckt nicht schlecht", lalle ich. „Aber mein Wein schmeckt trotzdem besser", sage ich mit einem stolzen Zwinkern und Enitan muss auch Lächeln.
„Mhh." Ich schließe die Augen und kaue genussvoll weiter. „Das schmeckt mega!" Ich öffne wieder die Augen und nehme noch einen Bissen. „Das liegt an dem Hunger. Du würdest jetzt wahrscheinlich alles lecker finden", antwortet er gelassen und nimmt einen Schluck von seinem Wein.
„Nein, jetzt mal im Ernst. Wo hast du so gut kochen gelernt?", frage ich begeistert. „Ich habe es mir selbst beigebracht, seitdem ich alleine lebe."
Obwohl ich auch alleine lebe, koche ich trotzdem sehr selten. Ich ernähre mich meistens nur aus Ramen oder Fast Food. „Dann musst du mir häufiger Kochkurse geben."Als wir fertig gegessen haben, räumen wir gemeinsam den Tisch ab. Meinen halb gefüllten Glas lege ich dabei auf den Tresen, um es danach noch auszutrinken. Enitan legt die Teller in die Spülmaschine und ich wasche mir die Hände.
Als ich zurück zum Tresen laufe, um nach einem Tuch zu greifen, stoße ich mein Weinglas um und es kracht auf den Boden. Der ganze Boden ist jetzt rot und überall liegen Scherben.
Nicht. schon. wieder. Verflucht seien diese Weingläser.Ich möchte gerade einen Schritt zur Seite machen, als ich meine nackten Füße bemerke, die bereits durch den Wein rot geworden sind. „Nicht bewegen", höre ich Enitan hinter mir rufen. Ich folge seiner Anweisung und bleibe stehen. Dann höre ich seine großen Schritte auf mich zu kommen und in der nächsten Sekunde trägt er mich plötzlich hoch.
Er setzt mich auf der Kücheninsel ab und nimmt sofort ein Tuch von hinten. Dann fährt er mit dem Tuch vorsichtig über die Unterseite meiner Füße, um sie sauber zu machen. Ich bin immer noch sprachlos und reagiere nicht darauf. „Hast du dir wehgetan?", fragt er besorgt und mustert mich genau, um zu sehen, ob ich mich verletzt habe.„Ich...Es tut mir so leid", murmele ich leise und schaue auf den Boden, der ruiniert ist. Er folgt meinem Blick und schaut mich dann wieder an, als würde ihm der Boden gerade gar nicht interessieren. Er hält kurz inne, bevor er weiter spricht. „Genau deswegen wollte ich, dass du Hausschuhe trägst." Jetzt funkelt er mich böse an und legt seine Hände rechts und links neben mir auf den Tresen, sodass nicht mehr besonders viel Abstand zwischen uns ist.
Jetzt richtet er seine dunklen Augen auf meine.
Er schaut mich so intensiv an, dass ich nervös werde. Seine braunen, welligen Haare fallen ihm ins Gesicht, dass ich am liebsten mit den Fingern hindurchfahren würde. Mein Blick wandert zu seinen Lippen und als ich zurück in seine Augen schaue, merke ich, dass seine Augen auch auf meine Lippen geheftet sind. Als er beginnt sich mir zu nähern, beginnt mein Puls zu rasen.'Er will dich küssen, Maya. Nein. Du willst ihn küssen. Ist das, was du willst?', gibt meine innere Stimme zu bedenken.
Als ich realisiere, was hier gerade passiert, weiche ich abrupt zurück. „Ich.." Ich beginne zu sprechen, komme aber nicht weiter. Jetzt geht Enitan auch einen Schritt zurück und schaut genauso bescheiden weg. „Wir sollten zurück ins Cloud 9", spricht er für mich weiter. Ich nicke schnell und rutsche auf dem Tresen etwas herum, damit ich auf dem Boden landen kann, wo keine Scherben liegen. „Lass mich hier noch kurz sauber machen." Ich traue mich nicht einmal hochzuschauen, während ich spreche.
„Ich mach das schon. Du kannst schon mal zurück und das Cloud 9 wieder aufschließen", fordert er mich auf. Ohne lange zu überlegen, beschließe ich doch zu gehen. Ich würde gegen ihn sowieso nicht gewinnen können. Außerdem habe ich genug Ärger angerichtet.
DU LIEST GERADE
Our Library
RomanceNur zwei Monate. Nur zwei Monate, um sich in ihn zu verlieben. Sie braucht Inspiration und erhofft dies in Oklahoma bei ihrer Internet Freundin zu bekommen. Nur sieht sie nicht, dass er es ist. Ihre Inspiration. Als Schriftstellerin muss man gut sc...